Die drei ??? und der seltsame Wecker
uns dein Freund auch schon erzählt. Und was für ein Buch soll das sein?«
»Das weiß ich nicht.«
»Na, und steht es nicht in der zweiten Botschaft? Schau doch mal nach.«
»Das ist diese hier. Sie können sie selbst lesen.«
»Aha! › Wo im Raume raunt die Zeit. ‹ Was heißt das nun wieder?«
»Das muss nach meiner Überlegung Mr Clocks Bibliothek sein, wo all die elektrischen Uhren laufen und dabei summen.«
»Ja, ja, natürlich, es kann nicht anders sein. Aber ich habe diesen Raum schon von oben bis unten durchsucht – ich schaute nach Schiebetüren in der Wandverkleidung, nach getarnten Geheimfächern, nach allem Möglichen – und habe nichts gefunden. Aber gib mir mal den Rest der dritten Botschaft. Die Hälfte hab ich hier schon.« Er entfaltete ein Stück zerrissenes Papier.
Justus suchte in seiner Tasche nach dem Gegenstück, als es eine unvorhergesehene Unterbrechung gab. Mit Splittern und Krachen sprangen die Fensterscheiben an beiden Seitenwänden der Garage in Stücke. Die Springrollos sausten nach oben. Sekunden später stieg ein Mann in blauer Uniform durch jedes Fenster, und zwei große Automatik-Pistolen richteten sich auf Mr Jenkins, Carlos und Gero.
»Hände hoch!«, gebot der eine Polizist scharf. »Aber schnell! Keine falsche Bewegung!«
»Die Bullen!«, entfuhr es Gero. Carlos murmelte etwas auf Spanisch, das die Jungen zwar nicht verstanden, aber dem Sinn nach erraten konnten.
»Keiner rührt sich! Nehmt die Hände hoch!«, befahl der andere Polizist. »Wir haben euch in der Zange!«
Langsam hoben Gero und Carlos die Hände. Mr Jenkins wich rückwärts aus, bis er an die Werkbank stieß. Einen Augenblick lang sah es so aus, als taste er hinter seinem Rücken nach einer Waffe. Aber der erste Polizist richtete drohend die Mündung seiner Pistole auf ihn.
»Sie auch!«, herrschte er ihn an. »He, Sie – was machen Sie da? Was brennt da?«
»Er hat die Blätter verbrannt!«, rief Justus. Die Lötlampe hatte auf der Werkbank noch schwach gebrannt, und Mr Jenkins hatte alle Botschaften in die Flamme geschoben. Vor ihren Augen verkohlten die Blätter zu krausen Aschefetzen.
»Jetzt wollen wir mal sehen, wie ihr weiter Rätsel löst!«, höhnte Mr Jenkins.
»Die ersten beiden Texte habe ich noch im Kopf«, sagte Justus. »Aber wenn das Blatt mit den vielen Zahlen weg ist, weiß ich nicht, wie wir je herauskriegen sollen, was Mr Clock uns mitteilen wollte.«
»Dann müsst ihr eben fleißig raten!«, spottete Mr Jenkins. Er wandte sich an Gero und Carlos. »Ihr Idioten!«, zischte er sie an. »Zu behaupten, ihr hättet die hinter euch abgehängt! Der Dicke hat uns eben doch verpfiffen, und ihr führt uns die Polizei bis vor die Haustür –«
»Nein, ich war’s nicht«, fiel ihm Justus ins Wort. Ihn hatten die jüngsten Ereignisse nicht minder überrascht als die anderen.
»Halt sie schön in Schach, Joe«, sagte der erste Polizist. Er marschierte zum Tor und schwenkte es hoch. Ein sympathisch wirkender Mann trat ein, hinter ihm ging das Garagentor wieder herunter. Lächelnd stand er vor der Gruppe.
»Das wäre es also«, sagte er. »Gut gemacht, Leute. Ich denke, wir sind Herr der Lage.«
Justus fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Mr Hugenay!«, flüsterte er entgeistert.
Zurück zu den Uhren
»Ja, mein Junge«, sagte Hugenay. »Ich bin es – ich, der unerreichte Hugenay, der die Polizei dreier Kontinente an der Nase herumführte. Du dachtest doch hoffentlich nicht, ich ließe mich von diesen lahmen Enten ausbooten, oder?« Mr Jenkins und seinen Spießgesellen war der Name offenbar vertraut, sie wurden nervös und blickten äußerst unfreundlich drein. Aber vorerst hielten sie an sich und warteten wortlos ab, wie es weitergehen würde.
»Aber – aber –«, stotterte Justus verdutzt. »Die hatten Sie doch im dichten Verkehr abgehängt. Sie können uns doch unmöglich nachgefahren sein!«
»Dafür hatte ich rechtzeitig vorgesorgt«, sagte Hugenay leichthin. Er trat auf den Jungen zu, griff in eine Seitentasche von Justs Jacke und holte ein kleines, flaches Ding heraus.
»Das hier«, sagte er, »ist ein elektronischer Impulsgeber. Als ich vorhin mit dir redete, steckte ich ihn dir in die Tasche. In meinem Wagen habe ich einen entsprechend eingestellten Empfänger. Ich folgte einfach dem akustischen Signal. Selbst im Verkehrsgewühl auf der Schnellstraße konnte ich hinter euch bleiben, und dass euer Wagen wieder herausfuhr, entging mir keinesfalls. Ich brauchte noch
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