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Die drei ??? und das Volk der Winde

Die drei ??? und das Volk der Winde

Titel: Die drei ??? und das Volk der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose Estes
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Unannehmlichkeiten, die ich Ihnen verursacht habe. Sie brauchen nur eine Vollmacht für mich zu unterschreiben.«

    Dieser Anwalt scheint mit Vorliebe andere für sich arbeiten zu lassen. Justus, Bob und Peter machen in Comina die Pionierarbeit, während er den Aufenthalt offenbar als angenehmen Urlaub genießt (falls ihm nicht sogar daran lag, in den Bergen auf Tauch-station zu gehen). Und die junge Frau in der Untersuchungshaft wird ebenfalls zunächst um einen aktiven Beitrag gebeten, ehe der Rechtsberater in Aktion treten will. Es geht zwar vorerst »nur« um die Unterschrift auf einer Vollmacht. Aber die Ernennung zum Bevollmächtigten – und zum Treuhänder, wie im Fall Arnold Brewster – bringt Ansehen mit sich. Und vielleicht auch sonstige Vorteile ...

    »Und Ihre Beziehung zu Clifford?« fragte Marie.
    »Wenn Sie mich nun konsultieren, meine Liebe, wird sich Clifford eben einen neuen Rechtsberater suchen müssen.«
    »Gut, Mr. Zindler, ich anerkenne Ihre Hilfsbereitschaft«, sagte Marie. »Beistand kann ich jetzt wirklich gebrauchen. Aber was sagten Sie soeben – was müßte ich tun?«
    »Nun, da fallen natürlich zunächst einmal Kosten an, meine Liebe, zum Beispiel die Kaution. Wenn Sie mir eine Bankvollmacht ausstellen, erwirke ich binnen kürzester Frist die Aufhebung der Untersuchungshaft für Sie und Martin. Und dann sehen wir weiter.«
    »Eine Bankvollmacht?« Marie zögerte lange. Dann schüttelte sie den Kopf und wies den von Shady flugs zutage beförderten Schreibblock samt Stift zurück. »Mr. Zindler, das möchte ich mir lieber noch überlegen«, sagte sie mit klarer Stimme.
    Der Anwalt war sichtlich enttäuscht. Mit erhobenen Brauen sah er auf seine Uhr. Plötzlich hatte er es auffallend eilig, wegzukommen.
    Grußlos verließ er den Raum.
    Die drei Jungen verabschiedeten sich von Marie und gingen dem Mann nach.
    »Hier müssen wir eingreifen, so lange noch Zeit ist«, beschloß Justus. »Der feine Herr Anwalt hat bestimmt nichts Gutes im Sinn.
    Wenn Marie nicht sehr auf der Hut ist, wird er letztlich sein Ziel bei ihr doch noch erreichen.«
    Die Jungen machten sich zu Zindlers Kanzlei auf, zum Glück nicht weit von dem Gebäude gelegen, in dem sich das Untersuchungsgefängnis befand.
    Fest entschlossen, sich nicht abwimmeln zu lassen, trat Justus vor den Anwalt hin. »Mr. Zindler, ich muß Sie sprechen«, wandte er sich eindringlich an ihn.
    »Aber doch nicht jetzt, mein Junge. Ich habe hier noch einige wichtige Dinge zu erledigen, ehe wir später wieder nach Comina fahren. Hat das nicht Zeit, bis wir wieder miteinander im Wagen sitzen?«
    »Nein, Mr. Zindler. Aber wenn Sie nicht mit mir reden wollen, dann muß ich mich eben an die Polizei wenden.« So schnell gab Justus nicht auf.
    Shady erstarrte und blickte Justus durch die dunkle Brille forschend an.
    »Was hättest du der Polizei denn mitzuteilen?« fragte er spöttisch.
    »Gut, ein paar Minuten kann ich erübrigen. Gehen wir doch vors Haus und unterhalten wir uns dort.«

    Nanu? Ist in der so komfortabel ausgestatteten Anwaltskanzlei die Klimaanlage ausgefallen? Oder will Shady Zindler nur dafür sorgen, daß er die ungebetenen Besucher rasch loswerden kann, ohne ihnen – wie unhöflich! – die Tür weisen zu müssen? Oder wären Türen gar für seine eigenen Hintergedanken ein Hindernis?

Pamir, der Stammeshäuptling
    Draußen steuerte Shady Zindler eine steinerne Bank in der kleinen Grünanlage vor dem Haus an und setzte sich. Er lächelte überlegen und gönnerhaft, als der Erste Detektiv neben ihm Platz nahm.
    »Schieß los«, forderte er Justus mit einer vagen Bewegung der goldberingten rechten Hand auf. Bob und Peter, die ein wenig abseits stehengeblieben waren, spitzten die Ohren.
    »Ich brauchte Zeit, um mir den vollen Durchblick zu verschaffen«, begann Justus. »Aber nun ist mir alles klar. Wer Clifford niedergeschlagen hat, das war nicht Arnold Brewster, und es war auch nicht Marie oder Martin. Das waren Sie.«
    »Hör mal, wie käme ich denn dazu?« entgegnete Shady gelassen.
    »Clifford ist mein Klient.«
    »Nein, das ist er eben nicht mehr. Er hat sich von Ihnen als Anwalt losgesagt, stimmt’s? Deshalb war er ja auch überrascht, Sie als Besucher in der Klinik zu sehen. Aber Sie hatten allen Grund zu diesem Besuch. Sobald Sie erfahren hatten, daß Clifford wieder bei Bewußtsein ist, mußten Sie herausfinden, ob er Sie bei dem Vorfall in Arnold Brewsters Haus als Täter erkannt hat oder nicht.«
    »Junge, du machst mir

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