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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Geheimnis vor Ihnen.«
    Monk antwortete nicht. Er war im höchsten Maße erstaunt. Entweder besaß der Fremde eine außergewöhnlich vollendete Verstellungskunst und spielte seine Rolle als Kundschafter meisterhaft, oder aber er war von größter Vertrauensseligkeit, daß er sich als Besitzer von einer Million mitten in ein Kriegslager hineinwagte, wo Raub und Faustrecht galten. – »Ich begleite Sie,« sagte der General, »das Abenteuer erscheint mir so seltsam, daß ichselbst die Fackel halten will.« – Als er dies sagte, schnallte Athos sein Schwert ab und legte es auf den Tisch. Er öffnete sein Wams, wie um sein Schnupftuch herauszunehmen, und zeigte dabei dem scharf beobachtenden General, daß er auch auf der Brust keinerlei Waffen trug. – »Sonderbar,« dachte dieser bei sich. »Er ist tatsächlich ganz unbewaffnet. Also muß er in der Abtei einen Hinterhalt gelegt haben.« – Darauf drehte er sich zu seinem Adjutanten herum und sagte: »Es soll mich niemand begleiten. Ich gehe allein.«

9. Kapitel. Der Schatz
     
    Monk und Athos verließen das Lager und wendeten sich dem Tweedfluß zu. Der Franzose zweifelte nicht einen Augenblick, welchen Weg er einschlagen sollte, und der englische General erkannte bald, daß dieser Mann die Gegend ganz genau kenne. Zehn Minuten ging es zwischen Zelten und Schildwachen hindurch, dann betraten sie eine Landstraße, die sich nach wenigen Schritten teilte. Die mittlere der drei Abzweigungen führte zur Abtei Newcastle. Jenseits dieser Straße, gar nicht mehr weit von ihnen, lagen die äußersten Posten Monks. Man war hier also schon verhältnismäßig nahe beim feindlichen Lager. Gleichfalls ganz in der Nähe befand sich am Flußufer das Quartier, das den vermeintlichen Fischern aus der Picardie angewiesen worden war.
    Der Mond schien und warf ein gespenstisches Licht auf das Wasser, auf die Baumgruppen, auf die Zelte und die einzelnen hin und her wandelnden Wachtposten. Monk und Athos schritten schweigend durch dieses Zwielicht vonMondschein und Wachtfeuern. Ehe der General die finstere Straße betrat, die geradeswegs zur Abtei führte, warf er einen Blick um sich. Er sah eine Gestalt im Schatten dahinhuschen. – »Ah,« dachte er, »Digby traut der Sache nicht und ist uns doch gefolgt. Digby!« rief er laut, »hierher!« – Aber es konnte doch wohl nicht Digby, der Adjutant, gewesen sein; denn statt zu gehorchen, duckte sich die Gestalt und verschwand hinter einem Damme. Da das nun in einem Kriegslager keine sonderlich auffallende Erscheinung war, so machte Monk sich keine Gedanken weiter darüber, sondern ging mit Athos weiter.
    »Es ist aber doch wohl besser, General,« sagte dieser, »wir lassen uns von einem der Soldaten eine Laterne geben.« – »Nein, nicht von einem Soldaten,« antwortete Monk. »Ich will von keinem meiner Leute hier gesehen sein. Gehen wir zu den französischen Fischern, die auch ganz in der Nähe liegen. Die Leute fahren morgen wieder ab, so kann man ihnen das Geheimnis eher anvertrauen. Wüßten meine Soldaten, daß in der Abtei dort eine Million versteckt liegt, sie würden morgen dort das unterste zu oberst kehren und keinen Stein auf dem andern lassen, um nach weiteren Schätzen zu suchen.« – Nach diesen Worten schritt Monk auf das Feld jenseits des Weges, bis er vor einem kleinen Zelt stand. »Hollah!« rief er. »Aufgewacht!« – Der Kapitän der Fischer war sofort auf den Füßen. Als er den General erkannte, fragte er mit gut erkünstelter Schläfrigkeit nach seinen Befehlen. – »Ich brauche einen Mann mit einer Laterne,« war die Antwort. – »Soll ich selbst mitkommen, Mylord?« fragte der Kapitän. – »Du oder ein anderer, das ist mir gleich,« versetzte Monk. »Nur schnell!«
    »Sonderbar,« dachte Athos bei sich. »Die Sprachedieses Fischers kommt mir bekannt vor.« – Der Mann hielt sich jedoch im tiefen Schatten der Zeltwand, so daß der Graf nicht sein Gesicht sehen konnte. – »Ich will doch lieber einen andern schicken,« dachte d'Artagnan. »Das ist meiner Treu Athos. Er könnte mich erkennen und meinem Unternehmen Schwierigkeiten bereiten. Sicherlich verfolgt er hier seinen eignen Plan.« – Diese Erwägungen vollzogen sich in seinem Kopfe mit der Geschwindigkeit eines Blitzes, und Monk hatte nicht nötig, noch einmal zur Eile zu drängen. Im nächsten Augenblick stand einer der Fischer bereit, den beiden mit der Laterne voranzugehen.
    »Leuchte uns nach der Abtei Newcastle,« befahl Monk, »und mach lange

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