Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)
Detektiv mit sichtlichem Unbehagen. »Da unten ist es stockdunkel …«
»Uns bleibt keine andere Wahl«, erwiderte Justus knapp. »Haltet euch am Geländer fest, dann schaffen wir’s schon.«
Vorsichtig hangelte sich das Quartett die Treppe hinunter. Auf der tiefsten Ebene angekommen, blickte der vorangehende Justus angestrengt in den stockfinsteren Hauptraum hinein. Ein entfernter matter Lichtschein verriet ihm, dass die Psychologin sich in dem Gang befand, der auf der linken Seite abzweigte.
Der Erste Detektiv wandte sich um. »Jeder fasst den Vordermann am Gürtel, ich gehe voraus.«
Im Gänsemarsch tasteten sich die Jungen an der rissigen Wand entlang durch den Raum und in den Gang hinein. Ganz am Ende, in etwa fünfzehn Metern Entfernung, hatte Mrs Fernandez auf der rechten Seite eine Tür geöffnet.
»Bleibt ihr erst mal hier«, flüsterte Justus. »Ich pirsche mich näher heran, um zu schauen, was sie macht.«
»Sei bloß vorsichtig«, raunte Bob, doch da war der Erste Detektiv bereits losgeschlichen.
Als er nahe genug war, um in den Raum hineinzusehen, erkannte er im diffusen Schein von Mrs Fernandez’ Taschenlampe, dass es sich um die ekelerregende Abstellkammer handelte, in die er bei der früheren Erkundung bereits einen Blick geworfen hatte. Die tote Ratte lag immer noch in deröligen braunen Lache, deren durchdringenden Gestank Justus selbst aus dieser Entfernung wahrnahm.
Irritiert beobachtete der Erste Detektiv, wie die Psychologin nun an den wuchtigen, über und über mit Rost bedeckten Boiler herantrat und eine kleine Klappe an seiner Seite öffnete. Anschließend steckte sie ihren rechten Arm bis zur Schulter hinein, nur um ihn eine Sekunde später wieder herauszuziehen. Justus’ Augen weiteten sich vor Überraschung, als plötzlich der gesamte Boiler mit einem kaum hörbaren Summen an einem unsichtbaren Gelenk zur Seite schwang und ein kreisrundes Loch im Boden preisgab. Ohne zu zögern, ließ sich Mrs Fernandez in die Öffnung hineingleiten und kletterte, offenbar an einer Steigleiter, in die Tiefe hinab. Aus dem immer schwächer werdenden Licht der Taschenlampe schloss Justus, dass der Schacht viele Meter nach unten führte.
Gerade wollte er kurz entschlossen hinterherklettern, da schwang der Boiler wieder in seine Ursprungs-Position zurück und tintenschwarze Finsternis umfing den Ersten Detektiv. Hastig holte er seine eigene Taschenlampe hervor, schaltete sie ein und signalisierte seinen Freunden, zu ihm zu kommen. In knappen Sätzen berichtete er ihnen, was er gerade gesehen hatte. Dann stieg er mit gerümpfter Nase über die braune Pfütze hinweg, ging zum Boiler und öffnete die seitliche Klappe. Argwöhnisch leuchtete er ins Innere hinein.
»Und?«, fragte Taylor-Jackson aufgeregt.
»Dieser geheime Zugang ist wirklich clever angelegt«, stellte Justus fest. »Allein die bestialisch stinkende Flüssigkeit mit der toten Ratte schreckt ja schon mächtig ab. Ich tippe aufirgendeine schwefelhaltige Mixtur, die immer wieder erneuert wird, damit der Gestank konstant bleibt und ungebetene Besucher fernhält.«
»Reizend«, murmelte Peter und hielt sich schützend die Hand vor den Mund. Die ekelhafte Brühe ließ sogar seine Augen tränen.
Der Erste Detektiv deutete auf die Öffnung in dem riesigen Metallzylinder. »Aber selbst wenn sich trotzdem jemand in diesen Raum verirren sollte, käme er garantiert nicht auf die Idee, freiwillig in den Boiler hineinzufassen. Dadrinnen wimmelt es nämlich von Spinnweben, die so dicht sind, dass man keine zehn Zentimeter weit hineinsehen kann.«
»Ein gigantisches Spinnen-Nest als Schutz vor Unbefugten«, raunte Bob mit verzogenem Gesicht.
»Willst … du da wirklich reingreifen?«, fragte Taylor-Jackson angewidert.
Justus nickte entschlossen. »Das ist die einzige Möglichkeit, um in die geheime Unterwelt zu gelangen. Außerdem hege ich die Vermutung, dass es sich hier nicht wirklich um eine Behausung unzähliger Krabbeltiere handelt, sondern um künstliche Spinnweben, die lediglich der Abschreckung dienen. Dieses Geflecht sieht zumindest seltsam unbeschadet aus, obwohl Mrs Fernandez ja gerade da reingegriffen hat.« Er stieß einen leisen Seufzer aus. »So oder so, ich muss es wagen …«
Mit verhärteten Gesichtszügen schob Justus seinen rechten Arm in die schmale Öffnung, während seine Freunde vor Aufregung den Atem anhielten.
»Da!«, entfuhr es dem Ersten Detektiv. »Ich fühle etwas!Könnte eine Art Schalter
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