Die drei ??? und das Volk der Winde
als er die drei ??? entdeckte, und blieb stocksteif stehen. Doch hinter ihm ertönte ein ermunternder Ausruf, und dann wurde das Kind von einer jungen Frau, die ihm energisch zuredete, in den Raum geschubst.
Der Junge wies ängstlich und widerstrebend auf das Trio und stieß in schneller Folge unverständliche Worte hervor. Entsetzt starrte die Frau die drei ??? an. Indianermutter und Sohn machten hastig kehrt und flüchteten.
»Mann!« Peter atmete auf, für den Augenblick erleichtert. »Die tun ja so, als hätten sie Gespenster gesehen. Was ist denn los mit denen?«
»Na, wir haben sie natürlich mächtig erschreckt«, erwiderte Justus.
»Aber nun haben sie immerhin mitbekommen, daß wir hier sind.
Versuchen wir es weiter.«
Die Jungen folgten der Frau und dem Kind in einen langen Gang, der von aufgestellten Öllampen erhellt war. Sie durchschritten eine weitere Türöffnung und sahen sich gleich darauf von einer Schar Indianer umringt. Im Flackerlicht erkannten sie, daß die Indianer Furcht hatten. Doch andererseits verfügten die Männer unter ihnen über bedrohliche Lanzen mit langen, kantigen Steinspitzen!
»Was machen wir jetzt?« Peter wurde es angst und bange, als mehrere Männer sich zwischen die drei ??? und die Tür drängten und den Jungen damit den Fluchtweg abschnitten.
»Es sieht ganz danach aus, als hätten sie trotz ihrer Überzahl und ihrer Waffen noch mehr Angst vor uns als wir vor ihnen«, stellte der Erste Detektiv nüchtern fest. »Ich schlage vor, daß wir die Lampen abstellen und die Hände hochnehmen, damit sie unsere Friedensbereitschaft erkennen.«
Mit ganz behutsamen Bewegungen setzten die Jungen ihre Lampen auf die Erde und erhoben die Hände. Mannhaft bemüht, seine eigene Unsicherheit zu verbergen, sagte Justus mit einem Lächeln:
»Wir sind Freunde von Arnold Brewster, und wir sind in friedlicher Absicht hierher zu Ihnen gekommen.«
Da schien sich die Atmosphäre im Raum etwas zu entspannen.
Einer der Männer trat vor und musterte die Jungen argwöhnisch.
»Brewster?« wiederholte er mühsam.
»Brewster!« bestätigte Justus. »Freund.«
»Freund?« fragte der Mann verwirrt zurück. Dann wandte er sich seinen Gefährten zu und beriet sich flüsternd mit ihnen.
Sekunden später kamen die Indianer zu einer Entscheidung, und der Sprecher bedeutete den Jungen, der Gruppe zu folgen.
Bald hatten die drei ??? jegliche Orientierung verloren; es war ihnen nur klar, daß es stetig abwärts ging. Mit zunehmender Tiefe wurde die Luft immer dumpfer und stickiger. Schließlich betraten sie eine riesige Naturhöhle voller blanker Stalagmiten und Stalaktiten, die mit Fackeln bestückt waren. Mittels Gesten wies ein hochgewachsener Indianer die Jungen an, stehenzubleiben, und im nächsten Augenblick sahen sie sich von einem Kreis von Bewachern umringt, die ihre Lanzen schräg vor sich aufgepflanzt hatten. Die Spitzen zeigten alle auf einen imaginären Punkt an der Felsendecke über den Köpfen der Jungen.
»Was haben wir uns da nur eingebrockt?« flüsterte Bob angstvoll.
»Justus, mir ist das nicht geheuer. Wer sind diese Menschen?«
Justus sagte ruhig: »Ich vermute, wir haben endlich das Volk der Winde entdeckt.«
Peter sah das anders. »Du meinst wohl eher, die haben uns entdeckt! Was werden sie mit uns machen?«
»Das ist eine gute Frage, junger Mann.«
Die Jungen drehten sich um und sahen einen uralten Indianer in einem weiten, weißen Umhang, der inmitten mehrerer bewaffneter Begleiter auf sie zukam.
»Old Tom . . .« stieß Justus verdutzt hervor. »Peter! Bob! Das ist der Mann, den ich vor dem Hotel in Comina traf und von dem ich euch erzählte.«
»Nein! Old Tom ist nur der Name, unter dem mich die Stadtleute kennen«, widersprach der Alte mit schneidender Stimme. »Für sie bin ich nichts als ein tatenloser alter Mann, der in ihrer Welt keinen Platz hat. Doch für mein Volk bin ich Pamir, der Sprecher der Winde, der Hüter der Erde und der Beschützer der einzigen Welt, die diese Menschen kennen – einer Welt, die sie am Leben erhält und die sie schützt vor denen, die ihnen übelwollen.«
»Das ist nicht unsere Absicht«, erklärte Justus.
»Mag sein«, entgegnete Pamir, »doch unsere beste Abwehr gegen Bedrohungen ist das Leben im Verborgenen, und ihr habt dessen Schleier zerrissen. Ihr habt uns gefunden, nachdem alle anderen, die vor euch kamen, gescheitert waren. Ihr könntet uns das Ende unserer Welt bringen.«
»Das haben wir keineswegs vor«, wehrte Bob
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