Die drei ??? und das Riff der Haie
können wir nur herausfinden, wenn wir in die Kneipe gehen und versuchen, sie allesamt ungesehen zu beobachten.«
Das war für Bob ein harter Brocken. »Muß das wirklich sein, Just?
Ich finde die Bude ziemlich übel. Vielleicht sollten wir noch Mr. Crowe holen.«
»Dazu haben wir keine Zeit«, sagte Justus energisch. »Wenn wir hinten hineingehen und uns im Hintergrund halten, sieht uns vielleicht niemand. Los, komm.«
Justus öffnete vorsichtig die hintere Tür, und die beiden Jungen schlüpften flink ins Haus. Nun waren sie in einem engen dunklen Korridor mit vielen Türen zu Vorratsräumen. Weiter vom hörte es sich nach Küchenbetrieb an. Ganz vom war außerdem laute Musik und Stimmengewirr im Lokal wahrzunehmen.
»Durch die Küche können wir nicht gehen, Just«, flüsterte Bob.
»Nein, da würde man uns sehen«, gab ihm Justus recht, »aber vielleicht müssen wir das gar nicht. Ich sehe nämlich schon, daß da vorne ein Querflur kommt.«
Sie schlichen ganz langsam vorwärts und versuchten, auch das leiseste Geräusch zu vermeiden. Die Küche lag unmittelbar hinter dem Gang, der den langen Korridor kreuzte. Rechts endete der Querflur an einer verschlossenen Tür. Aber zur Linken führte er offenbar direkt in das lärmerfüllte Lokal.
»Mach schnell, Bob«, drängte Justus, »ehe jemand aus der Küche kommt!«
Im Schutz des Küchenlärms gingen die Jungen den Querflur entlang, bis er zu den Gastzimmern hin abbog. Doch da war schon die Tür zum Lokal. Sie schlüpften durch, hinein in den Qualm, den Lärm und das trübe Licht in dem langen, niedrigen Raum.
Gleich neben der Tür war eine breite Garderobe, wo ein paar Jacken hingen. Die Jungen drückten sich flink hinter die Kleidungsstücke und spähten in den Raum vor.
An der rechten Seite des Lokals war eine Bartheke mit Hockern.
Der übrige Raum war voller Tische, wo sich Männer lautstark unterhielten. Bob blickte sich unruhig nach dem dicken Rausschmeißer um, sah ihn aber nicht. Dann fiel sein Blick auf einen Tisch in der Mitte des Lokals.
»Just!« flüsterte Bob und gab seinem Freund einen Rippenstoß.
Die Brüder Connors saßen mit Paul MacGruder an einem Tisch!
MacGruder redete sehr temperamentvoll, während die beiden anderen zurückgelehnt dasaßen und zuhörten. Alle drei tranken Bier.
»Wir müssen näher ran!« flüsterte Justus. »Ich will hören, was da geredet wird!«
»Du spinnst!« sagte Bob. »Wir dürfen uns hier nicht bemerkbar machen! Sonst fliegen wir sofort hochkant hinaus!«
»Wir müssen es eben darauf ankommen lassen. Hier drinnen ist es ja ziemlich duster. Geh ganz langsam, halte den Kopf gesenkt und bleib dicht an der Wand. Dann fallen wir vielleicht im Trubel gar nicht auf.«
Ehe Bob Widerspruch einlegen konnte, hatte Justus die Deckung hinter der Garderobe verlassen und schlich vorsichtig an der Wand entlang nach links. Bob tappte leise hinterher und versuchte MacGruder und die Brüder Connors im Blick zu behalten.
Plötzlich stand MacGruder auf und schob heftig seinen Stuhl zurück.
»MacGruder geht weg!« rief Bob in Justs Ohr.
Der Öl-Manager ging erst auf die Tür zu, überlegte es sich dann aber anders und trat an die Bartheke. Dort blieb er neben einem kahlköpfigen kleinen Mann im dunklen Anzug stehen. Der Mann wandte sich ihm zu, und Bob hielt die Luft an.
»Das ist doch der japanische Geschäftsmann!« flüsterte Bob.
»Yamura, tatsächlich«, sagte Justus leise und erregt. »Der hat anscheinend außer Ölförderung noch eine ganze Menge anderer Interessen.«
»Vielleicht wollte er einfach nett ausgehen. Er stand ganz allein an der Theke.«
»Aber das Lokal hier hat doch gar keinen Stil!« sagte Justus.
»Schau mal! Den Brüdern Connors sind er und MacGruder durchaus nicht gleichgültig!«
Von ihrem Tisch aus sahen die beiden Taucher auffallend interessiert zu MacGruder und Yamura hinüber. Der mit der roten Wollmütze, Tim Connors, wollte offenbar gerade aufstehen.
»He! Ihr beiden da! Was macht denn ihr hier drinnen?«
Der Fettwanst stand urplötzlich dicht vor Justus! Sein dicker Bauch versperrte ihnen die Sicht auf die Vorgänge im Raum. Der Mann starrte Bob böse an und fing fürchterlich zu fluchen an.
»Hab’ ich dir nicht gesagt, du sollst dich hier nicht mehr blicken lassen? Na schön, ganz wie ihr wollt. Euch sollte man windel-weich –«
Da meldete sich eine barsche Stimme hinter dem Dicken. »Die Jungen kommen zu uns, Marco. Wir hatten sie schon erwartet.«
Tim Connors mit
Weitere Kostenlose Bücher