Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)
detektivischen Möglichkeiten – und die Gegenstände, die ich euch zukommen lasse. Wenn ihr mich schnappt, habt ihr gewonnen. Wenn nicht … nun, das könnt ihr euch ja ausmalen. Ich hoffe, ihr habt Fantasie!«
Der Erste Detektiv sog scharf die Luft ein.
»Dann hat das Spiel hiermit offiziell begonnen. Meine Name ist Mitch Palmer. Ihr werdet von mir hören.«
Es knackte in der Leitung, dann verriet ein schnelles Tuten, dass der Anrufer die Verbindung unterbrochen hatte.
Justus jedoch legte nicht auf. Er hielt den Hörer in der Hand, gerade so, als wartete er auf eine weitere Botschaft.
Auch Bob und Peter schienen einen Augenblick zu benötigen, um das Gehörte zu verdauen. Ex-Kommissar Samuel Reynolds war für die drei ??? ein guter Freund geworden. Nach seiner Pensionierung hatte er den Kontakt gehalten und den Jungen sogar schon bei einem Fall geholfen. Umgekehrt hatte auch Reynolds die drei ??? schon mit Ermittlungen beauftragt.
»Das eben war doch ein Scherz, oder?«, fragte Peter fassungslos.
»Ich hoffe doch sehr!«, meinte Bob benommen.
»Zuerst müssen wir herausfinden, ob der Anrufer überhaupt die Wahrheit gesagt hat«, überlegte Justus laut. Endlich legte er den Hörer auf und das Tuten verstummte. »Immerhin könnte es sein, dass Kommissar Reynolds sich gar nicht in seiner Gewalt befindet.«
»Dann rufen wir Reynolds doch einfach an!«, schlug Peter vor.
»Das dürfte schwierig sein«, warf der dritte Detektiv ein. »Soweit ich weiß, ist er seit letzter Woche verreist. Und ich habe keine Ahnung, wohin.«
»Na und?«, erwiderte Peter ungehalten. »Man muss ihn doch irgendwie erreichen können!«
»Wie denn? Wir haben doch nur seine Festnetznummer.«
»Zufälligerweise sind wir Detektive«, sagte Peter ungeduldig. »Wir könnten versuchen, die Nummer seiner Nachbarn herauszufinden und dort anzurufen. Irgendjemandem muss er doch erzählt haben, wo er sich aufhält. Falls er in einem Hotel ist, können wir die Nummer herausfinden und dann dort anrufen.«
»Aber wenn Reynolds tatsächlich entführt wurde, könnten wir ihn mit unseren Nachforschungen erst recht in Gefahr bringen!«, entgegnete Bob.
»Wieso das denn?«, sagte Peter ungehalten. »Dieser Entführer hat uns vier Regeln genannt. Keine davon lautet: ›Nachforschungen sind verboten.‹ Oder?«
»Das stimmt«, gab Bob zu.
Auf Justus’ Stirn zeichnete sich eine steile Falte ab. »Also, ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber ich brauche mehr Informationen, bevor ich eine Entscheidung treffen kann. Wenn der Anrufer die Wahrheit gesagt hat, haben wir es mit einer äußerst heiklen Angelegenheit zu tun!«
»Immerhin hat der Anrufer seinen Namen genannt – falls er dabei nicht gelogen hat.«
»Stimmt! Mitch Palmer.«
»Dann würde ich vorschlagen, dass wir versuchen, Kommissar Reynolds’ Entführung zu verifizieren. Gleichzeitig solltenwir mehr über diesen Mitch Palmer herausfinden. Das hat er uns ja ganz definitiv nicht verboten.« Der Erste Detektiv schaltete den Computer ein. »Vielleicht ist der Name sogar der erste Hinweis.«
»Gut, dann mache ich die Recherche. Ich könnte auch nachher ins Zeitungsarchiv fahren«, bot Bob an. »Falls Mitch Palmer ein bekannter Verbrecher ist, sollte dort doch etwas zu finden sein.«
»Juuuuuuuustus!«, hallte die Stimme von Tante Mathilda über den Schrottplatz.
»Auch das noch!« Justus blickte finster drein. »Ich habe jetzt nun wirklich nicht den Nerv, alte Öfen zu schrubben oder ausgestopfte Vögel abzustauben.«
»Juuuuuuuuuustus!«
»Ich bin gleich wieder da. Hoffentlich gelingt es mir, Tante Mathilda eine gute Ausrede zu servieren!« Justus warf seinen Freunden einen letzten, zerknirschten Blick zu und trat dann durch das »Kalte Tor«, einen der Geheimgänge der Zentrale, ins Freie. Die gleißende kalifornische Sommersonne blendete den Ersten Detektiv. Es war das perfekte Wetter für eine mehrtägige Radtour mit Zelt. Gestern noch hatten sich die drei ??? eine Route entlang der Küste ausgesucht. Doch jetzt lagen ihre Ferienpläne in unerreichbarer Ferne.
»Da bist du ja endlich!«, begrüßte Tante Mathilda ihren Neffen. Sie hatte ein Klemmbrett mit einer Checkliste in der Hand und ihren strengsten Feldwebelblick aufgesetzt. Das sah nach einer langen und harten Arbeitseinheit aus! Mrs Jonas war nie um Ideen verlegen, wie sie die drei ??? sinnvoll beschäftigen konnte. Jungen waren in ihren Augen wie gemacht dafür, Altwaren zu schleppen, Geräte zu reparieren oder Möbel
Weitere Kostenlose Bücher