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Die drei ??? und der magische Kreis

Die drei ??? und der magische Kreis

Titel: Die drei ??? und der magische Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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kratzte.
    »Machen wir lieber kehrt«, meinte Peter.
    »Miss Bainbridge!« rief Justus.
    »Ja, wer ist da?« rief eine Stimme hinter der Tür. »Still, Bruno!
    Guter Hund!«
    »Miss Adams?« sagte Justus. »Miss Adams, bitte machen Sie die Tür auf. Ich bin Justus Jonas, und ich muß Ihnen etwas Wichtiges sagen.«
    Jemand hantierte an den Schlössern. Die Tür öffnete sich einen Spalt breit, und ein Paar blaßblaue Augen schauten in schlaftrun-kenem Erstaunen heraus. »Geht weg«, sagte Clara Adams. »Wißt ihr nicht, daß man an dieser Klingel nicht läuten darf? Niemand läutet hier.«
    »Ich muß Miss Bainbridge sprechen«, sagte Justus. »Ich komme von ihrem Verleger.«
    »Verleger?« wiederholte Clara Adams. »Ich wußte nicht, daß Madeline einen Verleger hat.«
    Clara Adams trat zurück und ließ die Tür weit offen. Das Haar hing ihr unordentlich ums Gesicht, und die Augen, die Justus voll anschauten, schienen ihn gar nicht richtig wahrzunehmen.
    »Miss Adams?« sagte Justus. »Ist etwas mit Ihnen?«
    Sie blinzelte verschlafen, und der Hund knurrte.
    »Dürfte ich Sie bitten, den Hund irgendwo einzusperren?« sagte Justus. »Er . . . er macht uns ganz nervös.«
    Clara Adams nahm den Hund beim Halsband und ging unsicheren Schrittes mit ihm nach hinten zur Küche, wo sie ihn einschloß.
    Dann kam sie in die Diele zurück. »Madeline?« rief sie. »Wo bist du, Madeline? Komm doch bitte her. Hier sind ein paar Jungen, die dich sprechen möchten.«
    Justus blickte sich um. Er sah den Wohnraum mit den schlichten Holzstühlen. Er sah das Eßzimmer und die Bänke ohne Lehne. Er lauschte, aber er hörte keinen Laut außer dem gemächlichen Ticken der Uhr im Wohnzimmer. »Hier ist es wie in einem verwunschenen Schloß«, sagte er. »Hier regt sich ja gar nichts . . .
    Niemand kommt, niemand geht.«
    »Kommt . . . geht . . .« sagte Clara Adams mit ihrer schläfrigen, heiseren Stimme. »Wer sollte kommen? Wir empfangen keinen Besuch mehr. Früher ging es hier bei uns lebhaft zu, aber nun längst nicht mehr. Und wenn Marvin nicht hier ist . . .« Sie hielt inne und schien an etwas herumzurätseln. »Ja, was passiert denn, wenn Marvin nicht hier ist?« sagte sie. »So schwierig zu sagen. Er ist ja immer da. Nur – wo ist er jetzt?«
    »Sie benimmt sich wie unter Drogeneinfluß«, flüsterte Peter Justus zu.
    »Scheint mir auch so«, bestätigte Justus. Er wandte sich an Clara Adams. »Wo ist Madeline Bainbridge?« fragte er scharf.
    Clara Adams machte eine unsichere Handbewegung, setzte sich dann auf einen Stuhl und verfiel in einen Dämmerzustand.
    »Hier stimmt doch was nicht!« rief Bob.
    Nun gingen die drei Jungen auf die Suche. Sie schauten in alle Räume zu ebener Erde. Peter lief als erster die Treppe zum Obergeschoß hinauf. In einem geräumigen Eckzimmer mit Blick aufs Meer fand er Madeline Bainbridge. Sie lag auf einem handgeweb-ten Überwurf auf einer breiten hölzernen Bettstatt. Sie trug ein langes braunes Gewand und hatte die Hände über der Brust gefaltet. ihr Gesicht war reglos. Im ersten Augenblick hatte es den Anschein, als atme sie gar nicht mehr.
    Peter faßte sie sacht an der Schulter. »Miss Bainbridge?« sagte er behutsam.
    Sie rührte sich nicht. Da schüttelte Peter sie und rief sie beim Namen – wieder und wieder. Justs Worte gingen ihm durch den Kopf. Ein verwunschenes Schloß, wo sich nichts regte. Und hier lag Dornröschen.
    Doch warum wachte sie nicht auf? Warum reagierte sie nicht?
    »Just!« rief Peter jäh. »Bob! Kommt rasch her! Ich habe Madeline Bainbridge gefunden, aber ich . . . ich weiß nicht, ob es nicht schon zu spät ist!«

Eine Verschwörung
    »Vielleicht sollten wir lieber einen Krankenwagen rufen«, sagte Bob.
    »Warte mal«, sagte Peter. »Jetzt kommt sie zu sich.«
    Madeline Bainbridge gab einen schwachen, unwilligen Laut von sich. Dann schlug sie die Augen auf, die vor Benommenheit ganz glasig waren.
    »Miss Bainbridge, ich habe Ihnen Kaffee gemacht«, sagte Bob.
    »Versuchen Sie sich aufzusetzen, und trinken Sie etwas.«
    »Madeline, Liebste!« Clara Adams setzte sich mit ihrer Tasse Kaffee aufs Bett. »Wach auf, bitte! Diese jungen Männer hier sind so besorgt. Ich begreife es nicht, aber sie meinen, Marvin hätte uns etwas eingegeben, damit wir schlafen.«
    Die Schauspielerin richtete sich mühsam auf, so daß sie nun auf dem Bett saß. Wie betäubt nahm sie die Kaffeetasse entgegen, die Bob ihr hinhielt. Mit gequältem Ausdruck nippte sie daran. »Wer seid ihr?«

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