Die drei !!! - Panik im Freizeitpark
sagte Franzi und stand auf. »Von mir aus kann es losgehen.«
Kim und Marie sahen eine halbe Stunde lang fasziniert der Probe zu. Imma hatte nicht übertrieben: Alles hing von der Schnelligkeit und Körperbeherrschung der Assistentin und einem absoluten Timing ab. Dank eines doppelten Bodens im Podest sowie einiger verborgener Klappen konnte Franzi als »zerstückelte« Person Arme und Beine oder ihren Kopf durch die Öffnungen in den Kästen strecken, während Mago diese immer wieder anders positionierte. Es war die perfekte Illusion. Sie funktionierte nur, weil Franzi sich blitzschnell und mit akrobatischen Windungen im doppelten Boden hin- und herbewegte und immer rechtzeitig an der Stelle war, an der der Zauberer einen Kasten hinstellte, durch den sie dann einen Arm oder ein Bein strecken konnte. Als Franzi und Mago begannen, den ersten Durchlauf mit Musik zu proben, zupfte Kim Marie am Ärmel. »Wir sollten uns endlich auf dem Gelände umsehen. Bis zum Probenende in einer Stunde sind wir ja wieder zurück.« Marie stimmte zu und sie verließen leise das Theater.
»Lass uns noch mal zum Wirbelpilz gehen«, schlug Kim vor. »Vielleicht treffen wir dort jemanden und können mehr über die Probleme beim Aufbau erfahren.« Marie nickte. »Gute Idee.«
Als sie am Verwaltungsgebäude vorbeikamen, hörten sie eine laute Männerstimme durch das offen stehende Fenster im ersten Stock. »Ich fasse es nicht! Sie schon wieder!«, sagte jemand ziemlich wütend. Überrascht blieben Kim und Marie stehen und sahen nach oben. »Jetzt hören Sie mir einmal zu«, schimpfte die Stimme weiter. »Ich habe Ihnen bereits zugesagt, dass wir den Vorschlag Ihrer Bürgerbewegung überdenken werden.
Und: Nein, ich kann Ihnen jetzt noch nichts dazu sagen, vielleicht heute Abend. Entschuldigen Sie mich bitte. Es gibt hier gerade wichtigere Dinge als den Friedhof! Auf Wiederhören.« Kim sah Marie mit großen Augen an. »Wir sollten mit dem Herrn da oben mal sprechen. Ich bin mir sicher, dass er uns einiges erzählen kann!«
Sie liefen zum Eingang des Gebäudes, der auf der anderen Seite lag. Als sie gerade eintreten wollten, kam ihnen ein blonder Mann entgegen, der es sehr eilig zu haben schien. Er hatte das Hemd aufgekrempelt und seine Krawatte hing gelockert um den Hals. Ein kurzer Blick auf den Mitarbeiterausweis, der schief an den Kragen geklipst war, genügte Kim und Marie, um zu wissen, wer der Mann war: Bernd Mattis, der Geschäftsführer von Sugarland! Ungeduldig blieb er stehen. »Kann ich euch helfen?«, fragte er und betrachtete die beiden Mädchen misstrauisch. Sie erkannten die Stimme von vorhin sofort. Marie lächelte und wedelte mit ihrem Ausweis. »Wir sind auf Einladung von Miguel el Mago, also von Herrn Carvallo, hier.« Die Gesichtszüge des Mannes entspannten sich etwas. »Aha, gut. Und was macht ihr alleine hier, ohne Miguel?« Marie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Er probt gerade. Wir sehen uns in der Zwischenzeit ein bisschen um.« »Das hier ist das Verwaltungsgebäude. Da werdet ihr nichts Spannendes finden. Schaut euch lieber die alte Zuckerrübenfabrik an. Unser sensationeller Süßigkeitenverkauf befindet sich dort. Es gibt allein über 85 Sorten Gummibärchen. Die Ware wird gerade eingeräumt. Für Gäste von Miguel gibt es garantiert eine Tüte umsonst.« Der Mann lächelte gehetzt. »Ich muss zu einer dringenden TÜV-Abnahme an einem Fahrgeschäft. Grüßt Miguel von mir.«
Kim blieb professionell und verdrängte die aufsteigenden Fantasien von riesigen Süßigkeitentüten. Stattdessen nahm sie all ihren Mut zusammen und lief dem Mann hinterher. »Wir haben gehört, dass es in letzter Zeit Probleme mit einer Bürgerbewegung gab. Und wir wollten ...«
Herr Mattis blieb abrupt stehen. Er drehte sich mit hochrotem Kopf um. »Davon will ich kein Wort hören, kümmert euch um eure eigenen Sachen!« Er eilte kopfschüttelnd davon. Kim und Marie standen sprachlos da.
»Das war die kürzeste Zeugenbefragung in der Geschichte der Die drei !!! «, seufzte Kim schließlich. »Ich habe das Gefühl, dass wir in diesem Fall nicht wirklich vorankommen.« Marie zupfte nachdenklich an ihrem silbernen Bettelarmband. »Kann man denn überhaupt von einem Fall sprechen? Wir ermitteln doch nur auf Verdacht und wir sind noch nicht mal engagiert. Es gab den Einbruch in Magos Wohnwagen. Dann gab es Schwierigkeiten mit einer Bürgerbewegung und mit der rechtzeitigen Lieferung von Teilen eines Fahrgeschäfts. Alles Dinge,
Weitere Kostenlose Bücher