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Die drei ??? und das Volk der Winde

Die drei ??? und das Volk der Winde

Titel: Die drei ??? und das Volk der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose Estes
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Spaß«, sagte Shady ungerührt. »Laß mal weiter hören.«
    »Entweder hatte Clifford Sie tatsächlich nicht erkannt, oder es kümmerte ihn nicht. Möglicherweise sah er klar, nahm aber lieber die günstige Gelegenheit wahr, die Sache Marie in die Schuhe zu schieben und den Onkel gegen sie aufzuhetzen.«
    »Nehmen wir einmal an, daß es sich so verhielt und daß ich der Täter war – welches Tatmotiv willst du mir dann unterstellen?
    Normalerweise pflege ich meine Klienten nicht mit Gewaltanwendung zu traktieren – das wäre ja geschäftsschädigend.«
    »Was zur Zeit allerdings keine große Rolle spielt, Mr. Zindler. Ihre Geschäfte gehen doch gar nicht mehr«, bemerkte Justus. »Ich fand es zunehmend eigenartig, daß zum Zeitpunkt unserer Besuche bei Ihnen Ihre Sekretärin ausgerechnet immer beim Essen war.
    Und in Ihrem Vorzimmer finden sich allem Anschein nach keine Besucher mehr ein.
    Dann wären da die Wettcoupons aus Ihrem Handschuhfach und das Streichholzbriefchen, das Sie beim Einbruch in unseren An-hänger verloren haben. Es stammte ebenfalls von der Pferderennbahn. Ich muß annehmen, daß Sie ein Opfer der Wettleidenschaft sind, Mr. Zindler. Und daß Sie das im Laufe der Zeit ganz schön in Schwierigkeiten gebracht hat.«
    »Na gut, Justus. Nehmen wir also mal an, daß ich Wettschulden habe, daß die Dienste meiner Anwaltskanzlei nicht mehr sehr gefragt sind und daß mein Klient Clifford sich nach einem Streit von mir getrennt hat. Selbst wenn ich dir in all diesen Punkten recht geben wollte – warum sollte ich dann Clifford Brewster mit Vorsatz Schaden zufügen wollen?«
    »Oh, das ist eine ganz logische Überlegung. Der alte Mr. Arnold Brewster ist entmündigt, Sie sind sein Vormund und Treuhänder seines Vermögens, und Marie ist noch minderjährig. Bei Cliffords Tod hätten Sie Zugriff auf das Brewstersche Vermögen und könnten mit einem Schlag all Ihre finanziellen Probleme lösen«, erwiderte Justus.
    Es entstand ein langes Schweigen. Dann hakte Justus behutsam nach. »Ich habe doch recht, nicht wahr, Mr. Zindler?«
    Der Rechtsanwalt schien in seinem eleganten, glänzenden Anzug regelrecht zu schrumpfen. Er schlug die Hände vors Gesicht, denn die Tränen – Krokodilstränen oder echte, das war nicht zu unterscheiden – waren ihm in die Augen gestiegen.
    »Es war ein ganz unglückseliger Vorfall«, sagte er mit brüchiger Stimme. »Ich habe das alles nicht gewollt. Ich will euch schildern, wie es passiert ist.
    Ich versuchte mich mit Clifford gütlich zu einigen, aber er lachte mich nur aus. Er wollte mir nicht einmal das noch anstehende Honorar bezahlen. Da verlor ich die Nerven. Es kam zu einem Handgemenge, und ich schnappte mir einen fossilen Knochen aus Arnold Brewsters Sammlung und schlug ihn Clifford über den Schädel. Im Grunde war es ein Unglücksfall, glaub mir.«
    »Ich glaube Ihnen«, sagte Justus. »Aber das zählt nicht. Sie selbst müssen es dem Untersuchungsrichter erklären, damit er Marie und Martin freiläßt.«
    Shady nickte und schneuzte sich in ein seidenes Taschentuch.
    »Und wir werden Sie begleiten«, schloß Justus höflich, aber bestimmt.
    Vor der Einfahrt zum Polizeipräsidium stand Inspektor Howard, der die Jungen gut kannte, gerade bei seinem Wagen.
    »Ist Hauptkommissar Reynolds vielleicht inzwischen aus seinem Urlaub zurückgekehrt?« erkundigte sich der Erste Detektiv.
    Der Inspektor nickte. »Ihr habt Glück, Jungs. Vor zwanzig Minuten ließ sich der Chef zum ersten Mal wieder hier im Präsidium blicken.
    Ob er allerdings jetzt gleich Zeit für Besucher hat . . .« Er sah Justus und dessen Begleitung aufmerksam an. Die ernsten Mienen der drei Jungen und die ersichtliche Nervosität des Anwalts entgingen ihm wohl nicht, denn er entschied sich nach kurzer Prüfung dagegen, die Besucher mit dürren Worten abzuspeisen, und führte sie zu Hauptkommissar Reynolds’ Amtszimmer. Zindler zog es indessen vor, zunächst auf dem Flur zu warten.
    An seinem Schreibtisch erklärte der Polizeichef den drei ??? kurz und bündig, daß Martin etwa vor einer Stunde aus seiner Zelle im Untersuchungsgefängnis ausgebrochen sei und Marie ebenfalls befreit habe. Die beiden seien flüchtig, die Fahndung sei angelaufen – doch bisher ohne Ergebnis.
    »Wie dieser junge Indianer das angestellt hat, kann ich euch nicht sagen. Ich war einige Tage im Urlaub, man hat mich soeben bei meiner Rückkehr informiert«, schloß Hauptkommissar Reynolds seinen knappen Bericht.
    Justus, Bob und

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