Die drei ??? und der grüne Geist
ihnen alles zu zeigen, und wir lassen die Anlage zurzeit von einem Suchtrupp durchforschen.«
Justus knetete seine Unterlippe. Sein Gehirn wurde wieder aktiv. Die Geisterperlen waren verschwunden – und nun auch seine Detektivkollegen und Chang. Es musste nicht unbedingt einen Zusammenhang geben, aber er vermutete es doch.
Jensen heißt die Kanaille – soviel weiß inzwischen auch der weniger aufmerksame Leser. Nur: Ist Jensen Drahtzieher oder Helfershelfer? Ich glaube, Justus hat bereits einen Verdacht. Doch das Erforderliche zu kombinieren ist wahrscheinlich ein hartes Stück Detektivarbeit.
Justus überlegte fieberhaft. Hier lag ein Notfall vor und erforderte Notmaßnahmen.
»Haben Sie genügend Leute für die Suche zur Verfügung?«, fragte er.
»Natürlich«, sagte Miss Green. »Alle, die zur Weinlese hier waren – das heißt, soweit sie hiergeblieben sind – und die Arbeiter von der Kellerei und noch die Hausangestellten. Die Weinlager im Berg werden systematisch durchsucht. Und wir haben auch Leute in das Wüstengebiet hinter Verdant Valley losgeschickt, die dort nachschauen, falls die Jungen so weit hinausgeritten sein sollten.«
»Sagen Sie ihnen, sie sollen nach Fragezeichen Ausschau halten«, riet Justus. Er kannte seine beiden Freunde und wusste, dass sie in einer solchen Situation wahrscheinlich das Zeichen der drei ??? hinterlassen würden.
»Fragezeichen?«, meinte Miss Green verwirrt.
»Ja, ganz einfach Fragezeichen«, sagte Justus. »Vermutlich mit Kreide gemalt. Wenn irgendjemand ein Fragezeichen oder mehrere entdeckt, soll er es sofort melden.«
»Aber das begreife ich nicht.«, sagte Miss Green hilflos.
»Am Telefon kann ich das nicht erklären. Ich komme sofort hin. Können Sie uns mit dem Auto am Flugplatz abholen lassen? Ich bringe jemanden mit – Bob Andrews’ Vater. Ich weiß, dass er mitkommen wird.«
»Ja – gewiss ...« Die Stimme der Frau zitterte. »Natürlich. Ich hoffe ja so sehr, dass den Jungen nichts zugestoßen ist.«
Justus bedankte sich und legte auf. Dann rief er Bobs Vater an, der nach dem ersten Schock sofort zusagte, Justus am Flugplatz zu treffen. Justus lief zu Kenneth hinaus und trug ihm auf, ihn am nächsten Tag so gut wie möglich im Betrieb zu vertreten und ihn jetzt sofort mit dem Transporter zum Flugplatz zu fahren.
So hatte sich Justus in den Fall eingeschaltet, aber was er wirklich ausrichten konnte, blieb vorerst dahingestellt. Er bezweifelte, dass Bob und Peter und Chang sich in der Schachtanlage nur verirrt hatten und bald gefunden würden.
Darin täuschte er sich tatsächlich nicht. Kurze Zeit später wurden Bob und Chang durch die Kette der Männer geschleust, die auf der Verdant Valley zugewandten Seite den Berg durchforschten, und ohne irgendwelches Aufsehen abtransportiert. Sie steckten nämlich in großen Weinfässern, und Weinfässer waren auf dem Weingut etwas so Alltägliches, dass sich niemand bei ihrem Anblick etwas dachte, selbst wenn sie auf einen Lastwagen verladen und weggefahren wurden.
Während man also überall nach ihnen suchte, waren Bob und Chang in der Gewalt ihres Widersachers Jensen und mit unbekanntem Ziel unterwegs. Und Peter tappte mit den kostbaren Geisterperlen im Minenlabyrinth jenseits der »Gurgel« umher, wo kein Mensch suchte, weil niemand – außer Jensen und seinen Spießgesellen – auch nur ahnte, dass die Jungen über den Grat zum Hackmesser-Canyon geritten waren oder dass es von der Mine in jenem Hang einen Durchgang zum Weinlager gab.
Sobald Peter klar geworden war, dass Bob und Chang von jemandem, der ihnen am anderen Ende der »Gurgel« aufgelauert hatte, abgefangen worden waren, machte er in der Finsternis kehrt und hielt hinter sich scharf Ausschau, weil er fürchtete, es könne ihn jemand durch die »Gurgel« verfolgen. Doch er sah kein näher kommendes Licht. Peter vermutete, dass seine Freunde von Männern gefangen worden waren, die zu kräftig waren, um ein Steckenbleiben in der schmalen Spalte zu riskieren. Das bedeutete, dass sie ihm nicht nachkommen würden, oder höchstens dann, wenn sie einen Kleineren gefunden hatten, der durch die enge Felsritze schlüpfen konnte.
Da er nicht gut im Berg bleiben und warten konnte, war seine einzige Hoffnung, wieder den Rückweg zum Hackmesser-Canyon zu finden und sich dann bis zum Morgen zwischen den Felsen zu verstecken. Sicherlich kam inzwischen die Suche in Gang, und er konnte Bob und Chang am besten helfen, indem er seine Freiheit
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