Die drei ??? und die Silbermine
entschied er und zeigte nach vorn. »In diese Richtung gehen wir los und lassen die Berge immer schön hinter uns. Früher oder später kommen wir irgendwo hin.«
»Nein!« sagte Allie. »Hier draußen kann man meilenweit laufen und nirgends ankommen. Und wenn die Sonne erst höher steht, wird es hier in der Wüste irrsinnig heiß – weit über vierzig Grad. Wir müssen beim Wagen bleiben.«
»Wenn wir das machen, sind wir geliefert«, sagte Manny.
»Das sind wir, wenn wir weggehen«, widersprach Allie.
»Gebt Ruhe! Los jetzt!« brüllte Gasper.
»Nein.« Allie setzte sich auf den Boden. »Sie können mich totschießen, wenn Sie wollen, aber ich bleib’ hier. Lieber laß ich mich erschießen, als daß ich an Hitzschlag sterbe oder verdurste!« Sie funkelte Manny und Gasper trotzig an.
Peter zögerte kurz. Dann setzte auch er sich neben das Auto in den Sand.
Gasper warf den beiden einen drohenden Blick zu. Seine Finger krümmten sich um den Gewehrkolben. Da drehte sich Manny energisch weg und stampfte durch die Wüste davon.
Gasper schaute von Peter und Allie zur entschlossenen Gestalt seines Kumpans hinüber. Dann marschierte er Manny hinterher.
Mitten in der Wüste ausgesetzt
Droben in der Luft sahen Bob und Justus, wie sich die Berge in der Morgendämmerung rosa färbten. Sheriff Tait schaltete den Suchscheinwerfer ab und gähnte. Nach der durchwachten Nacht der Suche in den Bergen waren die Augen rotgerändert und schmerzten. Jim Hoover, der Pilot, gab sich einen Ruck und drehte noch eine Schleife über dem Bergkamm.
»Ich weiß nicht, wie sie über den Grat und aus den Bergen herausgekommen sind, ohne daß wir sie sehen konnten«, sagte Sheriff Tait. »Aber ich mache jede Wette, daß die nicht mehr hier im Bergland sind. Wir haben doch jeden Zollbreit abgeleuchtet.«
»Wo könnten sie aber dann sein?« fragte Bob. »Wenn sie auf der Hauptstraße herausgekommen wären, hätten die Streifenwagen sie geschnappt. Und der andere Hubschrauberpilot hat doch herübergefunkt, daß er die ganze Zeit die Schnellstraße überwacht hat.«
»Vielleicht wollten sie von vornherein in den Bergen bleiben«, sagte Justus. »Da unten gibt es doch lauter unbewohnte Ortschaften und jede Menge Bäume zum Drunterstellen.«
»Da könntest du recht haben, Justus«, sagte der Sheriff. »Aber ich möchte wetten, die sind auf einer der unbenutzten Straßen herausgekommen und quer durch die Wüste abgehauen.
Schließlich haben sie keine Verpflegung dabei, und ohne Essen kommen sie nicht weit.«
»Könnten wir sie finden, wenn sie in der Wüste sind?« fragte Bob.
»Klar, wenn wir lange genug suchen«, antwortete der Sheriff.
»Die Wüste ist groß, aber überschaubar. Versuchen wir’s.«
Jim Hoover nickte und drehte nach Westen bei. Der Hubschrauber verließ das Bergland und flog über die Wüste hin.
Allie fischte ein Kopftuch aus ihrer Jeanstasche und wischte sich damit die Stirn ab. Die Sonne brannte weißglühend hernieder. Allie war todmüde, aber zu verängstigt zum Schlafen. Zum fünften Mal an diesem Morgen ging sie um den Wagen herum und setzte sich dann erschöpft neben Peter, der im schrumpfenden Schatten des Wagens saß. »Es wird spät«, sagte sie. »Bald muß es Mittag sein. Warum haben die uns noch nicht gefunden?«
Peter nickte trübsinnig. »Und seit unserem Picknick gestern in Hambone haben wir nichts mehr gegessen. Ich bin am Verhungern.«
»Wie kannst du ans Essen denken?« fuhr Allie auf. »Mein Mund ist ganz ausgetrocknet, er fühlt sich an wie ein Kaktus!«
»Wenn der Kühler nicht kaputtgegangen wäre, könnten wir das Wasser trinken«, sagte Peter.
»Igitt!« machte Allie, und sie zog angewidert die Schultern hoch. Dann rief sie plötzlich: »Lieber Himmel! Was bin ich doch blöd!«
»Was hast du denn?« rief Peter erschrocken.
Allie sprang auf die Füße und zog die Schlüssel aus der Zündung. Sie öffnete das große Handschuhfach, stöberte darin herum und nahm den Verbandskasten heraus. Darin fand sie eine Schere.
»Was willst du damit?« fragte Peter, als Allie triumphierend die Schere schwang.
Sie zeigte auf einen Walzenkaktus in der Nähe. »Aus dem Kaktus da drüben können wir uns jeder ein Stück heraus-schneiden«, sagte sie. »In Kakteen ist immer ein Wasservorrat.
Sie saugen es bei Regen auf und speichern es, damit sie Dürrezeiten überleben können. Ich weiß nicht, wieso mir das erst jetzt einfällt!«
»Besser spät als gar nicht!« sagte Peter. »Mann, ein bißchen
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