Die drei ??? und der seltsame Wecker
unternahm er doch nichts mehr, und Gero und Carlos entschlossen sich, auf eigene Faust zu handeln. Sie stahlen noch drei andere Bilder, brachten sie Mr Clock und verlangten, dass er sie zusammen mit den fünf – ja, richtig, fünf waren es – aus dem Versteck verkaufen sollte.
Doch hier kam wie so oft im Leben etwas Unvorhergesehenes dazwischen: Der Verdacht der Polizei fiel bei den Ermittlungen zu diesem jüngsten Gemäldediebstahl auf einen Mann, der zufällig in Mr Clocks Haus wohnte – auf deinen Vater, Harry. Aus Furcht, sie könnten zu viel herausfinden, versteckte Mr Clock die drei neu hinzugekommenen Gemälde so, dass die Polizei sie entdecken musste und die Indizien deinen Vater belasteten.«
»Er hat es einfach auf meinen Vater abgeschoben!«, sagte Harry bitter. »Und Mutter und ich hatten ihn immer so nett gefunden.«
»Ja, er wälzte den Verdacht auf deinen Vater ab. Und kurz danach verschwand er. Ich glaube, Carlos und Gero und vielleicht auch Jenkins haben ihm zu sehr zugesetzt. Er wagte es nicht, die noch vermissten Bilder aus ihrem Versteck zu holen. Also floh er nach Südamerika. Aber vor mir konnte er sich nicht verbergen. Ich habe in aller Welt meine Verbindungen – das darf ich wohl ohne Übertreibung behaupten. Ich nahm also Kontakt mit ihm auf und schlug ihm vor, das Geschäft mit den Bildern für ihn zu erledigen. Ich hatte mich nämlich vorher gründlich über seine Aktivitäten unterrichtet. Aber er wollte von meinem Vorschlag nichts wissen. Er war sehr krank – er lag im Sterben, und das Gewissen schlug ihm wegen deines Vaters, Harry. Er schickte noch den seltsamen Wecker und diese Botschaften an eine Reihe von Freunden aus alter Zeit, und kurz danach starb er.«
»Aber warum schickte er den Leuten diese Botschaften und den Wecker?«, fragte Bob. »Wäre es nicht einfacher gewesen, der Polizei zu schreiben?«
»Bert Clock war kein Mann, der das Einfache tat«, sagte Mr Hugenay. »Er tat es auf seine Weise, und er hatte wohl seinen Grund dazu. Vielleicht kommen wir dahinter, wenn wir diese sonderbaren Botschaften ganz entschlüsselt haben.«
»Aber Mr Jenkins hat sie verbrannt«, wandte Justus ein. »Er hat die beiden ersten ganz verbrannt und von der dritten die Hälfte.«
»Aber du hast sie doch noch im Gedächtnis?«, erkundigte sich Hugenay etwas besorgt.
»Die ersten beiden weiß ich noch«, bestätigte Justus. »Aber die dritte bestand aus lauter Zahlen. Die konnte ich ja nicht behalten. Überhaupt habe ich sie bloß ein einziges Mal gesehen – dann hat mir Carlos die untere Hälfte weggerissen. Die erste Botschaft hieß: › Mein Ratschlag: Nimm dir das Buch vor. ‹, und die zweite: › Wo im Raume raunt die Zeit. ‹ «
»Ein Buch?« Hugenay runzelte die Stirn. »Was für ein Buch wohl? Der Raum, in dem die Zeit raunt – das lässt sich eher erraten. Das kann nur der Raum mit den vielen Uhren sein. Ich habe mir von Anfang an vorgestellt, dass wir von dort ausgehen müssen. Nun, hier sind wir. Wenn wir erst drinnen sind, können wir den Wortlaut weiter untersuchen.«
Aus dem Rahmen geschnittene Ölbilder werden also gesucht. Nun, Leinwand lässt sich zwischen Papier legen. Aber: handelt es sich um Gemälde im Miniaturformat oder um ein Buch im Superformat?
Vergesst jedoch die dritte Botschaft nicht. Was steckt dahinter – was steckt wirklich im Buch?
Der Wagen hielt am Straßenrand. Alle stiegen aus und gingen zu Clocks Haus hinauf. Harry ließ sie herein und suchte dann seine Mutter. Als er ihren Namen rief, hörten sie ein Pochen an der Kellertür. Rasch schloss Harry auf, und Mrs Smith kam heraus. »Dem Himmel sei Dank, dass du da bist, Harry!«, sagte sie. »Dieser grässliche Jenkins und seine Freunde! Sie haben mich in den Keller gesperrt und sagten, ich müsste unten bleiben, bis sie wiederkämen. Du hast ja die Polizei mitgebracht. Das ist gut, sollen sie die Kerle gleich festnehmen!«
»Sie sind bereits bestens aufgehoben, Madam«, sagte Mr Hugenay mit einer Verbeugung. »Wir sind wegen einer Sache hier, die Sie direkt betrifft.«
»Mutter, das ist Mr Hugenay!«, sagte Harry aufgeregt. »Er sagt, er kann beweisen, dass Papa unschuldig ist!«
»Wirklich? Das wäre wunderbar!«, rief seine Mutter.
»Zu diesem Zweck«, erklärte Mr Hugenay, »müssen Sie uns in Mr Clocks – oder, wenn Sie ihn lieber mit seinem anderen Namen nennen, in Mr Hadleys Bibliothek einlassen. Es kann sein, dass wir in gewissem Umfang Schaden darin anrichten müssen. Es
Weitere Kostenlose Bücher