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Die Drei ??? - Todesgefahr

Titel: Die Drei ??? - Todesgefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-waidhofer , André Marx
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die wenigen Fakten, die sie bisher über die Erpressung wussten: ein Mann, ein Anruf, ein Brief. Einen großen Kringel machte er um die Se dona Tribune und einen Pfeil zu zwei Namen: Ruth und Chosmo.

    Ein Pressechef verweigert die Aussage

    Nach dem kurzen Ausflug an den Schnebly Hill brachte sie Mister Carmichael zum Rathaus. Schon von der Redaktion aus hatte Jean einen Termin mit Mister van Well, dem Pressechef der Stadt, ausgemacht. Er entpuppte sich als unsympathischer Angeber, der sich mächtig wichtig nahm und so tat, als müsse er den Erpresser höchstpersönlich und ganz allein fangen. »Aus aktuellen und hochbrisanten Gründen«, imitierte Jean Mister van Wells nasalen Tonfall während der Fahrt, »müsste er das Interview absagen.« Aber Jean hatte sich nicht abwimmeln lassen. Im Gegenteil: Sie wiederholte einige ihrer kräftigsten Argumente und imponierte dadurch nicht nur den drei ???. Schließlich hatte der Pressechef nachgeben müssen. Im Rathaus herrschte reges Treiben. Polizeibeamte in Uniform liefen hin und her, mehrere Kamerateams warteten vor einem abgesperrten Treppenaufgang zum Büro des Bürgermeisters. Wie ein Pfau stolzierte van Well an ihnen vorbei in ein großes, in Dunkelholz getäfeltes Büro.
    »Reichlich edel«, raunte Peter den beiden anderen zu. Verstohlen sahen sie sich um. Auf dem Schreibtisch lagen zwei niedrige, genau nebeneinander ausgerichtete Aktenstapel, die eher an Dekoration erinnerten. Die Stirnwand war mit einem Bücherregal verbaut. In einer Ecke stand ein Fernseher mit Video, in der anderen ein Flipchart.
    Justus stieß Peter an. »Da«, sagte er leise und deutete auf die großen weißen Blätter. Mit Strichen und Pfeilen verbunden hatte jemand Stichworte zum Erpressungsfall notiert. 22.11 Van Well schien die Aufzeichnungen vergessen zu haben. Jedenfalls machte er keine Anstalten, sie umzublättern oder wegzudrehen. So sehr war er damit beschäftigt, sich auf seinem hochlehnigen Schreibtischstuhl in Position zu setzen. »Bob, bitte stell dich hier mit dem Scheinwerfer auf«, gab Chelsea ihre Anweisungen. Justus sollte wieder die Stoppuhr betätigen.
    »Welche finanzielle Bedeutung haben die Musikfestivals für Sedona?«, begann Jean das Interview.
    Mister van Well legte mit übertriebener Leichtigkeit seinen Arm auf den Schreibtisch, reckte sein Kinn nach vorn und setzte zu einer langen, umständlichen Antwort an.
    So ein Schnösel, dachte Peter, der nichts zu tun hatte, außer zuzusehen. Unauffällig lugte er zum Flipchart und begann, sich alle Details der Aufzeichnungen einzuprägen. Auch die Namen ›Walton‹ und ›Captain Kirk‹. Darunter stand ein Pluszeichen und ›25 Mann‹. Neben ein großes ›A‹ hatte jemand ein Fragezeichen gemalt.
    Langsam sah sich Peter noch einmal in dem Büro um. Das Flipchart konnte doch nicht alles sein und die Aktendekoration auch nicht. Die Gelegenheit war günstig. Alle waren mit van Well beschäftigt, vor allem der selbst. Vorsichtig, im Rückwärtsgang und auf Zehenspitzen, schlich der Zweite Detektiv zur Tür. Er spürte die Türfüllung am linken Ellenbogen, dann drückte er behutsam die Klinke herunter. Mit einem großen Schritt schlüpfte er hinaus.
    Gerade als er einen besonders schwülstigen Satz von Mister van Well aufschrieb, hörte Justus ein erstes Knarren.
    »Durch die Wertschätzung, die Sedona in der internationalen Musikszene genießt«, flötete der Pressechef ins Mikrofon, »ist unsere Kleinstadt zum Partner der Welt geworden.« Der ät Es knarrte wieder. Justus sah auf und merkte sofort, dass Peter fehlte. Noch ein Vollblutdetektiv, schoss es ihm durch den Kopf.
    Jetzt hatte auch Bob Peters Abgang bemerkt. Er warf Justus einen fragenden Blick zu und der zuckte kaum merklich die Schultern. Die rechte erinnerte ihn wieder nachdrücklich an den Kaktus. Er beachtete den Schmerz nicht, sondern vertiefte sich in seine Notizen.
    Der Pressechef pries inzwischen wortreich die Vorzüge von Montezuma Castle , einer direkt in den Berg gebauten Ruine, ganz in der Nähe. Die ersten Siedler hatten sie fälschlicherweise mit den Azteken in Verbindung gebracht, woher auch der irreführende Name stammte. »Eine weitere wunderbare Touristenattraktion in unserer an Höhepunkten nicht armen Umgebung«, schwärmte er.
    Jean unterbrach ihn mit einer konkreten Frage zum Verkehrsund Müllaufkommen, was ihrem Interviewpartner offensichtlich überhaupt nicht passte.
    Unwirsch sah van Well auf die Uhr. »Ich lasse noch eine Frage zu«,

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