Die drei ??? Feuermond
Entscheidung«, sagte Brittany. »Bedenkt allerdings dabei, dass mein Arm langsam lahm wird.« Bob räusperte sich. »Eine Bedingung!«
»Ich glaube nicht, dass ihr in der Position seid, Bedingungen zu stellen!«
»Wir behalten den Rucksack«, fuhr Bob fort, als hätte er sie nicht gehört. »Du bekommst das schnellere Boot und kannst verschwinden. Aber der Rucksack bleibt an Bord unseres Bootes.«
Brittany überlegte einen Moment. »Einverstanden.« Sie stellte den Rucksack ab. »Also, ab mit euch zur Schwimmstunde!« Bob und Peter zogen ihre Schuhe, die Jeans und die Pullover aus und warfen die Sachen an Bord von Brittanys Boot. Peter bedachte Brittany noch mit einem wütenden Blick, dann machte er einen Kopfsprung ins eisige Wasser. Bob folgte dem Zweiten Detektiv etwas langsamer. Das Wasser war so kalt, dass es ihm im ersten Moment den Atem raubte. Schnell begann er zu schwimmen. »Weiter!«, forderte Brittany. Peter und Bob entfernten sich. »Das sind jetzt aber fünfzig Meter!«, rief Peter schließlich und schwamm auf der Stelle. Leise raunte er Bob zu: »Was tun wir hier eigentlich?«
»Genau das Richtige«, antwortete Bob leise. »Vertrau mir!«
»Aber sie wird entkommen!«
»Warten wir's ab.«
Brittany kletterte auf den Bug des Bootes und sprang hinüber. Mit dem Rucksack.
»He!«, schrie Peter. »Lass den Rucksack da!« Doch Brittany lachte nur und ließ den Motor an. »Wiedersehen, ihr Schwachköpfe!« Röhrend und schäumend setzte sich das elegante Motorboot des Nachtschattens in Bewegung und steuerte auf die schwarze Silhouette der Küste zu. »Dieses Miststück!«, zischte Peter. So schnell er konnte, kraulte er zum Boot zurück und schwang sich elegant an Bord. Eilig zog er seine Sachen wieder an und wandte sich an den dritten Detektiv, der noch im Wasser war. »Komm schon, Bob!« Ein paar Sekunden später hatte auch der dritte Detektiv das Boot erreicht. Peter half ihm an Bord. »Hinterher!«, rief Bob und fröstelte in der eisigen Luft. Peter seufzte. »Vergiss es, Bob. Wir können sie nicht mehr einholen. Du hast es ja gesehen, unser Boot ist viel zu langsam!«
Bob grinste. »Langsam ja. Aber dafür hat es einen vollen Tank.
Im Gegensatz zu ihrem.«
Peter runzelte die Stirn. »Wie meinst du das?«
»Ich habe das Benzin für den Generator abgezapft. Da sind nur noch ein paar Tropfen drin. Es wundert mich sowieso, dass wir überhaupt so weit gekommen sind. Das war es, was ich dir vorhin die ganze Zeit sagen wollte. Aber du hast mich ja nicht ausreden lassen.«
»Du ... du meinst ...«
»Ich meine, dass Brittany sehr bald auf dem Trockenen sitzt. Und das mitten auf dem Ozean. Also, Peter: Hinterher/«
Mr Juárez, der Nachtschatten, schlief noch tief und fest, als Justus seine Geschichte beendete. Er hatte Mr Hugenay seine Theorie über das Geheimnis von >Feuermond< in leisen Worten erzählt. Victor Hugenay hatte ihn nicht ein Mal unterbrochen. Schließlich nickte der Meisterdieb langsam. »Du hast mit jedem einzelnen Wort Recht.«
Plötzlich fühlte sich Justus seltsam niedergeschlagen. Er hatte gewonnen. Er hatte das Gemälde gefunden und gerettet. Er hatte den Nachtschatten und Victor Hugenay überführt. Und nun hatte er auch noch das Geheimnis um >Feuermond< gelüftet. Warum verspürte er keinen Triumph? Vielleicht weil ihm in diesem Augenblick klar wurde, dass dieses Geheimnis gleichzeitig eine schwere Bürde war. Er musste sich sehr genau überlegen, wie er mit diesem Wissen umgehen sollte.
Bob und Peter blieben selbst dann noch auf Kurs, als sie das Boot des Nachtschattens längst aus den Augen verloren hatten. Je näher sie der Küste kamen, desto mehr schwanden ihre Hoffnungen. Bob schien sich getäuscht zu haben. Der Sprit im Tank hatte vielleicht doch noch gereicht, das Festland zu erreichen. Dann wäre Brittany längst über alle Berge. Doch plötzlich tauchte es vor ihnen auf. Klein und hilflos sah das stolze, schnittige Boot des Nachtschattens plötzlich aus. Es war nicht einmal mehr eine halbe Meile von der Küste entfernt. Doch das war auf jeden Fall weit genug, um Brittany daran zu hindern, das letzte Stück mit einem schweren Rucksack im Schlepptau zu schwimmen. Peter steuerte das Boot längsseits und stoppte. »Na, Brittany?«, rief er gutgelaunt. »Genießt du die Aussicht?«
»Ihr verfluchten kleinen Schnüffler!«, zischte sie wütend. »Ihr habt mich betrogen!«
»Das sagt die Richtige.«
»Wir sind nur auf deine Forderungen eingegangen«, widersprach Bob.
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