Die drei !!! - Panik im Freizeitpark
fröhlich und hüpfte ganz nah an den Baustamm heran. Sie umfasste ihn mit beiden Armen. Dann machte sie einen kleinen Sprung und umklammerte mit ihren Füßen wie eine Zange den Stamm. Der Gürtel hielt ihre Füße zusammen und verhinderte, dass sich der Zangengriff löste. Franzi griff schnell weiter nach oben und zog die Beine nach. Wieder fasste sie mit den Armen nach. Stück für Stück arbeitete sie sich auf diese Weise bis zu dem Ast empor, an dem das Päckchen hing. Mit einer Hand klammerte sie sich fest, schüttelte den Gürtelring von ihren Füßen ab und schwang die Beine hoch. Rittlings auf dem Ast sitzend, löste Franzi nun die Schnur und sah nach unten. »Vorsicht, Geschenk von oben!«, rief sie und ließ das Päckchen fallen. Marie fing es geschickt auf. Kopfschüttelnd sah sie nach oben. »Das ist ja total durchgeknallt.«
Franzi grinste. »Den Trick hat Stefan früher mit mir im Obstgarten hinter dem Haus trainiert. Die Erzieherin im Kindergarten ist beinahe in Ohnmacht gefallen, als sie mich eines Morgens auf dem Spielplatz in der großen Kastanie entdeckt hat.« Sie hielt sich mit beiden Händen am Ast fest und ließ die Beine herunterbaumeln.
»Dein großer Bruder hat sie ja auch nicht mehr alle«, meinte Marie.
»Da warst du aber mal ganz anderer Meinung«, entgegnete Franzi und schwang seelenruhig an ihrem Ast vor und zurück. Marie seufzte. Sie erinnerte sich noch genau an die Zeit, als sie unsterblich in Stefan verliebt gewesen war. Glücklicherweise war das irgendwann vorbei gewesen und sie konnte jetzt über sich selbst lachen. Stefan war mit seinen 19 Jahren definitiv zu alt für sie und seit er dieses langweilige Betriebswirtschafts-Studium begonnen hatte, war er für Marie endgültig uninteressant geworden.
»Und wie kommst du jetzt wieder runter?«, wollte Kim besorgt wissen.
»Das ist ganz einfach«, sagte Franzi – und ließ los. Kim und Marie stießen gleichzeitig einen Schrei aus. Mit einem dumpfen Aufprall landete Franzi vor ihnen auf dem weichen Boden. »Man muss nur geschickt aufkommen und gut mit den Knien abfedern«, sagte sie und klaubte sich ein Blatt aus den Haaren.
Kim schüttelte sich. »Um nichts in der Welt würde ich da hochklettern.«
Franzi zuckte mit den Schultern. »Musst du ja auch nicht. Jede von uns hat eben ihre Vorlieben, würdest du jetzt sagen. Ich würde auch niemals einen von deinen dicken Schmökern anfassen, die du stapelweise verschlingst.« Sie sah Marie an und grinste. »Aber von dir hätte ich schon ein bisschen mehr Einsatz erwartet. Wofür machst du diese ganzen Work-Outs, dein Aerobic, das Balletttraining und was weiß ich nicht noch alles?«
»Den Einsatz kannst du gleich haben!«, rief Marie übermütig und stürzte sich auf Franzi, um sie ordentlich durchzukitzeln. »Gnade«, wimmerte Franzi und schnappte nach Luft. »Wer hat euch denn zu diesem schönen Ort geführt? Und von wem sind die Geschenke?«
Marie ließ Franzi los. »In Ordnung. Ich lass dich laufen«, sagte sie kichernd. »Aber nur, weil ich jetzt mein Geschenk auspacken muss!« Franzi wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel, während sie zu ihrer Picknickdecke unter den Birken gingen. Sie sah zu, wie Marie und Kim neugierig das Geschenkpapier von ihren Päckchen rissen. Für Kim hatte sie einen Die drei ???- Band besorgt. Sie hatte das Buch mit einem Stück dünner Spiegelfolie auf der vorderen Innenseite und einem kleinen Loch im hinteren Buchdeckel präpariert. »Das ist genial«, rief Kim und hielt sich das geöffnete Buch so vor die Nase, dass sie im Spiegel genau beobachten konnte, was Marie machte, die hinter ihr saß. »Jetzt bin ich gerüstet für unauffällige Überwachungen von Verdächtigen.« Sie schlug das Buch von hinten auf und sah durch das Loch in der rechten oberen Ecke. Es sah aus, als würde sie konzentriert lesen, obwohl sie die vor ihr sitzende Franzi beobachtete. »Wirklich toll! Vielen Dank, Franzi!« Kim fiel ihrer Freundin um den Hals.
Marie hatte ihr Geschenk in der Zwischenzeit ebenfalls ausgepackt und starrte fasziniert auf ein kleines Holzkästchen, das mit winzigen Muscheln und bunten Strasssteinen beklebt war. »Ist das schön!«, flüsterte sie.
»Das sind die Muscheln, die wir am letzten Tag in unserem Strandcamp gesammelt haben«, sagte Franzi. »Erinnert ihr euch noch an die Sache mit den Strandhaien?« Marie und Kim nickten. »Das war ein heftiger Fall«, murmelte Marie.
Sie wollte die Schatulle gerade öffnen, aber Franzi
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