Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)
bleiben und am Schluss meiner Geschichte arbeiten. Bis auf die Besitzerin der Insel weiß niemand, dass ich hier bin. Und bis auf euch natürlich. Meldet euch, wenn ihr Fragen habt. Wenn mir noch etwas einfällt, werde ich auf eurem feinen Schrottplatz auftauchen!« Er stand auf und wandte sich zum Gehen. »Ach ja. Wie steht es um euer Honorar? Werde ich arm dabei?«
»Keine Sorge«, sagte Justus. »Der Erfolg ist uns Lohn genug.«
»Das gefällt mir!«
»Vielleicht können Sie uns ja in Ihre nächste Geschichte einbauen«, ergänzte Bob.
»Aber gerne«, erwiderte Drago und drängte zum Aufbruch. »Lasst euch überraschen!«
Eine Weile später kletterten die drei ??? aus dem kleinen Schlauchboot ans Festland. Drago reichte ihnen ihr Gepäck und paddelte zur Insel zurück. Justus, Peter und Bob winkten ihm noch einmal zu. Dann machten sie sich auf den Weg zu ihrem Auto. Die ersten Badegäste waren bereits da und schauten den drei Freunden verwundert nach. Wie konnte man an so einem schönen Tag schon so früh wieder verschwinden?
»Ich hoffe, wir haben uns auf Mora Island nicht den Todesvirus eingefangen«, sagte Peter, als sie den Berg hochkletterten. »Alles in allem war das eine ziemlich dumme Idee vondir, zur Insel zu schwimmen. Sie hätte dich fast das Leben gekostet!«
»Immerhin haben wir einen neuen Fall«, gab Justus trotzig zurück. Er wirkte schon wieder ganz wie der Alte. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. »Sagt mal, habt ihr nicht erwähnt, dass der Angler, der euch zur Insel übergesetzt hat, die Küstenwache alarmieren wollte?«
»Hat er gesagt.«
»Aber es kam niemand! Ob er wirklich das Schlauchboot auf dem offenen Meer eingesammelt hat? Das ist doch oberfaul! Ich bin gespannt, ob wir ihm bei unseren Ermittlungen noch mal begegnen.«
»Ich könnte drauf verzichten«, bemerkte Peter, als sie die Parkbucht erreichten.
Die drei ??? machten sich gleich auf den Weg, die Küste hinunter in Richtung Süden. Ihr Ziel war Dragos Wohnung.
Unter Verdacht
Es war natürlich kein Schlösschen, in dem Drago wohnte, auch kein luxuriöses Appartementhaus, sondern einfach ein schlichter Wohnblock, bei dem schon der Putz abbröckelte.
»Da hat Drago mal wieder ganz schön übertrieben«, sagte Peter fast ein wenig enttäuscht.
Sie folgten den blassen Betonplatten zum Eingangsbereich, dessen ganze Zierde ein überdimensionierter Kübel mit einer kleinen Kaktee war. Justus warf einen Blick auf die lieblos hingeklebten Namensschilder, zog die Schlüssel hervor, die Drago ihnen mitgegeben hatte, und öffnete die Haustür. Ein Mann kam ihnen entgegen, der auf seinem Handy spielte und noch nicht einmal zum Gruß den Kopf hob.
»Wird nicht viel Miete kosten, die Bude«, mutmaßte Bob.
Sie stiegen in den ersten Stock und öffneten die Wohnungstür. Die karge Einrichtung des Zimmers erinnerte sie sofort an den Bunker auf Mora Island: Ein ungemachtes Bett stand da, ein Schreibtisch, ein Schrank, ein halb gefülltes Regal. Drago Martinez schien vor allem in seiner Fantasie zu leben.
Die gegenüberliegende Wand war durch einen Vorhang verdeckt, der in einem tristen Grau gehalten war. Justus schritt hin und zog ihn zur Seite. »Alle möglichen Bilder«, sagte er und nach einem kurzen Moment: »Aha. Da sind auch Eisenmann vier und sechs!«
Bob hatte sich inzwischen einen Überblick über die Wohnung verschafft. »Es gibt nur noch eine kleine Küche und ein winziges Bad«, vermeldete er. »Alles sehr überschaubar.«
»Da steht auch das Notebook!« Peter trat an den Schreibtisch und schaltete es an. Während es hochfuhr, schaute er sich um. Vor dem Fenster gab es einen Balkon. Dort waren allerhand Eisenteile gelagert, und auch eine kleine Werkbank hatte sich Drago eingerichtet. Nun zeigte der Computer das Anmeldefenster und Peter gab das Kennwort ein. Wieder dauerte es ein paar Momente. Dann fand der Zweite Detektiv die Datei, die ihm Drago genannt hatte. Die Namen und Adressen der Kunden! Peter notierte, was er benötigte. Gerade, als er die letzte Adresse aufgeschrieben hatte, vernahm er ein Geräusch an der Wohnungstür. Ein leichtes Streifen, vorsichtig tappende Schritte. Kurz darauf ein fast unhörbares Klicken im Schloss.
Auch Justus, der gerade die Bilder und ihre Rückseiten fotografierte, hatte es gehört. »Da will jemand einbrechen«, flüsterte Peter und gab Bob ein Zeichen. »Los! Verstecken!«
Aber wohin? Es war keine Zeit für lange Überlegungen. Mit einer raschen Bewegung zog Justus
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