Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft

Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft

Titel: Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden (Dennis Lynds)
Vom Netzwerk:
egal was Sie mit uns machen!«
    Der Anwalt nickte. »Ja, das war ein kluger Schachzug, ich gebe es zu. Ich bin darauf hereingefallen – und ihr habt tatsächlich mit Billy gesprochen. Ich glaubte fest, es sei nur ein Trick. Gratuliere.«
    »Und eine Gefahr sind wir für Sie auch nicht mehr«, stellte Justus fest.
    »Nein, das nicht«, sagte Callow, »aber ihr werdet mir eine Hilfe sein. Zum Glück hatte ich einen zweiten Plan für eben diesen Notfall ausgearbeitet. Peter, du gehst jetzt in den Schrank da und holst den Beutel mit den Steinen wieder heraus!« Der Anwalt hob entschlossen die Pistole. »Und versuch nicht, mich hereinzulegen. Auf einen Pistolenschuß kommt es mir jetzt auch nicht mehr an!«
    Peter schluckte und tat wie geheißen. Nachdem er das Entlüftungsgitter abgeschraubt hatte, reichte er Callow den Beutel mit den Juwelen. Der Anwalt nahm den Beutel und atmete auf.
    »Da die Sache jetzt aufgeflogen ist, wäre eine kleine Reise mit den Steinen ganz angebracht«, sagte er. »Wenn ich damit erst über alle Berge bin, läßt sich die Herkunft kaum mehr feststellen, Mexiko dürfte um diese Jahreszeit ein recht angenehmer Aufenthalt sein, insbesondere für einen reichen Mann.« Er schwenkte die Pistole. »Geht schön vor mir her. An der Tür nach links.«
    Die Jungen gingen den dämmrigen Flur entlang, geleitet von Roger Callows unerbittlicher Pistole. Alle konnten hören, wie Hauptkommissar Reynolds und seine Beamten zu der Kabine hinliefen, die sie soeben verlassen hatten. Roger Callow horchte angespannt, dann scheuchte er die Jungen eine Treppe hinunter und durch ein Labyrinth von Gängen im Bauch des großen Schiffes. Von fern waren lebhafte Rufe zu hören – die Polizisten hatten entdeckt, daß Callow und die Jungen nicht mehr in der Kabine waren.
    Roger Callow blickte einen rechtwinklig abzweigenden Gang auf dem C-Deck entlang. Er winkte Bob und Justus.
    »Ihr beide geht jetzt hier lang! Los!«
    »Aber –« begann Bob zu widersprechen.
    »Und Peter kommt mit mir«, erklärte Callow barsch. »Wenn ihr euren Freund wiedersehen wollt, dann geht jetzt den Flur entlang und schaut euch nicht um!«
    Bob und Justus mußten der Anweisung folgen. Sie langten am Ende des Ganges an, und erst jetzt wagten sie, kehrt zu machen und zurückzulaufen.
    Roger Callow und Peter waren nicht mehr da.
    Die beiden Jungen fingen an zu rufen und zu schreien und versuchten durch die vielen Flure zum Kommissar und seinen Leuten vorzudringen. Schließlich hörte man sie, und nach vielem Hin-und Herrufen trafen sich alle in einem offenen Saal auf dem B-Deck.
    »Wo ist denn Callow?« fragte der Kommissar energisch.
    Bob und Justus berichteten kurz, was sich zugetragen hatte.
    »Callow hat recht. Wenn er erst in Mexiko ist, können wir ihm nicht mehr nachweisen, daß er die Steine gestohlen hat«, sagte der Polizeichef. »Aber er wird uns nicht entwischen. Meine Leute bewachen die Laufplanke.«
    Justus hob die Brauen. »Ist das der einzige Ausgang am Schiff, Herr Kommissar? Callow sagte, er hätte einen Flucht-plan – und ich meine, er ging nach unten.«
    »Die Laufplanke ist der einzige Zugang zum Kai, den ich kenne«, sagte der Kommissar.
    Da schien dem Kapitän ein Licht aufzugehen.
    »Zum Kai?« sagte er. »Und unser Frachtguteingang hinten am Heck? Ist der auch bewacht, Kommissar?«
    »Nein!« sagte Reynolds. »Ich wußte nicht, daß dort offen ist!«
    »Das sollte auch nicht sein, aber –« fing der Kapitän an.
    »Los, Herr Kommissar!« rief Justus.
    Der Kapitän führte sie durch das stille Innere des riesenhaften Schiffes zum Laderaum für das Frachtgut. Die Tür vom Gang her war aufgebrochen worden. Er wies vor zu dem hohen Eingangstor für die Ladung.
    »Es ist offen!«
    Sie stürzten vor zu dem offenen Tor. Roger Callow befand sich auf dem steilen, schmalen Ladesteg, der zum dunklen Kai hinunterführte, ein gutes Stück vom bewachten Zugang für Besucher entfernt. Er hielt Peter als Geisel vor sich fest, die Pistole auf den Kopf des Jungen gerichtet, und schritt langsam rückwärts die federnde Planke hinunter. »Halt!« schrie Callow. »Bleibt, wo ihr seid!«
    »Callow!« rief der Polizeichef. »Sie kommen hier nicht durch!«
    »Aber sicher! Oder wollen Sie, daß ich den Jungen hier erschieße?«
    Weiter kam er nicht. Sekundenlang durch die Menschen auf dem Schiff abgelenkt, bemerkte er nicht, wie Peter blitzschnell mit dem Bein ausholte. Der Junge hakte seinen Fuß um den Knöchel des Mannes und stieß nach.

Weitere Kostenlose Bücher