Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)
Vögel.«
»Ich mag mir gar nicht ausmalen, was in all den anderen Räumen verborgen ist«, murmelte Bob bestürzt. »Ein regelrechter Schreckens-Zoo, tief unter der Erde …«
Der Erste Detektiv nickte. »Man kann nur hoffen, dass in den kommenden Ermittlungen wirklich hieb- und stichfeste Beweise für die Täterschaft von Mrs Fernandez gefunden werden. Es wird höchste Zeit, dass der gewissenlose Teumessische Fuchs endlich zur Rechenschaft gezogen wird.« Er wandte seinen Blick zur Decke. »Wenn man es nicht wüsste, würde man es nicht glauben. Oberirdisch liegt die normale Universität und darunter, tief im Verborgenen, ihre verzerrte Fratze. Wie ein monströses Spiegelbild.«
»Spiegel …« Plötzlich zuckte ein Geistesblitz durch Bobs Kopf. Während die anderen noch in die dunklen Fenster blickten, holte er rasch das mitgenommene Foto hervor. Ihm war soeben klar geworden, dass er vielleicht schon längst ein Täterbild von Mrs Fernandez besaß, ohne es zu wissen. Zwar waren auf dem Foto neben dem Vermummten nur Mr Garvine und Bill Andrews zu sehen, aber gerade war Bob etwas eingefallen, auf das er in der Aufregung vorhin nicht weiter geachtet hatte: der mächtige Spiegel hinter dem unheimlichen Altar. Möglicherweise war darin die Person zu erkennen, die diese Aufnahme gemacht hatte! Und da es sich weder bei Mr Garvine noch bei Bobs Vater oder dem unterwürfig vorgebeugten Kapuzenträger um den Herrscher der Schattenwelt handeln konnte, hatte damals vielleicht der Teumessische Fuchs höchstselbst hinter der Kamera gestanden – Maria Elena Fernandez!
Garvine und Fernandez … Energisch biss sich Bob auf die Unterlippe. Wegen der ständigen Gedanken an seinen Vater hatte er einen detektivisch höchst wichtigen Punkt völlig übersehen: Seit Kurzem stand zwar fest, dass der Hausmeister nicht der Teumessische Fuchs war, aber das Foto bewies eindeutig, dass er dennoch ein wichtiges Mitglied der Schattenwelt sein musste! Garvine war demnach ein Gefolgsmann von Mrs Fernandez und kannte das wahre Geheimnis von Ruxton. Warum aber hatte die Psychologin ihn trotzdem so eiskalt ans Messer geliefert?
Bob hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken – all das würde sich klären lassen, sobald Mrs Fernandez überführt war. Da der dritte Detektiv keine Lupe dabeihatte, wollte er improvisieren und mithilfe seines Fotoapparats den Hintergrund des Bildes vergrößern. Schon vorher bemerkte er, dass seine Vermutung hinsichtlich der fotografierenden Person offenbar stimmte. Bei genauerer Betrachtung war nämlich eindeutig zu sehen, dass die vermummte dritte Person sich nicht etwa vor Mr Garvine verbeugte, sondern diese Geste in Richtung des Betrachters vollzog. Die ehrfurchtsvolle Haltung galt also der Person hinter der Kamera.
Gerade als Bob mit dem Zoomen beginnen wollte, hielt er inne und seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Wie eine eiskalte Dusche traf ihn die Erkenntnis, dass er und seine Freunde sich erneut geirrt hatten. In dem emotionalen Ausnahmezustand am Nachmittag war Bob bei der Betrachtung des Fotos vollkommen auf seinen Vater und Mr Garvine fixiert gewesen und hatte deshalb keine Augen für weitere Details gehabt. Nun jedoch erkannte er, dass aus der Kapuze der vermummten Gestalt ein kleiner Gegenstand hervorlugte. Auch ohne Vergrößerung war sich Bob hundertprozentig sicher, um was es sich handelte. Es war einer der auffällig geformten Kolibri-Ohrringe von Mrs Fernandez!
Ungläubig starrte der dritte Detektiv auf das Foto hinab. So verwirrend es auch war – die unterwürfige Haltung ließ nicht den geringsten Zweifel: Mrs Fernandez konnte nicht der Teumessische Fuchs sein … Die alles entscheidende Frage war nun: Wer war die Person hinter der Kamera?
Noch während er mit zitternden Fingern den Zoom betätigte, bemerkte er aus den Augenwinkeln, wie der Erste Detektiv sich vom Fenster abwandte und in seine Hosentasche griff.
»Wir haben genug gesehen«, verkündete Justus und holte sein Handy hervor. »Mrs Fernandez scheint uns zwar nicht gehört zu haben, aber sie ist bereits auffällig lange hier unten. Wir sollten also kein Risiko eingehen und jetzt die Polizei alarmieren. Mal schauen, ob ich Empfang habe, ansonsten versuche ich –«
Noch bevor er den Satz beenden konnte, sprang Taylor-Jackson plötzlich an ihn heran, packte den völlig überrumpelten Ersten Detektiv mit beiden Händen am Kopf und schrie ihm das Wort
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