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Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und der Eisenmann (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Schatten seiner Umrisse an der Wand, als wäre er ein riesiger Zombie.
    »Na, hast du Angst?«
    »Dddd … Drago«, stotterte Peter. Seine Hand tastete nach einem Gegenstand, mit dem er sich wehren konnte. »Was haben Sie mit Justus und Bob gemacht, Drago?«
    Drago räusperte sich und sprach stockend weiter: »Mora Island … wird euch fressen, Mora Island wird alle fressen! Wusstest du das nicht? Dich auch … Peter!«
    Endlich hatte Peters Hand etwas gefunden. Das Metallrohr, das bei Dragos Wutausbruch auf ihn zugerollt war. Er packte es und sprang auf. »Kampflos kriegst du mich nicht, du Mistkerl!«
    Drago erstarrte, begann zu lachen und setzte sich. »Peter! Hey, Peter! Tut mir leid! Mir ist die Fantasie durchgegangen. Sorry, dass ich dich erschreckt habe!« Er schnappte sich eine Wasserflasche und reichte sie Peter. »Komm, trink einen Schluck. Du solltest mich doch langsam kennen! Hin und wieder spinne ich herum!«
    Peter holte Luft, blieb aber stehen. War das nur wieder ein neuer Trick? »Ich glaube Ihnen nicht!«
    »Das ist dein gutes Recht, Peter. Aber es bleibt dir gar nichts anderes übrig. Wenn wir uns streiten, wer soll dann nach Justus und Bob schauen? Allmählich mache ich mir nämlich wirklich Gedanken!«
    »Sie haben also keine Ahnung, was da draußen vorgeht?«
    »Nein, wirklich nicht. Warte! Leise!« Er hielt inne. Von draußen hörte man durch die Sturm- und Wellengeräusche hindurch plötzlich ein feines, metallisch klingendes Kratzen. Es wurde lauter.
    »Das kommt von der Tür«, flüsterte Peter. »Wenn das Justus ist, warum klopft er nicht?«
    »Weiß nicht.« Auch Drago wirkte plötzlich unsicher. Oder tat er nur so?
    Das Geräusch wurde unerträglich. Als ob jemand mit einer Gabel über die Tür kratzte.
    »Wir sollten uns bewaffnen«, sagte Drago. »Oder treiben deine Freunde einen bösen Scherz mit uns?«
    »Das würden sie nie machen!«, sagte Peter. »Zumindest nicht, wenn ich hier drinstecke.«
    Drago schaute sich um. »Komm, wir schrauben uns zwei Stangen vom Regal!«
    Urplötzlich hörte das Kratzen auf. Sekunden später pochte es zweimal fest gegen die Tür.
    »Scheiße, was ist das!«, rief Drago. Hektisch begann er, das Regal auseinanderzunehmen. Peter half ihm, so gut er konnte. Es war nicht einfach. Das schlechte Licht, und vor allem: Seine Hände zitterten!
    Nach schier endlos dauernden Minuten hatten sie zwei Träger abgeschraubt. An der Tür war alles ruhig geblieben. Nur der Wind und das drängende Meer waren nach wie vor zu hören.
    »Ob … es weg ist?«, fragte Peter.
    Drago zuckte mit den Schultern. »Sollen wir nachsehen?«
    Peter schüttelte den Kopf.
    »Aber deine Freunde. Wir müssen ihnen helfen! Fürchte ich!«
    Am liebsten wollte Peter sich verkriechen. Rein in den Schlafsack, ihn über die Ohren ziehen und alles vergessen. Doch Drago hatte recht. Justus war draußen und Bob. Und offenbar waren sie in Not. Er holte tief Luft. »Also gut.«
    Sie schlichen zur Tür. Peter ließ Drago den Vortritt. Nicht nur, weil er Angst hatte. Es war ihm lieber, Drago im Blick zu haben. Vielleicht war das ja doch alles nur ein böses Spiel. Peter war sich nach wie vor nicht sicher.
    Drago ertastete die Türöffnung und drehte sich um. »Nett, dass du mich vorlässt, Peter!«
    Peter schwieg.
    »Aber ist schon okay. Ich bin ja auch der Ältere. Und der Gastgeber. Na, dann wollen wir mal sehen, was da in der Nacht für ein Monster lauert!« Vorsichtig schob er die Tür auf. Augenblicklich pfiff der mit Gischt durchsetzte Windherein und zerzauste ihre Haare. Nasse, salzige Kälte legte sich auf ihre Gesichter, und es roch nach Meer. Heftig atmend sah Drago hinaus. Einen endlosen Augenblick lang. Als sich nichts tat, trat er ganz nach draußen und bedeutete Peter, ihm zu folgen. Peters Hand umschloss den Eisenträger, und er trat einen vorsichtigen Schritt vorwärts. Geduckt, in angespannter Erwartung einer bösen Überraschung, woher sie auch kommen mochte. Drago machte ihm Platz und zog die Tür hinter ihnen zu. Mit dem Rücken zum Bunker stellten sie sich nebeneinander. Sie starrten in die Nacht.
    Irgendwo lauerte etwas. Peter spürte es ganz genau. Doch es wartete noch.
    Auf einmal gaben die Wolken einen kurzen Moment lang den Mond frei, sodass sie sich grob orientieren konnten. Gischt spritzte über die Felsen, und Fetzen weiß schimmernder Wolken zogen am dunkelgrauen Himmel hindurch.
    »Das Windrad ist oben auf dem Bunker«, zischte Drago. »Versuchen wir es. Aber bleib dicht

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