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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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gewesen war, wieder. Ihm konnte er die Situation erklären, und vielleicht half er ihm noch einmal aus der Patsche.
Dreifuß´ sechster Sinn
    Dreifuß blickte der ungleichen Gruppe nach, bis sie hinter den Dünen, aus dem kalten Seewind und aus seinem Blickfeld verschwanden.
    „Ich wünsche euch alles Glück der Welt!“, murmelte er leise.
    Er drehte sich um und gab den Befehl, den Kurs nach Altseeburg wieder aufzunehmen. Er rief seinen ersten Maat zu sich in die Kabine.
    „Wir werden unsere Fracht abliefern und dann für den Winter auf der Insel bleiben. Ich kenne da eine kleine Bucht, abseits vom Hafen. Da wird uns keiner stören. Wir müssen das Schiff auf Vordermann bringen. Ein Wunder, dass es die Tour bis hierher geschafft hat. Wie kann man ein Schiff nur so verkommen lassen!“
    Cunad nickte zustimmend.
    „Ja, die Männer sind sicher damit einverstanden. Ich denke, wir brauchen alle ein wenig Zeit, um die Begegnung mit den Piraten zu verdauen.“
    Die beiden Männer grinsten sich schief an. Sie waren nur knapp mit dem Leben davongekommen, und ohne die Landratten wäre es nicht gelungen. Allerdings wären sie ohne diese auch gar nicht erst in diese Lage geraten. Wider Willen musste Dreifuß bei dem Gedanken an den mürrischen Wobbelhobbel, das Pärchen und den ständig seekranken Köter lächeln. Noch nie hatte er so viel Ärger mit seinen eigenen Leuten gehabt. Er würde sich auch nie wieder darauf einlassen, Landratten anzuheuern, egal wie gut sie kochen konnten. Obwohl ... Cunad sah ihn immer noch fragend an.
    „Wir können so auch ein Auge auf die Ereignisse in Altseeburg halten. Wenn wir Max Glauben schenken wollen, wird demnächst einiges passieren.“
    Cunad nickte kurz und verließ die Kabine.
    Es standen immer noch schwarze Wolken über Altseeburg, als sie sich der Stadt näherten, aber als sie in den Hafen einliefen, schien alles normal zu sein. Es herrschte das übliche geschäftige Treiben, und der Lotse, der ihnen einen Platz zuwies, konnte nichts von Kämpfen berichten, allerdings hatte er von dem Brand gehört. Wohl Brandstiftung, aber man hatte den Täter noch nicht gefunden.
    Das Schiff war schnell entladen, das Material für die Reparaturarbeiten gekauft und aufgeladen. Bereits zwei Tage nach ihrer Ankunft liefen sie wieder aus. Die kleine Bucht, die ihr Ziel war, hatte Dreifuß vor langer Zeit bei einem Glücksspiel gewonnen. Der Vorbesitzer baute und reparierte dort kleinere Schiffe, und Dreifuß hatte die Anlage erweitert. Regelmäßig brachte er sein Schiff zur Überholung dorthin. In den kleinen Hütten, die dazugehörten, konnten sie den Winter gut überstehen. Er hatte damals mit dem Verlierer ausgemacht, dass er sein Geschäft weiterbetreiben konnte und dafür die Anlage Instand hielt.
    Als sie nun in die kleine Bucht einliefen, wurden sie bereits erwartet. Ein alter Mann rückte gerade noch ein Katapult zurecht und rief sie an:
    „Das ist kein öffentlicher Anlegeplatz! Haut ab, oder ich versenke euch!“
    Dreifuß ging zum Bug und brüllte zu dem alten Mann herüber:
    „Ich lege in meinem Hafen so oft an, wie ich will, Goswin, alter Knabe!“
    Goswin blinzelte verunsichert. Hinter ihm stürzte ein junger Mann aus einer der Hütten, bewaffnet mit Pfeil und Bogen. Als dieser Dreifuß an Deck sah, lachte er, winkte, ging zu dem alten Mann und sprach kurz auf ihn ein. Goswin grinste zahnlos und entschärfte den Katapult.
    „Schon wieder ein neues Schiff?“, lästerte der junge Mann, als Dreifuß die Planke herunterkam und den Anleger betrat und erntete einen bösen Blick.
    „Sei nicht so frech, Clawis!“, rügte der alte Mann und wurde dann von Dreifuß kurz und fest umarmt.
    „Was hast du mit meinem schönen Schiff gemacht? Das war doch erst frisch überholt!“, verlangte Goswin gekränkt zu wissen.
    Dreifuß lachte.
    „Dein Schiff?“
    „Er betrachtet alles, was er einmal in den Fingern hatte, als sein Eigentum“, witzelte Clawis.
    „Halt den Mund, du vorlauter Lümmel!“, fauchte Goswin. „Die Jugend von heute! Hat keine Achtung und Manieren mehr!“, beschwerte er sich weinerlich bei Dreifuß.
    Der lachte nur.
    „Aber dafür versteht er ausgezeichnet sein Handwerk.“
    „Ja, ja ...“, meinte der alte Mann mürrisch.
    „Was ist denn nun passiert?“, fragte Clawis.
    Dreifuß zuckte mit den Schultern.
    „Piraten!“
    Goswin ließ den Kopf hängen.
    „Das heißt wohl, dass du wieder einmal ein Wrack angeschleppt hast.“
    Dreifuß lachte dröhnend und schlug ihm

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