Die drei ??? und der magische Kreis
aller Welt hätte er das Bainbridge-Manuskript stehlen sollen?«
Justus machte ein finsteres Gesicht und zupfte an seiner Unterlip-pe – das Zeichen dafür, daß er angestrengt überlegte. »Könnte in dem Manuskript etwas enthalten sein, das ihn selbst belastet?
Kannte er Madeline Bainbridge von früher? Vielleicht äußert er sich deshalb immer so geringschätzig über sie!«
Justus überlegte weiter und seufzte dann. »Wohin wir uns auch wenden, wir kommen immer wieder auf die geheimnisvolle Madeline Bainbridge zurück. Nur sie selbst weiß, was in ihrem Manuskript steht, und nur sie könnte uns sagen, wer Interesse daran hat, daß es nicht im Druck erscheint. Wir müssen unbedingt mit ihr reden – und unbedingt zu einem Zeitpunkt, wenn Marvin Gray nicht da ist. Wie auch immer, er ist für uns nur hinderlich.«
»Aber wie ist sie für uns zu erreichen?« fragte Beefy. »Sie geht nicht ans Telefon. Sie geht nicht aus dem Haus. Vielleicht macht sie nicht einmal die Briefe auf, die sie mit der Post bekommt.«
»Sie können Gray anrufen und sich mit ihm zum Essen verabreden«, schlug Justus vor. »Sagen Sie Gray, Sie hätten etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen, und es müsse unbedingt über Mittag sein. Dann wählen Sie ein gutes Restaurant und sehen Sie zu, daß sich das Essen über ein paar Stunden hinzieht. Das verschafft uns genügend Zeit, um an Madeline Bainbridge heranzukommen.«
»Aber . . . aber worüber soll ich denn mit Gray sprechen?« fragte Beefy.
»Irgendwann müssen Sie ihm ja von dem abhandengekommenen Manuskript berichten«, sagte Bob.
»Aber . . . aber ihr wolltet es doch wieder beschaffen!«
Justus schüttelte den Kopf. »Es ist nun schon seit drei Tagen verschwunden, und gerade ein Manuskript läßt sich so leicht vernichten wie sonst kaum etwas. Wir werden es vermutlich nicht zurückbekommen, und früher oder später muß Marvin Gray das erfahren. Rufen Sie ihn doch jetzt gleich an und bitten Sie ihn um ein Zusammentreffen zu einer wichtigen Besprechung.«
Beefy stöhnte. »Na schön. Ich werde mein Bestes tun.«
Beefy ging in sein Arbeitszimmer, um den Anruf zu erledigen. Als er nach ein paar Minuten ins Wohnzimmer zurückkam, sagte er:
»Es klappt. Morgen um halb eins treffe ich mich mit Gray in der
›Koralle‹ in Santa Monica.«
»Gut«, sagte Justus.
Peters Miene war düster. »Du bist so sicher, daß wir es schaffen, Madeline Bainbridge persönlich zu sprechen«, sagte er. »Aber vielleicht geht sie gar nicht an die Tür, wenn Gray nicht da ist.
Oder vielleicht wird sie von dieser Clara Adams abgeschirmt. Und vergiß den Hund nicht – einen riesigen Dobermann!«
»Ich vergesse bestimmt nichts«, sagte Justus. »Wir werden Madeline Bainbridge sicherlich zu Gesicht bekommen – wenn wir es uns nur fest vornehmen.«
Aber am nächsten Tag um die Mittagszeit kamen sogar Justus Bedenken. Er und Peter und Bob waren mit den Fahrrädern die Küstenstraße entlanggefahren, und dann hatten sie die Bergstraße bis zur Abzweigung kurz vor Madeline Bainbridges Gartenpforte genommen. Dort gingen sie mitsamt ihren Fahrrädern zwischen den Oleanderbüschen, die am Rand des Anwesens wucherten, in Deckung.
»Wir werden Marvin Gray sehen, wenn er auf die Hauptstraße hinunterfährt«, sagte Justus zu seinen Freunden. »Wir wollen hoffen, daß er den Hund nicht auf dem Grundstück frei herum-laufen läßt, ehe er wegfährt. Wenn wir dem Hund trotzdem begegnen, dann bleiben wir einfach ganz ruhig stehen und rufen Madeline Bainbridge, damit sie uns zu Hilfe kommt.«
Er spähte hinter den Oleanderbüschen vor. Ein Wagen bog aus dem Anwesen der Madeline Bainbridge in den Fahrweg ein.
»Da kommt Gray«, sagte Bob.
Ein dunkelgrauer Mercedes glitt an den Jungen vorüber und wirbelte eine Staubwolke auf. Als er auf der Verbindungsstraße zur Küste verschwunden war, schoben Justus, Peter und Bob ihre Fahrräder auf den geschotterten Weg hinaus. Sie fuhren durch das Tor und das Zitronenwäldchen. Der Hund ließ sich nicht blicken, aber als die Jungen das Haus erreichten und abstiegen, hob im Haus wütendes Gebell an.
»Na, großartig!« stöhnte Peter.
Sie gingen die Vortreppe hinauf, und Justus klingelte. Irgendwo hinten im Haus ertönte ein lauter Summton. Sie warteten.
Als niemand kam, klingelte Justus noch einmal. »Miss Bainbridge!« rief er laut. »Miss Adams! Bitte machen Sie auf!«
Nun sprang der Hund innen an der Tür hoch. Die Jungen konnten hören, wie er an der Tür
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