Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)
ja, Mrs Jonas …«
»Und warum fragt ihr dauernd nach diesen Tapeten?«, warf Tante Mathilda ungeduldig ein.
»Darauf hat der Künstler die Geschichte geschrieben«, sagte Bob, froh, endlich Auskunft erteilen zu können. »Und genaudiese Tapeten hat der Künstler bei Ihnen gekauft. Sie haben sie ihm sogar eingepackt, Mrs Jonas! Mit aller Sorgfalt!«
Tante Mathildas Gesicht hellte sich auf. »Ach, dieser nette junge Mann? Ich erinnere mich!«
»Kein Wunder!« Onkel Titus war neben sie getreten. »Er hat dir ja auch andauernd Komplimente gemacht!«
»Er hat nur gelobt, wie bedachtsam ich die Ware verpackt habe«, wehrte Tante Mathilda ab.
Justus, Peter und Bob wagten sich kurz anzublinzeln.
Onkel Titus sagte, als hätte sich jedes Wort in sein Gehirn eingegraben: »Na, ein wenig mehr war es schon! Er hat die Eleganz deiner Bewegungen beim Zuschneiden des Packpapiers erwähnt. Deine freundliche Art. Und er hat behauptet, du hättest einfach Stil!«
Tante Mathilda fuhr zu ihm herum. »Habe ich den etwa nicht?«, fragte sie mit einem Unterton in der Stimme, der Onkel Titus sofort in Alarmbereitschaft versetzte. » Du sagst so etwas ja nie zu mir!«
»Ich … ich kann es ja nicht jeden Tag erwähnen«, versuchte Onkel Titus einen spontanen Rettungsversuch.
»Doch!«, behauptete seine Frau.
Onkel Titus nahm sie warmherzig in den Arm. »Ach …«
»Wir gehen schon mal schlafen, Mrs Jonas«, sagte Bob und gab seinen Freunden das Signal zum Aufbruch.
Tante Mathilda schmiegte sich an Onkel Titus und ließ sie passieren. »Grüßt mir bei Gelegenheit den netten jungen Mann«, rief sie den drei ??? fröhlich hinterher.
»Gerne. Morgen sehen wir deinen Drago«, erwiderte Justus und war schon auf der Treppe verschwunden.
Da hilft auch keine Polizei
In dieser Nacht schliefen Peter und Bob bei Justus. Am Morgen standen die drei ??? früh auf, um noch einige Dinge zu erledigen, bevor sie sich weiter um ihren Fall kümmern konnten. Um Zeit zu sparen, wollten sie getrennt ermitteln.
Peter und Bob fuhren nach Hause, meldeten sich bei ihren Eltern und packten ihre Sporttaschen um. Dann telefonierte Peter noch schnell mit Kelly, die sich mit einer Freundin verkracht hatte und ihm alles haarklein erzählte, während sich Bob eine Rede seiner Mutter über den Sinn von Schulnoten anhörte. Durch die Häufung der Detektivfälle war er in der Tat in letzter Zeit etwas abgelenkt gewesen.
Als alles gesagt war, holte Bob Peter ab, und sie machten sich auf den Weg zu John Sanders, dem Finanzberater. Die Finanzagentur wirkte nicht gerade vertrauenerweckend. Auf großen Plakaten wurden astronomische Zinsen versprochen, die nie und nimmer seriös sein konnten. Der Finanzmakler war nicht da. »Schätze, der muss zu Hause sein«, sagte ein Kollege und kratzte sich am Kopf. »Hat frei heute.«
»Und wo ist ›zu Hause‹?«
Der Mann nannte die Adresse und Bob blickte überrascht auf. Es musste der Wohntrakt sein, in dem auch Drago wohnte. Sie verabschiedeten sich und fuhren auf direktem Weg dorthin.
Und die Überraschung nahm kein Ende: John Sanders wohnte direkt gegenüber von Drago! Als er die Tür öffnete, erkannten ihn Bob und Peter erst auf den zweiten Blick wieder.Keine geschniegelte Frisur, kein aufgeplusterter Anzug. Stattdessen trug Sanders ausgebeulte Trainingshosen und hielt eine Hantel in der Hand.
»Wir kommen wegen des Vogels in Drago Martinez’ Wohnung«, sagte Bob forsch und trat mit einem Fuß in den Türspalt. »Dürfen wir?«
»Was für ein Vogel?«
»Der tote Vogel, den Sie zusammen mit einem Drohbrief in Dragos Wohnung platziert haben. Bevor wir die Polizei einschalten, wollten wir erst einmal mit Ihnen reden«, übernahm Peter. »Vermutlich kommt das in Ihrem Finanzbüro nicht so gut an, wenn Sie solche Methoden anwenden. Wir haben eben schon mal bei Ihrem Kollegen vorbeigeschaut!«
John Sanders sah sie kurz an. »Wer seid ihr eigentlich?«
Ohne mit der Wimper zu zucken, starrten Bob und Peter zurück. »Wir sind Bekannte von Drago. Warum wollen Sie ihn aus der Wohnung ekeln? Reden Sie oder wir lassen die Polizei auf Sie los!«
John Sanders’ Augen flackerten. »Verdammt! Weil meine Freundin da einziehen will!«, rief er aus. Rastlos lief er auf und ab. »Ich habe ihm die Wohnung einmal vermittelt, und nun soll er halt wieder verschwinden! Aber Martinez ist ja stur wie ein Kamel!« Er holte Luft. »Ich habe ihn tausendmal gefragt und ihm sogar Geld geboten. Ich kann so … Schriftsetzer sowieso nicht
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