Die drei ??? (Fragezeichen) Kids 13 - Im Reich der Rätsel
mach irgendwas!« Doch ihrem Mann ging schon nach wenigen Metern die Puste aus.
Im ersten Obergeschoss blieben die drei Detektive stehen.
»Die sind wir los«, lachte Bob und lehnte sich erschöpft an die Wand. »Jetzt können wir sicher sein - die beiden tappen völlig im Dunklen.«
Draußen ging langsam die Sonne unter.
Wenig später fanden sie die Bibliothek.
»Wir müssen uns beeilen!«, rief Peter. »In einer Stunde ist alles vorbei.«
Fieberhaft suchten sie den Raum ab. Überall standen Regale mit hunderten von Büchern. An einer Stelle hing ein riesiger geknüpfter gelber Wandteppich. Die Fenster bestanden aus bemalten bunten Ornamenten wie in einer Kirche. Das Licht des Sonnenuntergangs mischte sich mit den vielen Farben und ließ die Bibliothek fantastisch erleuchten.
Dann machte Peter eine Entdeckung. »Seht mal, in dem einen Fenster erkenne ich winzig klein unsere Sonne wieder. Ja, sie hat sogar einen Punkt in der Mitte.«
Aufgeregt rannten seine beiden Freunde zu ihm. »Und da, über der Sonne steht etwas geschrieben: Zwölfter Juni. Moment, das ist heute.« Verwirrt sahen die drei sich an. Dann machten sie noch eine Beobachtung. Der untere Teil der kleinen Sonne verschwand hinter einer gemalten blauen Kugel.
»Na klar!«, rief Justus. »Das soll einen Sonnenuntergang darstellen. Einen Sonnenuntergang an einem zwölften Juni - also genau jetzt.« Begeistert blickte er auf das Fenster.
Plötzlich packte ihn Bob an der Schulter. »Just! Beweg dich nicht!«
»Wieso? Hab ich eine Schlange am Bein?«
»Nein, du hast einen Schatten im Gesicht. Den Schatten der gemalten Sonne. Und auf der Nase ist der kleine Punkt.«
Erschrocken sprang Justus zur Seite, als würden Schatten weh tun. »Und wo ist er jetzt?«
Sie folgten dem Lichtstrahl der untergehenden Sonne und wurden am Wandteppich fündig.
»Da ist der Schatten wieder. Mitten auf dem gelben Teppich!«, rief Bob.
Justus glaubte, jetzt das Rätsel gelöst zu haben. »Ich bin mir sicher. Der Schatten der Sonne gibt uns den letzten Hinweis. Wir haben heute den zwölften Juni und gleich geht die Sonne unter. Dieser kleine Punkt wird uns schon bald ein Geheimnis verraten. Gleich ist die Sonne ganz weg.«
Je tiefer die Sonne sank, desto höher wanderte der Schattenpunkt auf dem Wandteppich. Die drei starrten ihn gebannt an. Als dann die letzten Lichtstrahlen hinter dem Horizont erloschen, verschwand auch gleichzeitig der Punkt.
Nichts geschah.
Faden verloren
»Und nun?«, flüsterte Peter.
Keiner gab ihm darauf eine Antwort. Millimeter für Millimeter durchsuchten sie die Stelle, an welcher der Schattenpunkt zum letzten Mal zu sehen gewesen war. Bob zog einen der kurzen gelben Fäden aus dem Teppich. Dann einen zweiten und einen dritten. Doch der letzte wurde plötzlich länger und länger. Und er war nicht gelb, sondern golden.
»Ich glaube, wir haben gefunden, was wir finden sollten«, verkündete er den anderen stolz.
»Einen simplen Faden!«, rief Peter enttäuscht. »Dafür der ganze Aufwand?«
In diesem Moment hörten sie alle von unten die Wanduhr schlagen.
»Nur noch eine viertel Stunde«, stellte Justus entsetzt fest. Eilig rannten sie wieder hinunter ins Erdgeschoss - direkt in die Arme von Onkel Titus.
»Na, habt ihr gewonnen?«, begrüßte er sie freudig.
Hinter ihm stand auch Stanley McMurdock. Der Schauspieler trug immer noch seine Sonnenbrille, obwohl es bereits sehr dunkel im Schloss war. »Euer Onkel und ich sind gleichzeitig angekommen. Nun sagt schon! Haben wir das Schloss?«
Justus knetete nervös seine Lippe. »Fast. Aber es bleibt jetzt keine Zeit für lange Erklärungen.«
Im Kaminzimmer saßen schon die drei Notare und blickten unentwegt auf die alte Wanduhr.
Das Ehepaar McMurdock rannte hektisch im Zimmer umher. »Edi, noch zehn Minuten. Tu was! Mach jetzt endlich einmal irgendwas in deinem Leben!«
Misses Shatterfield stellte Salzgebäck und eine Kanne Kaffee auf den Tisch.
Peter ballte wütend seine Faust. »Das gibt es doch nicht. Wir sind so dicht davor und nun ist die Zeit vorbei.«
Als Misses McMurdock das hörte, lächelte sie für einen Moment. »Ach, die Kinderchen sind auch nicht schlauer als unsereins. Na, das beruhigt mich ein wenig.«
Onkel Titus nahm eine Tasse. »Ich brauche jetzt erst mal einen starken Kaffee. Das ist alles zu aufregend für mich.« Mit zitterigen Händen nahm er die Kanne und goss sich ein - doch die Hälfte ging daneben und landete auf dem Tischtuch.
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