Die drei ??? und der Super-Wal
zu bringen, sah er sie freundlich und ermunternd an.
Bob beugte sich vor und versuchte, die Arme um den Körper des Wals zu legen. Dabei fiel ihm etwas auf, und zwar am Spritzloch des Wals oben am Kopf. Er erinnerte sich, was er in der Bücherei über Grauwale gelesen hatte, und er erkannte, daß er sich möglicherweise täuschte, wenn er annahm, daß dies ein Jungtier war, das seine Mutter verloren hatte.
Gerade wollte er Justus und Peter von seiner Entdeckung berichten, als ein besonders schwerer Brecher unaufhaltsam heranrollte. Die drei Jungen wurden von dem starken Anprall getroffen und verloren ihren festen Stand. Als sie endlich alle wieder sicher auf den Füßen standen, hatte sich das Wasser am Ufer noch weiter zurückgezogen. Es bedeckte jetzt kaum noch ihre Zehen, und der kleine Wal, den der Brecher noch weiter landeinwärts gespült hatte, lag nun auf dem Sand.
»Verflixt«, sagte Peter. »Jetzt ist er aber richtig gestrandet.
Und die Flut kommt noch lange nicht.«
Bob nickte betroffen. »Das dauert noch mehr als sechs Stunden, bis die Flut wieder hoch genug ist und den Wal vom Strand mitnehmen kann.«
»Kann ein Wal auf dem Trockenen so lange überleben?« fragte Peter seinen Freund.
»Leider nicht. Außerhalb seines Elements trocknet ein solches Tier sehr schnell aus, und das ist lebensbedrohlich.« Bob bückte sich und tätschelte liebevoll den runden Kopf des Wals. Er tat ihm so leid. »Wenn wir ihn nicht schnellstens auf irgendeine Art ins Wasser zurückbefördern können, hat er keine Chance zum Überleben.«
Als habe er Bob verstanden, öffnete der Wal die Augen ganz weit. Er sah ihn traurig und schicksalsergeben an, fand Bob.
Dann verengten sich die Augen des Tieres zu Schlitzen und schlossen sich langsam ganz.
»Ihn ins Wasser zurückbefördern?« fragte Peter. »Wie denn?
Wir bekamen ihn ja nicht einmal von der Stelle, als er noch weiter draußen im seichten Wasser lag.«
Bob wußte, daß Peter recht hatte. Er sah Justus an, und da ging ihm plötzlich auf, daß der Erste Detektiv sich schon lange nicht mehr zu Wort gemeldet hatte. Das sah Justus gar nicht ähnlich.
Normalerweise brachte er als erster einen Vorschlag an, wenn sie ein Problem vor sich hatten.
Auch wenn er gerade schwieg, war Justus anzumerken, daß er angestrengt überlegte. Er knetete seine Unterlippe zwischen Daumen und Zeigefinger, wie er es beim Nachdenken oft tat.
»Wenn der Prophet nicht zum Berge kommt«, sagte er schließlich, »dann muß eben der Berg zum Propheten kommen.«
»Bitte jetzt keine Orakelsprüche«, bat Peter. »Was soll denn das für ein Berg sein?«
Justus hatte die Angewohnheit, mit Vorliebe komplizierte Ausdrücke zu benutzen oder in Rätseln zu sprechen. Für die beiden anderen Detektive war dann schwer zu verstehen, worauf er hinauswollte.
»Der Berg in diesem Fall«, erklärte Justus, »ist der Ozean da draußen. Wenn wir einen Spaten hätten . . . Und – wartet mal 12 – eine Plane. Und die alte Handpumpe, die Onkel Titus im vorigen Monat für den Schrottplatz gekauft hat, und einen guten langen Schlauch . . .«
»Dann könnten wir eine Grube graben«, unterbrach ihn Bob.
»Und die mit der Plane auslegen«, setzte Peter hinzu.
»Und sie voll Wasser pumpen«, schloß Justus. »Wir könnten eine Art Schwimmbecken machen, damit der Wal notdürftig in seinem Element wäre, bis die Flut wieder hereinkommt.«
Nach kurzer Diskussion wurde beschlossen, daß Bob und Peter mit den Fahrrädern zum Schrottplatz zurückfahren und das Erforderliche holen sollten, während Justus bei dem gestrandeten Wal bleiben würde.
Als die beiden gegangen waren, suchte Justus das Strandgut am Ufer ab, bis er einen zerbeulten Plastikeimer gefunden hatte, der noch Wasser hielt. Die nächste halbe Stunde des Wartens auf die Freunde verbrachte er damit, zum Wasser zu laufen, den Eimer zu füllen, zurückzulaufen und den gestrandeten Wal zu begießen.
Dem Ersten Detektiv hatte körperliche Arbeit noch nie Spaß gemacht. Er zog es vor, sein Gehirn arbeiten zu lassen. »Wird allmählich Zeit«, äußerte er verdrossen, als die beiden anderen zurückkamen. Dabei waren sie genau besehen überraschend schnell wieder da.
Sie hatten alles mitgebracht, was Justus verlangt hatte: eine lange Rolle Zelttuch, die Handpumpe, einen guten scharfen Spaten und einen Schlauch.
»Wir wollen so nahe wie möglich bei dem Wal graben«, wies Justus die beiden an. »Dann können wir ihn am ehesten in unseren Teich
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