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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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dabei geben?« – »Ich werde ihm nicht raten, Unterhandlungen anzuknüpfen, was mancher an meiner Stelle vielleicht täte. Ich werde ihm Folgendes raten: Werben Sie, so werde ich zu ihm sprechen, zwei Regimenter an, rücken Sie in Schottland ein, führen Sie persönlich das kleine Heer an und fallen Sie mit der Fahne in der Hand. Rufen Sie sterbend noch Ihren Gegnern zu: Briten, dies ist der dritte König meines Geschlechts, den ihr mordet, fürchtet die Rache Gottes!« – »Leider werden gerade die guten Ratschläge von den Königen selten befolgt,« versetzte Monk mit ironischem Lächeln. »Graf, unsere Unterredung ist beendet. Ich werde Befehl erteilen, diese Fässer an den Ort zu schaffen, den Sie mir nennen wollen. Wowohnen Sie?« – »In einem kleinen Dorfe an der Mündung des Flusses. Eine Viertelmeile von der Küste liegt auch mein Schiff.«
    »Wollen Sie sogleich absegeln?« fragte Monk. »Ich rate Ihnen, dies nicht zu tun. Zwischen mir und Lambert steht eine Schlacht bevor oder ein Vergleich. Jedenfalls aber eine Entscheidung. Warten Sie acht Tage. Dann muß diese Entscheidung gefallen sein. Wenn ich dann noch am Leben bin, so werde ich Sie aufsuchen. Vielleicht haben die Dinge dann ein ganz anderes Gesicht als heute. Sicherlich aber werden Sie Karl Stuart eine wichtige Neuigkeit gleich als Augenzeuge übermitteln können. Sie werden von mir Nachricht erhalten. Doch nicht vor acht Tagen.« – In den Augen des Grafen blitzte ein Strahl von Freude auf. »O, wie stolz würde es mich machen,« rief er fast unwillkürlich, »das edle Herz, das unter diesem Mantel schlägt, früher als andere entdeckt zu haben!«
    Monk antwortete nicht, sondern befahl dem Fischer, den Wachtposten herbeizurufen. Die vier Soldaten kamen. Der General hieß den Sergeanten, der die Aufsicht über die drei Gemeinen führte, hertreten. »In diesen zwei Fässern sind Pulver und Kugeln,« sagte er. »Schaffe sie mit deinen Leuten in das kleine Dorf an der Flußmündung, das wir morgen mit 200 Mann besetzen. Sorge dafür, daß es geheim bleibt. Der Sieg kann dadurch entschieden werden. Dieser Edelmann hier wird dich hinführen und dir zeigen, wo die Fässer niederzulegen sind. Laß also sofort ein Pferd holen, das die Last tragen kann. Herr Graf,« wendete er sich an Athos, »ich lasse Sie mit diesen Leuten allein und kehre ins Lager zurück. Auf Wiedersehen!«
    Er verließ die Gruft. Als er etwa zwanzig Schritte von der Abtei entfernt war, ertönte ein leiser Pfiff in der Dunkelheit. Monk sah sich nach dem Fischer um, der sie hergeführt hatte. Der Mann war nirgends mehr zu sehen. Monk glaubte sich in der Mitte seines Lagers frei von aller Gefahr und schritt weiter. Hätte er sorgsamer hingeschaut, so würde er entdeckt haben, daß ein Mann ein Stück von ihm entfernt zwischen den Steinen dahinkroch, und daß das Fischerboot nicht mehr in der Mitte des Flusses, sondern hart am Ufer lag. Die nächsten Wachtposten waren ein beträchtliches Stück von ihm entfernt; den einzigen, der ihm hätte helfen können, hatte er unter den Befehl des Grafen de la Fère gestellt. Der Nebel wurde rasch so dicht, daß man bald keine zehn Schritte weit sehen konnte. Plötzlich glaubte Monk ein Geräusch zu hören, das wie Ruderschläge klang. Er blieb stehen und zog seine Pistole. Einen Hilferuf auszustoßen, solange es nicht dringend nötig war, hielt er seiner unwürdig.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen wurde Athos durch den Lärm von Soldaten geweckt, die in seine Wohnung drangen. Sie hatten Befehl, ihn ins Lager zu führen. Verwundert darüber, daß Monk so rasch gegen die Verabredung verstieß, folgte er den Leuten. Als er im Hauptquartier anlangte, sah er im Zelte des Generals außer dem ihm schon bekannten Adjutanten Digby zwei Obersten. Sein Schwert lag noch auf dem Tische, wohin er es am verflossenen Abend gelegt hatte.
    »Ist dies derselbe Fremde, mit dem zusammen der General gestern das Zelt verlassen hat?« fragte einer der Stabsoffiziere den Adjutanten. – »Es ist derselbe,« 7antwortete Digby. – »Meine Herren,« rief Athos mit Würde, »ich habe keinen Grund, das zu leugnen. Warum eine solche Frage in solchem Tone?« – »Wir sind berechtigt, einen solchen Ton anzuschlagen.« – »Nein,« versetzte Athos. »Ich erkenne hier nur den General Monk als meinesgleichen an und stehe nur ihm Rede und Antwort. Führen Sie mich also zu ihm, wenn Fragen an mich zu richten sind. Wo ist er?« – »Das werden Sie wohl besser wissen als wir,«

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