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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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Erde an manchen Stellen um mehr als zehn Meter aufwarf oder senkte. Jedes Jahr treten entlang der Verwerfung hunderte leichter Erdstöße auf, oft so schwach, dass nur die Messwarten sie registrieren.
    Was Peter gespürt hatte, war ein ganz schwaches Beben der Erdkruste, die irgendwo längs der ausgedehnten Verwerfungsspalte in Bewegung geraten war. Glücklicherweise hatte es für ihn nur ein kurz andauerndes Unbehagen zur Folge.
    Andernorts waren die Auswirkungen größer, aber davon konnte Peter nichts wissen.
    Heftig atmend bewältigte Peter die restliche Strecke, bis er wieder aufrecht stehen konnte. Dann ging er so schnell wie möglich auf Bobs Spur den Weg zurück zu dem Höhlenraum, durch den sie die Schachtanlage betreten hatten.
    Der Raum war leer. Alles war still. Vor der Einmündung hing das Dunkel der eingebrochenen Nacht wie ein Vorhang.
    Peter schlich vorsichtig durch die Höhle und blieb nach jedem Schritt horchend stehen. Nichts war zu hören. Seine Lampe hatte er ausgeknipst, und den Ausgang konnte er nur als schwach erhellten Fleck in der Finsternis sehen.
    Als er im Freien war, blieb er noch einmal kurz stehen, damit sich seine Augen dem schwachen Sternenlicht anpassen konnten.
    Und da sprang hinter den Felsen neben dem Eingang jemand auf ihn los. Starke Arme packten ihn, und eine große Hand presste sich auf seinen Mund.

Won, der Chinese
    Bob und Chang befanden sich in einem Zimmer. Es war ein fensterloser Raum mit festen vergipsten Mauern, und es gab nur eine Tür – sie war verschlossen, wie sie bereits herausgefunden hatten.
    Die Kleider der beiden Jungen waren vom Umherkriechen unter der Erde arg mitgenommen, doch sie hatten sich notdürftig abbürsten und waschen können. Sie hatten auch gegessen. Eben schoben sie die letzten Bissen von einem großen Tablett mit chinesischen Speisen in den Mund. Bob war solches Essen fremd, doch es schmeckte ihm sehr gut.
    Bisher waren sie zu hungrig gewesen, um viel zu reden. Jetzt waren sie wohltuend satt, und die Spannung löste sich.
    »Ich möchte nur wissen, wo wir sind«, sagte Bob. Mit vollem Magen empfand er das Unbehagen der letzten Stunden längst nicht mehr so deutlich.
    »Wir sind in einem Kellerraum in einer großen Stadt. Wahrscheinlich in San Francisco«, meinte Chang.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Bob. »Wir hatten die Augen verbunden, bis wir ausstiegen.«
    »Ich spürte, wie der Boden zitterte, als draußen schwere Lastwagen vorbeifuhren. Das deutet auf eine Großstadt hin. Chinesische Diener brachten uns hierher und stellten uns das Essen hin. In San Francisco leben anteilmäßig die meisten Chinesen. Wir sind in einem geheimen Raum eines sehr wohlhabenden Chinesen.«
    Bob schüttelte den Kopf. »Und wie kommst du darauf?«
    »Das Essen. Es war echt chinesisch und hervorragend zubereitet. Nur ein Spitzenkoch kann das. Und nur ein reicher Mann kann sich einen solchen Küchenchef leisten.«
    »Du kämst hervorragend mit Justus zurecht«, sagte Bob. »Wäre schön, wenn du auch in Rocky Beach wohntest, dann könntest du vielleicht als Detektiv bei uns mitmachen.«
    »Das würde mir schon gefallen«, sagte Chang sehnsuchtsvoll. »Verdant Valley ist ja so abgelegen. In Hongkong waren immer Leute um mich, da gab es viele Jungen, mit denen ich reden und spielen konnte. Jetzt … Aber bald bin ich erwachsen und übernehme den Weinbaubetrieb, wie es meine ehrenwerte Tante wünscht.« Dann fügte er noch hinzu: »Falls es mir vergönnt ist.«
    Bob wusste, was er meinte. Falls sie jemals aus dieser unmöglichen Lage, die ihnen noch völlig dunkel war, mit heiler Haut herauskommen sollten. In einem Punkt hatte Justus recht gehabt – offenbar waren hier noch ganz andere Dinge im Spiel als nur eine Geistererscheinung in einem leer stehenden Haus.
    Die Tür ging auf. Ein älterer Chinese in traditioneller Kleidung stand im Eingang.
    »Kommt!«, sagte er.
    »Wohin?«, fragte Chang beherzt.
    »Fragt eine Maus, wohin es geht, wenn Adlerklauen sie ergreifen?«, wies ihn der Mann zurecht. »Kommt!«
    Chang gab sich einen Ruck und schritt zur Tür hinaus. Bob richtete sich ebenfalls kerzengerade auf und kam hinterher.
    Sie folgten dem alten Chinesen einen Flur entlang und in einen engen Aufzug. Der Aufzug fuhr mit ihnen weit hinauf und hielt vor einer roten Tür an. Der alte Mann schob die Gittertür des Aufzugs zurück, öffnete die rote Tür und gab Bob einen Stoß.
    »Da hinein!«, befahl er. »Sprecht die Wahrheit, oder der Adler wird euch

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