Die drei ??? und die Silbermine
was Feuchtes wär’ jetzt wirklich nicht übel.« Er nahm die Schere und lief zu dem Kaktus hinüber. Er hieb auf die Pflanze mit der harten Haut ein, bis er zwei dicke Schnitten saftigen Fruchtfleisches herausgesäbelt hatte. Er gab Allie das eine Stück und biß selbst in das andere. Beide verzogen das Gesicht.
»Nun weiß ich erst nicht, was schlimmer ist«, sagte Peter.
»Verdursten . . . oder das hier!«
Allie kaute gemächlich alle Feuchtigkeit aus dem Kaktus und spuckte das Fruchtfleisch dann aus. Jetzt stand die Sonne fast senkrecht über ihnen. »Wir können uns unter dem Wagen verkriechen«, sagte Allie. »Wenn der Hubschrauber noch auf der Suche ist, finden sie ihn so oder so.«
Die beiden krochen in den Schatten unterm Wagen. »Hier drunter ist es tatsächlich kühler«, sagte Peter, als er sich aus_
streckte und sich aufs Warten einrichtete.
Nun ging es Allie und Peter schon ein wenig besser, und ihre Lebensgeister erwachten wieder. Sie hörten den leisen Ruf eines Wüstenvogels und sahen eine Beutelratte den Kopf aus dem Sand stecken und dann davonflitzen. Ein paar Eidechsen huschten auf Nahrungssuche am Wagen vorüber. Ringsum schimmerte die ebene Einöde in der Sonnenhitze. Stunden schienen vergangen zu sein. Da hob Peter den Kopf. Auch Allie horchte auf, »Ich hab’s auch gehört!« sagte sie. In weiter Ferne konnten sie das wohlbekannte Knattern eines Hubschraubers hören.
»Sie kommen!« rief Allie. Die beiden krochen unter dem Wagen hervor und liefen im Freien auf und ab. Aber das schwache Geknatter war schon wieder verebbt. Sie suchten den Himmel ab, sahen aber nur Bläue. »Ich hab’ einen Hubschrauber gehört, das weiß ich genau«, sagte Allie.
Wieder horchten sie beide, aber nun hörten sie nichts mehr.
»Oh, warum kommen die denn nicht?« jammerte Allie. »Mit uns geht’s zu Ende, wenn sie nicht bald hier sind.«
»Hör auf damit, Allie«, sagte Peter. »Die finden uns – da bin ich ganz sicher.« Aber seine Stimme hörte sich nicht so zuversichtlich an wie seine Worte.
Dann hörten sie das Geräusch von neuem. Ein Hubschrauber kam aus der Ferne angeflogen. Peter und Allie hopsten auf und ab, schwenkten die Arme und brüllten wie irrsinig. »Wir sind hier!« schrie Allie. »Hier unten!«
Jetzt hatte man im Hubschrauber die beiden erspäht. Die Maschine schwenkte heran und flog auf sie zu. Als er sich langsam auf dem Sand niederließ, liefen Peter und Allie hin, geduckt vor den rotierenden Flügelblättern.
Sheriff Tait kletterte flink aus dem Hubschrauber. »Alles klar bei euch, Kinder?« forschte er.
»Uns geht’s prima«, sagte Allie. »Wirklich!«
Peter zeigte über die Wüste hin. »Die Banditen sind da lang gegangen – zu Fuß!« sagte er.
»Sie haben sich zum Wandern entschlossen, nachdem sie das Auto kaputtgefahren hatten«, setzte Allie hinzu.
Der Sheriff lachte. »Dürfte ihnen bald leid tun.«
Justus und Bob wollten unbedingt aus dem Hubschrauber heraus und ihre Freunde zu sich holen. Aber der Sheriff erklomm rasch wieder den Vordersitz und sagte etwas zu Jim Hoover. Der Pilot nickte und sprach in sein Funkgerät. Dann lehnte er sich aus dem Fenster und rief Peter und Allie über dem Dröhnen des Motors zu: »Wir haben nicht genug Platz, um euch beide noch unterzukriegen. Aber ich hab’ einen von den anderen Hubschraubern herzitiert. In fünf Minuten ist er da.
Und wir schnappen uns jetzt eure Kidnapper!« Damit reichte er Peter einen Wasserkanister heraus, hob mit der Maschine ab und startete nach Westen auf der Suche nach Manny und Gasper.
Peter und Allie grinsten einander an.
»Wetten, die Ganoven kommen nicht weit«, sagte Allie befriedigt.
Das Geheimnis des Millionärs
Allie hatte recht. Eine Stunde später wurden in Twin Lakes Manny und Gasper eingeflogen und von einem Hubschrauber-piloten und einem Hilfssheriff im Gelände neben Wesley Thurgoods Holzhaus abgesetzt. Die Ganoven waren denkbar schlechter Laune, dazu sonnenbrandgeschädigt, voller Blasen an den Füßen und total erschöpft. Sie hatten es nur ein paar Meilen durch die Wüste geschafft und waren dann in der Hitze zusammengebrochen. Allie und Peter, die schon vorher nach Twin Lakes zurückgeflogen waren, grinsten triumphierend, als die Gangster in Handschellen aus der Maschine geführt wurden.
Gleich darauf kam auch Sheriff Tait mit Justus und Bob an.
Jubelnd begrüßten die Jungen ihre Freunde und einen erleichterten Onkel Harry. Magdalena war auch da, sie verteilte geschäftig
Weitere Kostenlose Bücher