Die drei ???, und der schreiende Nebel
Freund. Dein Frank. «
»Dieser Stein sieht echt kostbar aus«, stellte Bob staunend fest.
»In der Tat«, stimmte Justus nachdenklich zu. »Und genau darin könnte ein Motiv für den unbekannten Hetzer liegen.«
»Wie meinst du das?«, fragte Peter überrascht.
»Mich störte schon die ganze Zeit die Unlogik, dass jemand allen Ernstes Mr Brewster für den Verursacher des Nebels halten könnte. Dies gilt jetzt umso mehr, weil wir nun die Geschichte des Indianerfluchs kennen. Hingegen wäre schlichte Gier ein viel plausiblerer Antrieb für die Aktionen gegen den Professor.«
»Die Gier nach dem Tropfen der Zeit «, folgerte Mr Brewster.
»Richtig. Mr Malveys Mutter lebte in Fort Stockburn und trug bis zu ihrem Tod stets diese auffällige Kette. Jeder im Ort kannte also dieses Schmuckstück und konnte sich denken, dass es sich noch irgendwo in diesem Haus befindet.«
»Und du glaubst, dass einer von ihnen die Kette nach Franks Tod an sich bringen wollte?«, fragte der Professor skeptisch.
»Das erscheint mir durchaus schlüssig«, erwiderte der Erste Detektiv. »Dieser Jemand muss gewusst oder zumindest geahnt haben, dass Mr Malvey die Kette hier im Haus versteckt hat. Und da passte es der betreffenden Person natürlich gar nicht, das Sie plötzlich hier auftauchten.«
»Dann ging es bei den Drohaktionen also gar nicht darum, dass mich jemand für den Nebel verantwortlich macht«, folgerte Mr Brewster. »Man will mich bloß aus dem Haus haben, um ungestört nach der Kette suchen zu können.«
»Angesichts des fraglos großen Werts dieses Edelsteins halteich das für einen ausreichend starken Anreiz«, bestätigte Justus.
»Klar«, stimmte Peter zu. »Mit diesem Klunker könnte man sich so einigen Luxus leisten. Das wäre die Mühe auf jeden Fall wert.«
»Wert …« Nachdenklich verschränkte Bob die Arme vor der Brust. »Ich erinnere mich gerade daran, was Miss Daggett vorhin über den Nebelterror sagte: Nichts ist all das wert . Sie hat sich dabei regelrecht verkrampft und –« Seine Augen weiteten sich. »Hey, und jetzt fällt mir noch etwas ein! In ihren Händen hielt sie so ein merkwürdiges kleines Buch. Das muss ihr ungeheuer wichtig gewesen sein.«
»Konntest du den Titel erkennen?«, fragte Peter.
»Nein, einen Titel habe ich nicht gesehen«, erwiderte Bob grübelnd. »Da waren nur zwei geschwungene Buchstaben. F und M, glaube ich.«
»F und M … das könnten die Initialen von Frank Malvey sein!«, folgerte Justus aufgeregt und wandte sich an Mr Brewster. »Wissen Sie, ob ihr Freund ein Tagebuch führte?«
»Ja … das tat er«, bestätigte der Professor zögernd. »Mir ist das bis jetzt gar nicht aufgefallen, aber es stimmt: Das Tagebuch fehlte bei seinen Sachen.«
»Daraus folgt, dass Miss Daggett nach dem Tod Ihres Freundes hier im Haus war und das Tagebuch an sich genommen hat«, schloss der Erste Detektiv. »Vielleicht erhoffte sie sich, in dem Buch einen Hinweis darauf zu finden, wo Mr Malvey den Tropfen der Zeit verwahrte.«
»Dann glaubst du ernsthaft, dass die reizende Miss Daggett für die Drohungen gegen mich verantwortlich ist?«, fragte Mr Brewster. »Das halte ich für ausgeschlossen.«
»Vielleicht hat sie ja das Leben in der Einöde satt und will endlich mal einen Tapetenwechsel«, überlegte Peter.
»Tapetenwechsel …« Stirnrunzelnd fuhr sich Justus durchs Haar.
»Habe ich etwas Falsches gesagt?«, fragte der Zweite Detektiv irritiert.
»Im Gegenteil. Es hat mich auf etwas gebracht, was ich fast vergessen hätte. Vorhin in der Hütte von Mr Cobble ist mir ein kleines Heftchen aufgefallen, das der Trapper anscheinend vor uns verbergen wollte.«
»Ein Heftchen?«, fragte Peter verwundert.
Justus nickte. »Cobble hatte versucht, es unter einer Pferdedecke verschwinden zu lassen. Beim Verlassen der Hütte habe ich heimlich nachgesehen und entdeckt, dass es der Prospekt eines Luxushotels in West Virginia war! Der Name lautete Greenbrier Resort . Sieht so aus, als hätte auch Mr Cobble Lust auf einen Tapetenwechsel.«
»Meinst du nicht, dass du da zu viel hineingeheimnist?«, fragte Bob zweifelnd.
»Meine Intuition hat mich selten getäuscht«, erwiderte der Erste Detektiv. »Außerdem kommt mir der Name Greenbrier Resort irgendwie bekannt vor. Ich weiß nur nicht, wo er mir schon mal begegnet ist.«
»Also, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Mr Cobble einen Urlaub in West Virginia plant«, erwiderte der Professor. »Er hat diese Region noch nie
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