Die drei !!! - Panik im Freizeitpark
um die Nase geworden ist, als Mago ihr den Haupt-Act seiner Zaubershow genannt hat: Die zerstückelte Jungfrau ...
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Montag, 22:35 Uhr
Achtung! Lesen für alle, die nicht Kim Jülich heißen, streng verboten!!! Besonders Ben und Lukas — weltgrößte doppelte Schwesternplage aller Zeiten — lasst euch gesagt sein: Es gibt einen schönen Zaubertrick, mit dem man Leute zerstückeln und wieder zusammensetzen kann. Ja, wirklich! In den meisten Fällen geht es gut. Nur nicht bei Leuten, die heimlich Tagebücher lesen. Die suchen bis ans Ende ihrer Tage ihre Körperteile zusammen ...
Mein Herz fühlt sich ebenfalls an, als wäre es zerstückelt. So wie die schöne alte Linde in Franzis Garten. Die Linde, in die Michi unsere beiden Anfangsbuchstaben eingeritzt hatte! Unauslöschlich war dort unsere Liebe eingeschrieben. Jetzt ist der Baum tot. Gefällt und in kleine Teile zersägt liegt er auf Winklers Komposthaufen. Franzis Vater musste ihn entfernen, da ihn während der letzten Frühjahrsstürme ein furchtbarer Blitzeinschlag in zwei Hälften gespalten hat. Ich wünschte, ich müsste dieses Bild nicht mit mir herumtragen! Als wir heute Abend aus dem Dreibachtal zurückgekehrt sind, haben wir alle noch mit Franzis Familie zu Abend gegessen. Und da habe ich gesehen, was mit unserer Linde passiert ist. Genau genommen konnte ich nichts sehen, das war ja das Seltsame. Ich saß auf der Eckbank, von der aus man den besten Blick in den Garten und speziell auf die Linde hat. Und da habe ich plötzlich gesehen, dass nichts mehr zu sehen ist. Die Linde war weg! Ich konnte die Augen schließen und wieder öffnen, so oft ich wollte: Es blieb dabei. Weg. Verschwunden. Vor mir die volle Schüssel mit den Spaghetti, dahinter das Küchenfenster: ein leerer schwarzer Rahmen. Ab jetzt ohne unsere Linde. Furchtbar!!!
Schlimm genug, dass die Kette, die Michi mir mal geschenkt hat und die ich immer getragen habe, bisher noch nicht wieder aufgetaucht ist. Jetzt auch noch die Linde!
Marie und Franzi haben nicht wirklich gemerkt, wie viel mir das mit der gefällten Linde ausmacht. Aber Franzis Mama war total lieb zu mir. Sie hat mir sofort angeboten, dass Michi und ich unsere Namen in einen der Apfelbäume hinter dem Haus einritzen dürfen. Aber wäre das denn das Gleiche wie damals? Lässt sich so was denn wiederholen? Würde Michi heute überhaupt noch unsere Namen einritzen? Und, ich wage es kaum zu denken: Würde ich es denn noch wollen?
Ist das alles ein schlechtes Omen? Haben Michi und ich uns so auseinandergelebt wie die gespaltenen Teile der Linde? Ist die verlorene Kette nur das erste Zeichen gewesen? Hat er im Camp wirklich keinen Handyempfang? Warum hat er mir immer noch nicht gemailt? Müssen wir unsere Liebe auch bald auf dem Kompost begraben?
So viele Fragen!
Ich will und kann jetzt nicht weiter darüber nachdenken, sonst schlafe ich vor lauter Kummer gar nicht mehr ein.
Ich bin so froh, dass wir in einem neuen Fall ermitteln. Er wird mich ablenken. Und das ist bitter nötig!
Katastrophe am Karussell
Franzi klopfte ihrem Bruder auf die Schulter. »Es ist sehr nett von dir, dass du uns zum Freizeitpark fährst.« Kim, die auf der Rückbank Platz genommen hatte, stimmte zu. »Ja, vielen Dank, Stefan! Ich glaube, ich hätte die Tour heute mit dem Rad nicht noch mal geschafft. Ich kann mich kaum bewegen vor lauter Muskelkater.« Marie lehnte sich neben Kim behaglich zurück. »Muskelkater habe ich zwar keinen. Aber ich finde es so auch gemütlicher. Habe ich dir schon mal gesagt, dass du einen echt tollen alten Wagen hast?« Sie tätschelte den verschlissenen Bezug. »Es gibt ein neues Musikvideo, da cruisen zwei Mädels auch mit so einem Auto durch die Gegend. Zum Schluss lassen sie sogar das Dach abflexen und haben ein Cabrio. Total abgefahren!« Stefan stieß einen gespielt entsetzten Schrei aus. »Welch ein Frevel! An mein Auto kommt mir niemand mit der Flex!« Er schaltete in den nächsten Gang und lächelte Marie im Rückspiegel an. »Übrigens, unter uns gesagt: Für diese Taxifahrt könnt ihr euch bei unseren Eltern bedanken. Denen kommt Franzis neuer Job etwas suspekt vor. Ich soll diesen Mr Makro unauffällig unter die Lupe nehmen, bevor er Franzi zersägt, hat unsere Mutter gesagt.«
»Mago«, verbessert Franzi. »Das ist sein Künstlername und heißt auf Spanisch Zauberer. Er ist wirklich sehr nett. Und er wird mich nicht zersägen, sondern zerstückeln. Das ist das Besondere an der
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