Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der Zauberspiegel

Die drei ??? und der Zauberspiegel

Titel: Die drei ??? und der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
hier drehte er sofort zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf.
    »Können wir nicht schneller fahren?« rief Peter von hinten. »Es ist schon fünf nach sechs!«
    »Wenn ich zu schnell fahre oder den Fahrstreifen zu oft wechsle, dann sind wir bei der nächsten Polizeikontrolle dran«, schrie Anderson zurück. »Keine Sorge – wir schaffen es schon!«
    Es war erst sechs Uhr fünfundzwanzig, als der Lieferwagen auf die Zufahrtsstraße zum Hafen in Richtung auf das Lagerhaus in San Pedro einbog. Da mußte Anderson jäh das Gas wegnehmen.
    »Was ist denn?« fragte Peter.
    »Verkehrsverdichtung, sonst nichts«, sagte Anderson. »Alles in Ordnung. Es läuft wenigstens. Zum Glück ist es Samstag, sonst würden wir vielleicht noch steckenbleiben.«
    Peter hinten im Wagen schwitzte Blut und Wasser. Henry Anderson versicherte ständig, es sei alles in bester Ordnung, aber Justus merkte, daß auch Anderson allmählich eine Spur unruhigwurde. Dann wurde der Verkehr wieder schwächer, und der Lieferwagen konnte beschleunigen. Er raste auf der Überholspur dahin. Als sie sich dem Ufer näherten, legte sich ein Schleier vor die späte Nachmittagssonne.
    »Es kommt Nebel auf«, sagte Anderson. »Am Hafen ist bestimmt schon alles zu.«
    »Wir kommen schon durch«, versicherte Justus. »Wir waren schon öfter im Nebel unterwegs.«
    »Gleich sind wir da.« Anderson ordnete sich rechts ein und bog ab.
    An der nächsten Kreuzung hielt Anderson an. »Soll ich mal hupen?«
    »Nein. Bob kommt ja aus Hollywood, also hatte er einen beachtlichen Vorsprung. Er ist bestimmt schon da. Er soll uns ruhig suchen.«
    »Aber es ist zehn vor sieben!« rief Peter.
    »Also bleiben uns noch volle zehn Minuten«, erwiderte Justus.
    Eine schlanke Gestalt kam aus einer Hofeinfahrt gegenüber gesaust. »Ist das euer Freund?« fragte Anderson und zeigte hin.
    Justus stand auf. »Das ist Bob.« Er winkte. Bob winkte zurück, raste dann über die Straße und sprang auf den Lieferwagen.
    »Tut mir leid, daß mir Santora entwischt ist«, sagte er, und er drehte sich um und grinste Jeff Parkinson an. »Du hast uns ja allen einen mächtigen Schrecken eingejagt.«
    »Und ich?« sagte Jeff. »Nie im Leben hab’ ich solche Angst gehabt!«
    »Darüber können wir später reden«, sagte Justus scharf. »Fahren Sie nur immer hier die Straße entlang«, wandte er sich an Anderson. »Und schön langsam, wie wenn Sie warten, daß jemand aus einem Haus kommt und Ihnen Brot abkauft.«
    Anderson tat wie geheißen. »Wir haben tatsächlich einen Lieferwagen in San Pedro laufen«, erklärte er den Jungen. »Der Fahrer hat die Frühschicht. Er verkauft das meiste an die Männer, die inden Docks arbeiten, und in den Speditionen hier in der Gegend.
    Was suchen wir eigentlich?«
    »Ein leerstehendes Lagerhaus, das früher einmal von der Firma
    ›Peckham Storage Company‹ benutzt wurde. Vorn am Haus ist noch das Firmenschild. Wenn wir dort sind, können Sie ja so tun, als hätten Sie einen Motorschaden und könnten nicht mehr starten!«
    »Geht klar«, sagte Anderson.
    Sie fuhren gemächlich die breite Straße entlang, die fast ganz verlassen war. Die Lagerhäuser und Reedereien zu beiden Seiten der Straße waren schon geschlossen. Ein Wagen kam ihnen entgegen, der nach Westen zur Schnellstraße fuhr, und auf dem Gehsteig schlenderte ein Mann im Arbeitsanzug mit umgehängter Jacke daher. Als sie sich dem Ocean Boulevard näherten, drückte der Nebel allmählich zwischen den Gebäuden herein. Sie kamen an öde wirkenden Piers vorüber, und dahinter konnten sie den Hafen erkennen.
    »Hier ist es«, sagte Anderson leise.
    Justus und Bob knieten hin und schauten durch die Windschutzscheibe hinaus. Rechts drüben stand ein kastenförmiger Ziegelbau, schmutzstarrend vor Alter und Ruß. Das Schild vorn war verblichen, aber noch leserlich. Der größere von Onkel Titus’
    beiden Lastwagen parkte vor dem Lagerhaus.
    »Onkel Titus und Kenneth und Patrick sind noch da«, informierte Justus seine Freunde im Laderaum des Lieferwagens.
    »Also kommt der Entführer erst noch«, sagte Peter. Man hörte ihm die Erleichterung an.
    »Fahren Sie an dem Lastwagen vorbei«, sagte Justus zu Henry Anderson. »Dann noch ein Stück vor, und dann halten Sie bitte.«
    Der Brotverkäufer fuhr langsam an dem Lagerhaus vorüber, rollte dann scharf an die Bordsteinkante heran und stellte den Motor ab.
    Justus und Bob kletterten im Lieferwagen nach hinten undschauten durchs Heckfenster hinaus. Sie sahen Onkel

Weitere Kostenlose Bücher