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Die drei Ehen der Grand Sophy

Die drei Ehen der Grand Sophy

Titel: Die drei Ehen der Grand Sophy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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waren kaum hinausgegangen, als Mr. Fawnhope in die Halle kam und mit ernster Stimme verkündete: »Das Hühnerschlachten ist ein empörender Vorgang! Niemand dürfte gezwungen werden, Zeuge einer solchen Operation zu werden! Die Marquesa braucht Eier!«
    Cecilia, die sich verfärbt hatte, rief: »Augustus!«
    »Cecilia?« fragte Mr. Fawnhope verwundert. »Du warst doch eben erst noch nicht hier?«
    »Nein«, sagte sie und errötete tief. »Ich … ich bin mit Miss Wraxton gekommen.«
    »Ach so!« atmete er auf. »Es war mir doch nicht, als ob ich dich schon gesehen hätte.«
    Da sagte sie entschlossen, aber mit leisem Zittern in der Stimme: »Augustus, ich möchte nicht mit dir hadern. Aber ich muß dir etwas sagen. Ich glaube, es war ein großer Irrtum. Ich kann dich nicht heiraten.«
    »Edles Mädchen!« sagte Mr. Fawnhope zutiefst gerührt. »Ich ehre den Freimut, und ich will mich immer glücklich preisen, daß es mir einmal verstattet war, dich anzubeten. Dieses Erlebnis hat mich reiner und stärker werden lassen: du hast mich zu einer poetischen Glut angefacht, die die Welt dir einst so danken wird, wie ich es jetzt tue. Doch die Ehe ist einem, wie ich es bin, nicht vom Schicksal bestimmt. Ich muß den Gedanken ein für allemal von mir weisen. Ich tue es somit. Du solltest Charlbury heiraten, aber meine Tragödie, das mußt du mir erlauben, meine Tragödie wird dir gewidmet sein!«
    »Ich danke dir«, stammelte Cecilia niedergeschmettert.
    »Schön, sie wird also Charlbury heiraten«, sagte Sophy entschieden. »Und da das nun geregelt ist, Augustus, könnten Sie; bitte, so lieb sein und die Eier für Sancia besorgen?«
    »Auf Eier verstehe ich mich nicht«, sagte er. »Ich habe Talgarth aus dem Keller geholt, er ist auf die Suche nach Eiern gegangen. Ich für mein Teil aber will mich hinsetzen und ein Gedicht zu Papier bringen, das sich in dieser Stunde in mir geformt hat. Würden Sie Einwände gegen den Titel erheben: ›Sophia, eine Lampe haltend‹?«
    »Durchaus nicht. Nehmen Sie mit dieser Kerze vorlieb und gehen Sie in die Bibliothek! Soll ich Clavering sagen, daß er ein Feuer für Sie anmacht?«
    »Das ist vollkommen gleichgültig, ich danke Ihnen«, sagte er geistesabwesend, nahm den Kerzenleuchter aus ihrer Hand und schritt davon.
    Er war kaum hinter der Türe verschwunden, als Cecilia betreten fragte: »Hat er mich begriffen? Warum hast du mir nicht gesagt, daß er hier ist, Sophy? Ich weiß nicht, wie ich ihm in die Augen schauen soll.«
    »Nein, du wirst auch kaum, mehr in die Lage kommen, teuerste Cecy! Charlbury läßt bereits anspannen: du mußt sofort nach dem Berkeley Square zurück! Stell dir doch vor, welche Ängste meine Tante aussteht!«
    Cecilia, die nahe daran war, Einwendungen zu machen, unterwarf sich diesem Argument. Doch war ihr Entschluß noch nicht gefaßt, als Charlbury zurückkam und munter ankündigte, der Wagen würde binnen fünf Minuten vorfahren. Sofort nahm Sophy den Hut ihrer Kusine und drückte ihn ihr auf die goldenen Locken. So ließ sich Cecilia von ihr und Charlbury widerstandslos aus dem Hause geleiten und in die Kutsche heben. Seine Lordschaft hielt nur ein, um seiner Wohltäterin einen herzhaften Kuß zu geben, dann sprang er in den Wagen; das Trittbrett wurde hochgezogen, der Schlag hinter dem glücklichen Paar geschlossen, und der Wagen setzte sich in Bewegung. Sophy winkte ihnen ein letztes Lebewohl nach, dann kehrte sie ins Haus zurück, in dem sie Miss Wraxton, zu Eis erstarrt, wartend fand.
    Da von der Marquesa (so erklärte sie) keine Hilfe zu erwarten stand, wünschte sie in die Küche geführt zu werden, um eine Molkenbrühe anzurichten, wie sie sich in ihrer Familie seit Generationen bei Erkältungen bewährt hatte. Sophy führte sie in die Küche, kämpfte den Protest der Marquesa nieder und befahl den Claverings, Wasser für ein Senfbad aufzusetzen. Die unseligen Claverings hatten eine halbe Stunde lang alle Hände voll zu tun, um Kohlen und heißes Wasser heranzuschleppen: dann wurde Lord Bromford behutsam in das schönste Schlafzimmer geleitet, von seinen Stiefeln befreit, in einen Schlafrock gehüllt, den Sir Vincent in seinem Koffer mitgebracht hatte, und am Kamin in einen Ohrenstuhl gepackt. Sir Vincents Proteste, daß man ihm nicht nur den Schlafrock, sondern auch Nachthemd und Mütze entwunden habe, wurden von Sophy damit entkräftet, daß sie selbst Miss Wraxton ihren Reisesack mit all seinem Inhalt überließ. »Wenn ich mir vorstelle, wie

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