Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und die Silbermine

Die drei ??? und die Silbermine

Titel: Die drei ??? und die Silbermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
sie zu einer Stelle, wo die Hauptstraße nach rechts abbog und ein schmalerer, holpriger Fahrweg nach links führte. Gasper drückte seine Zigarette im bereits überquellenden Aschenbecher aus und wies auf die Hauptstraße. »Wo geht’s da lang? fragte er Allie. »Weiß ich nicht«, sagte Allie und wedelte sich den Qualm aus dem Gesicht. »Zur Wüste runter, nehme ich an.«
    »Dann nimm die Seitenstraße«, befahl Manny. »Ich habe das Gefühl, daß unten an der Hauptstraße inzwischen so an die hundert Bullen auf uns warten.«
    Gasper grunzte und lenkte den Wagen auf die schmalere Straße.
    Es war nicht viel mehr als eine doppelte Reifenspur, die sich zwischen Bäumen dahinschlängelte. Der Wagen scherte aus und holperte, aber Gasper hatte die Lenkung fest im Griff und kämpfte sich durch. Er warf eine frisch angezündete Zigarette aus dem Fenster und umklammerte das Lenkrad mit beiden Händen.
    »Wenn Sie den Wald anzünden, hat uns die Autobahnstreife in einer Minute entdeckt!« sagte Allie gehässig. Gasper hatte mit der Lenkung alle Hände voll zu tun und konnte nicht antworten.
    Es kam Peter und Allie so vor, als reisten sie eine Ewigkeit lang durchs Bergland. Hin und wieder sahen sie Holzhäuser, die sich dunkel und versteckt unter die Bäume duckten. Einmal kamen sie zu einer Ansiedlung, kleiner als Hambone und noch mehr in Trümmern. Ein Präriewolf sprang in langen Sätzen weg und verschwand im Schatten. Mehrmals sahen sie wieder den Suchscheinwerfer eines nahenden Hubschraubers, und Gasper fuhr dann jedesmal von der Fahrbahn herunter und wartete, bis er verschwunden war. Peter und Allie versuchten ein bißchen zu dösen, aber das Holpern des Wagens rüttelte sie immer wieder wach.
    Eine Zeitlang sah es so aus, als gehe es immer weiter in die Höhe. Aber schließlich führte die Straße in Serpentinen den Berghang hinunter. »So, das hätten wir wohl geschafft.«
    Gaspers Hände hielten das Lenkrad umklammert. Der Mond war untergegangen, und nur noch das schwache Licht der Sterne, die den Himmel übersäten, wies den Weg. Die ausgefahrenen Spuren verzweigten sich und verliefen sich im festen Grund, und sie waren am Fuß des Bergrückens angelangt. Eine asphaltierte Schnellstraße führte quer zu ihnen vorüber. Dahinter lag die Einöde der Wüste.
    Gasper stoppte den Wagen und hielt vorsichtig nach links und rechts Ausschau. Manny lachte leise. »Kein Bulle in Sicht«, sagte er. »Sag’ ich’s doch: die sind alle drüben an der Hauptstraße und warten dort auf uns.«
    »Die können überall sein.« Gasper holte rauh Atem und hustete.
    »Die Straße paßt mir nicht«, entschied er dann mit einem Kopfnicken zu der asphaltierten Fahrbahn hin. Er legte den ersten Gang ein, und der Wagen rollte zwischen den Bäumen hervor, überquerte die Straße und rumpelte in die Wüste.
    »Autsch!« schrie Allie, als der Wagen in ein Schlagloch rutschte und sie nach vorn geschleudert wurde. »Das schafft die Kiste doch nie!«
    »Halt die Klappe!« fauchte Gasper und drückte nervös die Zigarette aus, die er sich soeben angesteckt hatte. »Wenn wir stur hier langfahren, dann stoßen wir früher oder später auf eine andere Straße – und das muß eine sein, wo keine Bullen lauern.«
    Die letzten Sterne verblaßten. Peter schaute zurück und sah hinter den Bergen einen schwachen Schimmer. Als die Sonne schließlich über dem Berggrat aufging, lag die Straße weit hinter ihnen und war nicht mehr zu sehen.
    »Jetzt muß bald wieder eine Straße kommen«, murmelte Gasper. »Eine, die ganz woandershin –«
    Er brach ab, weil der Wagen in ein großes Loch kippte und sie alle heftig nach einer Seite geschleudert wurden. Es gab ein lautes Zischen, und Dampf und Qualm von der Flüssigkeit im Kühler stiegen ihnen in die Nase.
    »Verflixt!« Gasper stellte den Motor ab, sprang aus dem Wagen und lief vor. Da stand er und starrte auf die Räder, und eine Pfütze rostfarbenen Wassers färbte den hellen Staub unter dem Wagen dunkel.
    »Was ist denn?« wollte Manny wissen.
    »Der Kühler ist hin«, sagte Gasper. »Und die Vorderachse ist gebrochen!«
    Manny stöhnte laut. »Du Vollidiot!«
    Gasper kam an die Seite des Wagens und richtete seine Flinte auf Allie und Peter. »Also dann, raus mit euch! Wir marschie-ren zu Fuß weiter!«
    »Sie sind ja verrückt!« rief Allie.
    »Maul halten und los!« fauchte Gasper.
    Allie und Peter stiegen aus. Hinterher kam Manny, der stehen-blieb und über das ebene Ödland hinblickte. »Da lang«,

Weitere Kostenlose Bücher