Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft
hat er Savo befohlen, uns wieder auf freien Fuß zu setzen, damit wir das gefälschte Testament und die echten Steine suchen und finden sollten. Freilich waren wir zu diesem Zeitpunkt bereits entwischt. – Sobald mir das alles klar geworden war, beschloß ich, eine Falle zu stellen und herauszufinden, ob Callow wirklich ein Dieb war. Ich hielt mich ab-sichtlich lange in der Kabine auf und hoffte, er werde uns belauschen – was er dann auch tat! Ich sprach laut von der Lösung des siebten Rätsels, und Callow lief sofort los zum Macbeth-Zimmer – stracks in meine Falle!«
»Eine Falle, die beinahe euch selbst zum Verhängnis geworden wäre!« mahnte Alfred Hitchcock. »Aber es ist ja noch alles gut gegangen.«
»Ja, Sir«, sagte Justus strahlend.
»Du hast da ein bemerkenswert fixes Denken an den Tag gelegt, Junge, aber ein paarmal kam dir auch das Glück zu Hilfe!« sagte Mr. Hitchcock eindringlich. »Gib es nur zu – deine Anschuldigung, die Percivals hätten das Rettungsboot losgemacht, war ein völlig unhaltbarer Verdacht!«
»O nein«, sagte Justus ernsthaft. »Wer auch immer das Boot heruntersausen ließ, wollte uns vom Schiff weghaben – und das bedeutet, daß der Täter nicht wußte, daß die Steine in Dfalsch waren. Mr. Callow wußte dies bereits, Skinny war in sicherer Verwahrung, und damit blieben nur die Percivals übrig.«
»Donnerwetter – das reicht! Ich bin sprachlos«, rief der Filmemacher anerkennend. »Nun, und wie ist es den Bösewich-tern in diesem Fall ergangen? Roger Callow muß ja wohl für eine Reihe von Verbrechen hinter Gitter. Und die anderen?«
»Savo und Turk sind untergetaucht«, sagte Bob. »Die Polizei fahndet nach ihnen. Die Percivals wurden der versuchten gefährlichen Körperverletzung angeklagt. Sie bekommen eine Geld-oder Gefängnisstrafe, vielleicht werden sie auch nur ausgewiesen. Wie Kommissar Reynolds meinte, könnte man ihnen nichts Schlimmeres antun, als sie zusammen fortzuschicken!«
»Eine gerechte Strafe!« sagte Alfred Hitchcock. »Und Skinny?«
»Der versichert hoch und heilig, sein Schock im Schrank hätte ihn ein für allemal geheilt!«
»Das wäre ein Wunder – warten wir es ab. Also nochmals: den Sieg hat die zielbewußte, methodische Detektivarbeit davongetragen«, sagte der berühmte Regisseur. »Ihr hättet es nicht besser machen können. Meinen Glückwunsch.«
»Vielen Dank –«, fing Justus an.
Da brachen Bob und Peter plötzlich in brüllendes Gelächter aus. Alfred Hitchcock starrte sie verwundert an. Und Justus wurde feuerrot.
»Mir ist nicht klar –« begann Mr. Hitchcock.
»Sie machen sich über mich lustig«, erklärte Justus.
»Vermutlich hätten wir uns nämlich fünf Rätsel schenken können, wenn ich von Anfang an bei den Ermittlungen ein wenig gründlicher gewesen wäre!«
»Also hättest du gleich auf Rätsel Nummer sechs losgehen sollen? Sag mal, Junge, was soll das heißen?«
»Na ja, die Königin, die ›Queen‹ mit den fünfhundert Fallen, sprich Betten – schon seit Wochen hatten wir drei vor, diese neueste Touristen-Attraktion von Rocky Beach einmal zu besichtigen. Daß das Stichwort ›Königin‹ bei mir nicht gleich gezündet hat – ich könnte mich ohrfeigen!« stöhnte Justus.
»Offensichtlich haben aber auch all die anderen hier versagt«, meinte der Regisseur. »Und ohne den abgekürzten Weg hattet ihr eine äußerst schwierige Kombinationsaufgabe vor euch – und ihr habt sie glänzend gelöst. Ihr habt es wieder einmal sehr gut gemacht, meine jungen Freunde.«
Als die drei ??? im Gänsemarsch das Büro verließen, lachte Alfred Hitchcock vor sich hin. Ihm tat schon jetzt der nächste Übeltäter leid, der den Fehler machte, Justus Jonas und seine Freunde zu unterschätzen!
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