Die drei ??? und der Zauberspiegel
Titus aus dem Haus kommen und ins Führerhaus seines Lastwagens steigen. Patrick und Kenneth kamen hinterher.
»Alles klar«, sagte Justus. »Die Anweisungen wurden bis aufs I-Tüpfelchen befolgt. Jetzt müssen wir nur warten.«
Henry Anderson machte sich ans Aussteigen.
»Wo wollen Sie denn hin?« fragte Peter.
»Ich muß jetzt am Motor herumfummeln«, sagte Anderson.
»Was macht man als erstes, wenn einem die Kiste stehenbleibt?
Man steigt aus und schaut mal nach dem Motor. Sonst würde das Ganze doch auffallen.«
Justus Jonas mußte lachen. »Sie würden einen erstklassigen Detektiv abgeben, Henry Anderson!«
Der Kampf um den Zauberspiegel
Henry Anderson bastelte eifrig am Motor seines Lieferwagens herum. Er schraubte Zündkerzen heraus, wischte sie sauber und setzte sie wieder ein, schaute im Kühler nach und untersuchte die Batterie.
Im Wageninnern saßen geduckt die drei ??? und Jeff Parkinson.
Justus spähte zur Windschutzscheibe hinaus, hielt aber den Kopf geduckt, so daß er von der Straße aus nicht gesehen werden konnte. Peter überblickte die Straße im Kniestand durchs Heckfenster des Wagens.
»Es gefällt mir gar nicht«, sagte Peter schließlich. »Der Nebel wird immer dichter, und dunkler wird es auch schon. Der Kerl ist vielleicht schon längst im Haus, und wenn er noch lang drinnen bleibt, dann verpassen wir ihn womöglich beim Rauskommen.«
»Ich glaube nicht, daß er drinnen ist«, meinte Justus. »Es wäre unklug, wenn er im Haus auf die Anfuhr des Spiegels warten wollte. Wenn Mrs. Darnley wider sein Erwarten die Polizei benachrichtigt hätte, dann säße er da drinnen in der Falle. Ich tippe darauf, daß er sich hier irgendwo herumdrückt und sich vorsieht, daß keine Bullen auf ihn warten. Sollte das der Fall sein, dann ist ihm unser Freund Henry allerdings vielleicht schon aufgefallen.«
Justus klopfte leise von innen an die Frontscheibe. Henry Anderson kam an die Seite des Lieferwagens.
»Vielleicht wäre es besser, Sie ließen das mit dem Motor jetzt sein«, sagte Justus. »Gehen Sie doch zum Schein mal telefonieren, um Hilfe zu holen. Das würden Sie ja auch tun, wenn Sie wirklich eine Panne hätten?«
Anderson nickte.
»Gut. Gehen Sie los und suchen Sie ein Telefon. Wir brauchensowieso eines, wenn der Entführer aufkreuzt. Und dann kommen Sie wieder her. Ich glaube nämlich, Sie machen unseren Entführer nervös.«
»Das sei mir fern«, sagte Anderson und ging die Straße entlang.
Fünf Minuten verstrichen . . .
»Da!« sagte Peter.
Justus robbte flink nach hinten. Peter zeigte auf einen dünnen, schwarzgekleideten Mann, der gerade hinter der Umzäunung eines Holzlagers hervorgetreten war.
»Das ist er doch?« erkundigte sich Justus bei Jeff Parkinson.
»Ich glaube, ja«, sagte Jeff. »Im Nebel ist das schwierig zu erkennen.«
»Gleich wissen wir’s«, meinte Bob.
Der Mann kam auf dem Gehsteig zum Lieferwagen her.
»Jetzt wird’s ernst!« stieß Peter gedämpft hervor. »Er kommt auf uns zu!«
»Und es ist wirklich Gómez!« sagte Jeff. »Was machen wir jetzt?«
»Runter, schnell!« befahl Justus.
Und da hörte man vor dem Lieferwagen die muntere Stimme von Henry Anderson. »’n Abend«, sagte er.
»Ja«, sagte der Entführer. »Sie sind heute aber spät dran.«
»Wollte mir gern noch ein paar Dollars zuverdienen«, erklärte Anderson. »War aber ’ne blöde Idee. Wußte gar nicht, daß San Pedro am Samstag abend wie ausgestorben ist – und jetzt hab’
ich auch noch ’ne Panne. Da krieg’ ich garantiert Ärger mit meinem Boß. Könnte ich Ihnen vielleicht einen Laib Brot oder sonst etwas anbieten?«
»Einen Laib Brot? Ja. Ja, das wäre gar nicht so übel. Ihr Brot würde ich mir ganz gern mal anschauen.«
Die Jungen verkrochen sich ganz hinten im Laderaum und versuchten sich so dünn wie möglich zu machen. Henry Anderson stieg vorn ein und langte nach seinem Warenkorb.
Bob griff zu und schob Henry den Korb hin. Henry drehte sich um und hätte beinahe den Entführer damit angerempelt. »Ich habe Weißbrot«, sagte Henry, »Roggenbrot, Weizenvollkornbrot, Pumpernickel, französisches Sauerteigbrot und . . .«
Der Mann zog die Nase kraus. »Na ja«, sagte er, »eigentlich brauche ich doch kein Brot.«
»Törtchen vielleicht?« bot Henry an. »Oder einen Sandku-chen?«
»Nichts. Ich danke Ihnen. Tut mir leid, daß ich Sie aufgehalten habe.«
»Macht nichts«, sagte Henry. »Ich muß sowieso auf den Ab-schleppwagen warten.«
»Dann guten Abend«,
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