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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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zu finden. Auf der ganzen Erde gibt es kaum ein halbes Dutzend solcher Ketten aus Geisterperlen – um eure Bezeichnung zu verwenden. Die reichsten Männer des Fernen Ostens bewahren sie in ihren Schatzkammern. Warum wohl? Weil sie« – und er machte eine dramatische Pause – »eingenommen, wie ich es soeben tat, das unbezahlbare Geschenk verlängerten Lebens verleihen.«
    Die Jungen hörten mit aufgerissenen Augen zu. Kein Zweifel, Won glaubte fest an das, was er da sagte. Nun holte er tief Atem.
    »Man hat dies vor Jahrhunderten in China entdeckt«, sagte er. »Es blieb das Geheimnis von Kaisern und Edelleuten, später auch von wohlhabenden Geschäftsleuten, wie ich es bin. Ich bin hundertundsieben Jahre alt geworden, weil ich bisher mehr als hundert Lebensperlen, von den Unwissenden Geisterperlen genannt, geschluckt habe.«
    Er richtete seine schmalen dunklen Augen auf Chang.
    »Du siehst, kleiner Drache, warum ich die Perlenschnur um jeden Preis in meinen Besitz bringen muss. Jede Perle verlängert das Leben um etwa drei Monate. Die Kette enthält achtundvierzig Perlen. Das bedeutet für mich zwölf weitere Lebensjahre. Zwölf Jahre noch!«
    Er erhob die Stimme. »Ich muss diese Perlen haben. Nichts kann mich davon abbringen. Ihr Kleinen werdet wie Staub auf meinem Weg sein, wenn ihr mich hindern wollt. Zwölf weitere Lebensjahre, zu meinen hundertsieben. Sicherlich, kleiner Drache, erkennst du nun, wie bedeutsam dies für mich ist.« Chang biss sich auf die Lippen.
    »Er meint, was er sagt«, flüsterte er Peter und Bob zu. »Er wird vor nichts zurückschrecken. Ich werde versuchen, mit ihm zu handeln.«
    »Aber ja, tu das«, sagte Won, der die Bemerkung gehört haben musste. »Das ist üblich im Reich der Mitte. Ein ehrenhafter Handel wird von beiden Partnern ehrenvoll abgeschlossen.«
    »Werden Sie meiner Tante die Perlen bezahlen, wenn Peter Ihnen sagt, wo sie sind?«, fragte Chang.
    Won schüttelte den Kopf.
    »Bezahlung habe ich bereits Jensen zugesichert. Ich halte mein Wort. Indessen« – er hielt inne und sah Chang scharf an – »gibt es da gewisse Schwierigkeiten mit der Schuldentilgung für das Weingut deiner Tante. Der Gläubiger bin ich. Ich gab mein Wort, dass diese Schwierigkeiten beseitigt werden. Deine Tante wird genügend Zeit zur Tilgung haben. Auch der Geist, der die Arbeiter so in Schrecken versetzt hat, wird verschwinden, und die Männer werden zurückkehren.«
    Die drei Jungen blinzelten verwirrt.
    »Dann wissen Sie, wessen Geist es ist?«, rief Chang. »Wie können Sie das wissen?«
    Won lächelte milde.
    »Ich besitze einen großen Schatz kleiner Weisheiten«, sagte er. »Zeigt Jensen, wo die Perlen sind, und deine Tante wird ihre Sorgen los sein.«
    »Das klingt gut«, stellte Chang fest. »Aber wie sollen wir wissen, dass wir Ihnen trauen können?«
    Peter und Bob nickten. Genau das bewegte sie auch.
    »Ich bin Won«, sagte der alte Chinese scharf. »Mein Wort ist stärker als Stahlbande.«
    »Frag ihn, wie wir Jensen trauen können!«, platzte Bob heraus.
    »Jensen würde alles versprechen und nichts halten!«, rief Peter.
    Won hob die Stimme. »Schickt Jensen zu mir!«, rief er laut.
    Sie warteten. Bange Minuten lang geschah nichts. Dann öffnete sich die rote Tür vom Aufzug her, und Jensen trat ein. Lässig schritt er auf Won und die Jungen zu, das dunkle Gesicht missmutig verzogen.
    »Haben Sie sie zum Reden gebracht?«, knurrte er.
    »Was unterstehen Sie sich, so mit einem Höhergestellten zu reden?«, verwies ihn Won scharf. »Sie gehören zum kriechenden Geziefer der Finsternis und sollten mit Füßen getreten werden!«
    Alle drei Jungen sahen in Jensen erst den Zorn hochsteigen, dann die Angst – tödliche Angst.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte er gepresst. »Ich wollte ja …«
    »Schweigen Sie und hören Sie zu. Wenn diese Jungen noch heute Nacht die Perlenschnur an Sie aushändigen, so werden Sie mir dafür bürgen, dass ihnen nichts geschieht. Sie können sie notfalls fesseln, sodass sie sich erst nach gewisser Zeit befreien können, aber nicht zu fest. Wenn diese Jungen Ihnen die Kette geben, werden Sie jedes Ungemach, das Sie ihnen zufügen, hundertfach entgelten müssen. Wenn Sie meine Warnung in den Wind schlagen, werden Sie den Tod der tausend Wunden kennenlernen.«
    Jensen schluckte ein paar Mal, ehe er antworten konnte.
    »Ja, aber«, sagte er gedemütigt, »in Verdant Valley wimmelt es inzwischen von Leuten, die nach den Jungen suchen. Bis jetzt ist es mir

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