Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)

Ablauf der Dinge. Kurz nachdem Miss Cassidy gegen 13.00 Uhr in der Küche war, traf Miss Trimble ein, nicht wahr?«
    Mr Westons Verlobte nickte. »Ich habe ja einen Schlüssel. Als ich das Vorzimmer betrat, kam die Sekretärin gerade aus der Küche. Sie sagte, sie habe eine kurze Mittagspause gemacht, und bot mir Kaffee an.«
    »Miss Trimble war also vor 13.00 Uhr nicht anwesend. Auch Mr Monroe war zu dieser Zeit nicht im Haus. Keiner von ihnen kann die erste Pause der Sekretärin ausgenutzt haben, um unbemerkt das Büro zu betreten.«
    »Dann hat der Dieb eben um 13.20 Uhr zugeschlagen, als ich … nun ja, auf … der Toilette war«, sagte Miss Cassidy und errötete erneut.
    »So weit bin ich noch nicht«, sagte Justus sachlich. »Gegen 13.15 Uhr brachten Sie Miss Trimble ins Billardzimmer, wo sie auf Mr Weston junior warten wollte.« Er wendete sich an Mr Weston. »Können Sie uns bitte allen sagen, was es mit der Tür dieses Zimmers auf sich hat?«
    »Ja.« Mr Weston nickte eifrig. »Es ist eine altmodische Schiebetür, die dringend überarbeitet werden muss. Sie ist so verzogen, dass sie laut quietscht, wenn man sie öffnet.«
    »Dieses laute Quietschen haben wir nebenan im Besprechungsraum auch gehört!«, bestätigte Justus. »Die Tür wurde auf-und dann wieder zugemacht.«
    »Stimmt!«, bestätigte auch der alte Weston.
    »Die Tür wurde also gegen 13.15 Uhr betätigt. Danach war kein weiteres Quietschen zu hören. Miss Trimble hat das Billardzimmer folglich bis 13.45 Uhr nicht verlassen.«
    »Richtig! Ich habe in einer Zeitschrift gelesen und gewartet«, sagte Miss Trimble. »Habe ich damit jetzt ein Alibi?«
    »Sozusagen. Es sei denn, Sie könnten durch verschlossene Türen gehen. Bleiben jetzt also nur noch die Sekretärin Miss Cassidy und Mr Monroe!«, schlussfolgerte Bob, um Justus’ Redeschwall etwas abzukürzen.
    »So ist es«, sagte der Erste Detektiv. »Miss Cassidy ist laut eigenen Angaben um 13.20 Uhr in den Toilettenraum neben der Küche gegangen. Kurz darauf klingelte es. Mr Monroe kam und nahm im Vorzimmer Platz. Wenn wir diese Tatsache betrachten, bemerken wir, dass Miss Cassidy ab circa 13.25 Uhr nicht mehr allein im Vorzimmer war. Auch Mr Monroe war zu keinem Zeitpunkt allein, da Miss Cassidy den Schreibtisch nach 13.20 Uhr nicht mehr verließ.«
    »Aber dann …« Miss Trimble warf einen Blick auf die Sekretärin. »Dann kann es ja nur Miss Cassidy gewesen sein!«
    »Nein! Das muss ein Missverständnis sein!« Miss Cassidy schlug erschrocken eine Hand vor den Mund.
    »Sie können sich das Theater sparen, Miss. Die Fakten sprechen dafür, dass Sie gegen 13.00 Uhr nicht, wie behauptet, in die Küche gingen, sondern ins Büro. Um von sich abzulenken, zogen Sie Ihre hochhackigen Schuhe aus, die Abdrücke auf dem Teppich hinterlassen hätten. Dann streuten Sie Erde aus den Blumenkübeln auf den Fußboden, öffneten die Schublade, nahmen die Baupläne an sich und eilten anschließend durch die Küche in den kleinen Lagerraum, in dem auch das Kopiergerät steht. Bevor Sie jedoch Kopien anfertigen konnten, hörten Sie, wie Miss Trimble die Tür aufschloss. Sie deckten die Pläne notdürftig ab und gingen ins Vorzimmer.«
    »Das ist gelogen!« Miss Cassidy sah jetzt nicht mehr erschrocken aus, sondern sehr wütend.
    »Als Miss Cassidy später wieder allein war, lief sie zurück in die Küche, wo sie die Pläne jetzt sorgfältiger versteckte. Danach ging sie tatsächlich in den Toilettenraum, um sich die Dreckspuren von den Füßen zu waschen. Ich habe Papierhandtücher mit Erdspuren im Abfalleimer gefunden.«
    »Die können auch von jedem anderen stammen!« Miss Cassidy sah Justus finster an. Der beachtete sie jedoch gar nicht. »Lange blieb Miss Cassidy nicht allein. Mr Monroe klingelte vermutlich gerade dann, als sie noch im Toilettenraum war.« Weiter kam Justus nicht, denn die Tür des Sitzungsraumes ging auf. Peter Shaw, der Zweite Detektiv, betrat gemeinsam mit Inspektor Cotta den Raum. In den Händen hielt er mehrere Papierbogen.
    »Ich habe die Baupläne gefunden!« Peter strahlte. »Sie lagen gleich neben der Tür zum Lagerraum unter einem großen Tablett.«
    »Dort, wo Miss Cassidy sie hektisch versteckt hat, bevor sie Mr Monroe die Tür öffnete«, ergänzte Justus.
    »Jetzt reicht es mir aber!«, ereiferte sich die Sekretärin. Sie stand auf. »Ich habe Mr Westons Raum in seiner Abwesenheit nicht einmal betreten, geschweige denn seinen Schreibtisch angerührt!«
    »Ach ja? Sie können den