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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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aufgenommen hatten. Und jetzt hatte er eine mächtige Armee zurückgeschlagen.
    Und er wartete noch einen weiteren Angriff ab.
    Die Bastarde waren vorgestürmt wie Höllendämonen. Und wenn er hundert Jahre alt werden sollte, nie würde er diesen Angriff vergessen. Die Ungeheuer machten einen entsetzlichen Lärm, heulten ihre Blutgier heraus, während sie sich auf ihre Opfer stürzten. Riesige Bestien mit geifernden Mäulern und blutroten Augen, scharfen Klauen und funkelnden Schwertern.
    Pfeile konnten ihr Fleisch kaum durchdringen, und sie fegten die Kämpfer von Skoda beiseite, wie ein Erwachsener ein ungezogenes Kind wegstößt.
    Parsal gab nicht den Befehl, die Beine in die Hand zu nehmen; das war unnötig. Der Mut der Skodamänner zerrann wie Wasser in der Wüste, und der Trupp brach auseinander. In seiner Wut stürzte sich Parsal auf einen Bastard, zielte einen mächtigen Hieb auf dessen Kopf, doch sein Schwert zerbarst an dem dicken Schädel, und das Wesen wandte sich ihm zu. Parsal wurde zurückgeworfen, und der Bastard stürzte sich auf ihn. Seine gewaltigen Kiefer schlossen sich um Parsals linkes Bein und rissen das Fleisch von den Knochen. Ein tapferer Skodakrieger sprang auf den Rücken des Ungeheuers und trieb einen langen Dolch in seinen Hals. Es ließ von Parsal ab und riß dem Krieger die Kehle auf. Parsal rollte sich über einen Hügel davon und kollerte ins Tal hinab. So hatte sein langer Weg begonnen.
    Jetzt wußte er, daß es für die Skodamänner keinen Sieg gab. Ihre Träume waren närrisch. Nichts und niemand konnte gegen einen Bastard bestehen. Parsal wünschte, er wäre auf seinem Hof in Vagria geblieben, weit weg von diesem wahnsinnigen Krieg.
    Irgendetwas packte sein Bein, und er setzte sich auf und schwang seinen Dolch. Ein klauenbewehrter Arm schlug ihm die Waffe aus der Hand, und drei Bastarde kauerten sich um ihn – mit funkelnden Augen und aufgerissenen Mäulern, aus denen der Geifer tropfte.
    Barmherzigerweise verlor er das Bewußtsein. Und das Mahl begann.
     
    Pagan schlich weiter, bis er auf weniger als hundert Meter an das Westviertel der Stadt herangekommen war. Sein Pferd hatte er hinten im Wald versteckt. Rauch stieg wie wirbelnder Nebel von den brennenden Häusern auf, und es war schwierig, überhaupt etwas zu erkennen. Gruppen von Bastarden schleppten Tote aus der Stadt, um auf den Wiesen vor der Stadt ihr Festmahl abzuhalten. Pagan hatte die Ungeheuer noch nie gesehen und beobachtete sie mit grimmiger Faszination. Die meisten waren über zwei Meter groß und muskelbepackt.
    Pagan wußte nicht, was er tun sollte. Er hatte eine Botschaft von Steiger an Ananais, aber wo sollte er sie jetzt abliefern? Lebte der schwarzmaskierte Krieger überhaupt noch? War der Krieg vorbei? Wenn ja, mußte Pagan seinen Plan ändern. Er hatte geschworen, Ceska zu töten, und er war nicht der Mann, der einen Schwur leichtnahm. Irgendwo inmitten dieser Armee stand das Zelt des Kaisers – er mußte es nur finden und den Hurensohn umbringen.
    Das war alles!
    Der Tod von Pagans Angehörigen und Stammesbrüdern lastete schwer auf ihm, und er war entschlossen, sie zu rächen. Sobald er Ceska getötet hatte, würde der Schatten des Kaisers ins Land der Schatten geschickt, um den Erschlagenen zu dienen. Eine angemessene Bestrafung.
    Pagan sah eine Weile zu, wie die Ungeheuer fraßen, prägte sich ihre Bewegungen ein und lernte soviel er konnte für den Tag, an dem er gegen sie kämpfen mußte. Er gab sich keinen Illusionen hin – dieser Tag würde kommen. Mensch gegen Ungeheuer, von Angesicht zu Angesicht. Das Ungeheuer mochte stark sein, schnell und tödlich, doch König Kataskicana hatte sich den Titel Kriegsherr nicht umsonst verdient. Auch er war stark, schnell und tödlich. Und darüber hinaus war er gerissen.
    Pagan bahnte sich einen Weg zurück in den Wald. Als er dort angelangt war, erstarrte er, seine Nasenflügel bebten. Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, und seine Axt glitt ihm in die Faust.
    Sein Pferd stand noch da, wo er es zurückgelassen hatte, doch das Tier zitterte vor Angst; es hatte die Ohren flach an den Kopf gelegt und die Augen weit aufgerissen.
    Pagan griff in seine Ledertunika und holte ein kurzes, schweres Wurfmesser heraus. Er leckte sich die Lippen und suchte prüfend das Unterholz ab. Verstecke gab es in der Nähe kaum; er selbst befand sich an einer der wenigen geschützten Stellen, so daß nur noch drei andere offensichtliche Möglichkeiten übrigblieben. Also,

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