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Die drei Ehen der Grand Sophy

Die drei Ehen der Grand Sophy

Titel: Die drei Ehen der Grand Sophy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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mir selbst gesagt, daß es ein Fall von Liebe auf den ersten Blick war …«
    »Großartig! Und ich hatte gedacht, daß er schon seit einiger Zeit nach einer Frau herumsucht – dreißig ist er bestimmt, oder nicht? Aber wenn er wirklich für das Mädchen Zuneigung empfindet, um so besser. Das wird doch wohl sein Interesse für sie festigen.«
    »Ja, und ich bin überzeugt, daß sie gut miteinander auskommen werden. Er ist die Liebenswürdigkeit und Verbindlichkeit selbst, ein vollendeter Gentleman, ungewöhnlich verständnisvoll, und sein Äußeres muß gefallen.«
    Sir Horace, dem das Glück seiner Nichte nicht so sehr am Herzen lag, bemerkte nur: »Gut, gut. Er ist offenbar ein Spiegel aller Vorzüge, und Cecilia kann sich nur beglückwünschen, daß sie eine so gute Verbindung eingeht! Hoffentlich bringst du für Sophy auch etwas so Hübsches zustande.«
    »Ich wollte, es gelänge mir«, antwortete sie mit einem Seufzer. »Nur ist der Augenblick nicht gerade günstig, denn … die Sache ist die, verstehst du … ich fürchte, es wird Charles nicht recht sein.«
    Sir Horace runzelte in der Bemühung, sich des Namens zu entsinnen, die Stirn. »Und ich dachte, er hieße Bernard. Warum sollte es ihm nicht recht sein?«
    »Ich spreche ja gar nicht von Ombersley, Horace. Du wirst dich doch an Charles erinnern!«
    »Wenn du den ältesten von deinen Jungen meinst, nun gewiß, natürlich erinnere ich mich seiner. Aber was hat er in dieser Sache mitzusprechen? Und warum, zum Teufel, sollte er etwas gegen meine Sophy haben?«
    »Aber nein, doch nicht gegen sie! Das könnte er doch nicht! Ich fürchte nur, es könnte ihm nicht recht sein, wenn wir uns gerade jetzt in einen geselligen Trubel stürzen! Vermutlich hast du seine Verlobungsanzeige nicht bekommen, und so muß ich dir also sagen, daß er mit Miss Wraxton verlobt ist.«
    »Was, doch nicht mit des alten Brinklow Tochter? Auf mein Wort, Lizzie, du hast etwas geleistet! Hätte nie gedacht, daß du so verständig bist! Das ist einmal eine Wahl! Da kann man dir nur gratulieren.«
    »Ja«, bestätigte Lady Ombersley, »wahrhaftig! Miss Wraxton ist ein ganz ausgezeichnetes Mädchen, sie hat tausend hervorragende Eigenschaften. Eine vorzügliche Bildung und Prinzipien, die Achtung einflößen müssen.«
    »Klingt, als ob sie entsetzlich langweilig wäre«, äußerte Sir Horace freimütig.
    »Charles«, sagte Lady Ombersley und blickte trübe in das Kaminfeuer, »Charles macht sich nichts aus lebensprühenden jungen Mädchen … er hat nichts übrig für irgendwelche extravagante Narrheiten. Mir wäre es nicht unlieb, wenn Miss Wraxton über etwas mehr Vivacité verfügte … aber das bedeutet schließlich nichts, Horace, denn ich hab zwar zeitlebens keine Neigung gezeigt, aus mir einen Blaustrumpf zu machen, aber heutzutage, wo so viele junge Frauenspersonen ungebärdig sind, tut es einem wohl, eine zu finden, die … nun, Charles findet jedenfalls, daß Miss Wraxton ihr Ernst gut ansteht!« beendigte sie fast überstürzt ihre Ausführungen.
    »Weißt du, Lizzie, es ist eigentlich komisch, daß gerade ein Sohn von dir und Ombersley ein solcher Haubenstock sein soll«, bemerkte Sir Horace gleichmütig. »Ich nehme doch an, du hast Ombersley nicht hintergangen, oder –?«
    »Horace!«
    »Nein, bestimmt hast du es nicht getan. Du brauchst nicht gleich den Mund zu verziehen! Bei deinem Ältesten schon gewiß nicht: dazu warst du zu gescheit! Trotzdem ist es merkwürdig … mir ist das oft zu Bewußtsein gekommen. Von mir aus mag er seinen Blaustrumpf heiraten, mir ist das gleich, aber all das erklärt nicht, warum du einen Pfifferling dafür geben sollst, was ihm recht ist oder nicht!«
    Lady Ombersley wandte ihren Blick wieder von den glimmenden Kohlen ihm zu. »Du verstehst nicht ganz, Horace.«
    »Genau das habe ich eben festgestellt.«
    »Ja … nun, Horace … Matthew Rivenhall hat Charles sein ganzes Vermögen hinterlassen.«
    Sir Horace verstand im allgemeinen seine Fassung zu bewahren, aber jetzt fiel es ihm offenbar doch schwer, diese Mitteilung mühelos zu verdauen. Einen Augenblick lang starrte er seine Schwester an, dann fragte er: »Du meinst doch nicht diesen alten Onkel Ombersley?«
    »Ja, gerade den meine ich.«
    »Den Nabob?«
    Lady Ombersley nickte, aber ihr Bruder schien immer noch nicht befriedigt. »Der Bursche, der in Indien ein Vermögen gemacht hat?«
    »Ja, und wir meinten immer … aber er sagte dann, Charles wäre außer ihm der einzige Rivenhall,

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