Die drei ??? und der magische Kreis
fragte sie die Jungen. »Was macht ihr hier?«
»Trinken Sie Ihren Kaffee, dann erzählen wir es Ihnen«, sagte Justus. »Sie müssen nämlich beim Zuhören ganz wach sein.«
Als Madeline Bainbridge einigermaßen bei sich war, fing Justus mit seinem Bericht an. »Wir arbeiten für Beefy Tremayne«, sagte er. »Wir versuchen ihm bei der Suche nach Ihrem Manuskript zu helfen.«
»Mein Manuskript?« fragte Madeline Bainbridge. »Welches Manuskript? Ich verstehe das nicht.«
»Ihre Memoiren, Miss Bainbridge«, sagte Justus.
»Meine Memoiren? Aber ich habe meine Memoiren noch gar nicht zu Ende geschrieben. Oh, euch Jungen kenne ich doch! Ihr seid dieselben, die gestern abend den Hang herunterkamen, als wir unseren . . . unseren . . .«
»Als Sie den Sabbat feierten«, sagte Justus. »Über all das wissen wir Bescheid, Miss Bainbridge.«
Nun hielt Justus der Schauspielerin eine Pillendose hin. »Das haben wir im Bad neben dem hinteren Schlafzimmer gefunden. Es ist irgendein Schlafmittel. Wahrscheinlich hat es Ihnen Marvin Gray in eine Speise oder ein Getränk gemischt, damit Sie bestimmt nicht an die Haustür oder ans Telefon gehen, solange er weg ist.«
Die Schauspielerin schaute sich das Döschen an. »Ein Getränk?« sagte sie. »Ja, wir haben Tee getrunken, den Marvin für uns bereitet hatte.«
»Ist das vielleicht schon einmal passiert?« fragte Bob.
»Vor einigen Tagen bin ich am hellen Nachmittag fest eingeschlafen. Das war sehr eigenartig. Clara hat auch den ganzen Nachmittag geschlafen.«
»Vermutlich der Nachmittag, als Gray das Manuskript zu Beefy Tremayne brachte«, meinte Justus.
»Ihr redet da immerfort von einem Manuskript und einem gewissen Beefy Tremayne«, sagte Madeline Bainbridge. Ihre Stimme war jetzt fest und sicher. »Was meint ihr eigentlich?«
Da erklärte es ihr Justus, während Bob und Peter hin und wieder eine Einzelheit beisteuerten. Die Jungen berichteten davon, wie Marvin Gray bei der Amigos-Presse das Manuskript abgeliefert hatte. Sie erzählten von dem Brand im Verlag und vom Diebstahl des Manuskripts aus der Wohnung der Tremaynes.
»Der Vertrag über die Drucklegung Ihrer Memoiren war von Ihnen unterschrieben«, sagte Justus. »Vermutlich eine Fälschung.«
»Aber sicher«, sagte Madeline Bainbridge. »Ich habe niemals einen solchen Vertrag unterschrieben. Und meine Memoiren sind hier im Haus. Noch gestern abend habe ich daran gearbeitet.
Schaut mal in dieser großen Truhe am Fuß des Bettes nach!«
Peter öffnete die Truhe, und die beiden anderen schauten auch hinein. Da lag ein Stapel Blätter, viele handbeschriebene Bögen.
»Marvin Gray muß all das eigenhändig abgeschrieben haben«, sagte Bob. »Dann lieferte er die Abschrift bei Beefy Tremayne ab.
Und was kam dann? Sorgte er dafür, daß das Manuskript gestohlen wurde? Etwa durch Charles Goodfellow?«
»Goodfellow?« sagte Madeline Bainbridge. »Erzählt mir nur nicht, daß dieser kleine Dieb noch in der Stadt ist!«
»Aha, Sie wissen also, daß Goodfellow ein Dieb ist«, sagte Justus.
»Ich weiß, daß er einer war. Ich habe ihn einmal dabei erwischt, wie er bei den Dreharbeiten zu ›Katharina die Große‹ eine Dia-mantenhalskette aus meiner Garderobe stehlen wollte. Ich wollte die Polizei rufen, aber er überzeugte mich, er würde so etwas nie wieder tun. Später dann fand ich heraus, daß er die Handtaschen der Darstellerinnen durchwühlt hatte, während wir ›Es geschah in Salem‹ drehten.«
»So ein hinterhältiger Langfinger«, sagte Bob. »Haben Sie in Ihren Memoiren etwas darüber vermerkt?«
»Mag sein. Ja, ich glaube, ich habe es erwähnt.«
»Dann hätte er ein Motiv. Auch wenn er seinen Namen gewechselt hatte, hätte er zu befürchten, es könnte nachträglich herauskommen. Und dann die Sache mit dem Diebstahl der Filme aus dem Labor –«
»Was für Filme?« fragte Madeline Bainbridge.
»Ihre eigenen Filme, die Sie an die Video Enterprises verkauft hatten«, sagte Justus. – »Ist Ihnen bekannt, daß die Negative aller Ihrer Filme an das Fernsehen verkauft wurden, oder ist das auch etwas, das Marvin Gray einfädelte, während Sie schliefen?«
»O nein! Über den Verkauf der Filme weiß ich Bescheid. Marvin erledigte das Geschäftliche, und ich habe einen Vertrag unterschrieben. Aber nun sagt ihr, die Filme seien gestohlen worden?«
»Ja, aus einem Labor gleich neben dem Verlag, unmittelbar vor Ausbruch des Feuers. Und nun fordert man ein Lösegeld für die Herausgabe. Zweifellos sind
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