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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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in Sicht.
    »Ihr bleibt hier«, riet Ananais. »Ich könnte mir vorstellen, daß inzwischen eine Beschreibung von euch in ganz Drenan verbreitet ist. Warum hast du auch bloß diesen verdammten Brief geschrieben? Es ist nicht gerade klug, das Opfer wissen zu lassen, daß der Mörder unterwegs ist!«
    »Ganz im Gegenteil, mein Freund. Er wird von Verfolgungsängsten aufgefressen. Es wird ihn wach halten – gespannt – so daß er nicht mehr klar denken kann. Und mit jedem Tag, an dem er nichts von mir hört, wird seine Angst größer. Das macht ihn unsicher.«
    »Glaubst du«, sagte Ananais. »Na ja, ich bringe jetzt Renya in die Stadt.«
    »Gut. Ich warte hier.«
    »Und hat Renya gar nichts dazu zu sagen?« fragte das Mädchen zuckersüß.
    »Ich wußte nicht, daß du etwas dagegen hast«, erwiderte Tenaka verblüfft.
    »Hab’ ich aber!« fauchte sie. »Ich gehöre dir nicht. Ich gehe, wohin ich will.« Sie setzte sich auf einen umgestürzten Baum, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte in den Wald.
    »Ich dachte, du wolltest nach Sousa«, sagte Tenaka.
    »Nein. Aulin wollte das.«
    »Und wohin willst du gehen?«
    »Ich bin mir noch nicht sicher. Ich werde es dich wissen lassen.«
    Tenaka schüttelte den Kopf und wandte sich mit ausgebreiteten Armen an den Riesen.
    Ananais zuckte die Achseln. »Wie auch immer, ich gehe auf jeden Fall. Wir brauchen Lebensmittel, und ein paar Informationen können auch nicht schaden. Ich werde sehen, was ich herausfinden kann.«
    »Paß auf, daß du keinen Ärger bekommst«, warnte Tenaka.
    »Mach dir keine Sorgen. Ich werde mich unauffällig unters Volk mischen. Ich suche mir einfach eine Menge, in der alle schwarze Masken tragen, und halte mich daran.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Ja. Mach dir keine Sorgen! Ich werde nicht die Hälfte deiner neuen Armee bei der ersten Gelegenheit aufs Spiel setzen.«
    Tenaka schaute ihm nach, als er davonging, und kehrte dann zu dem Mädchen zurück. Er wischte den Schnee von dem Baumstamm und setzte sich neben sie.
    »Warum bist du nicht mit ihm gegangen?«
    »Wolltest du, daß ich gehe?« fragte sie zurück und blickte ihm in die violetten Augen.
    »Ob ich wollte? Was meinst du damit?«
    Sie lehnte sich an ihn. Er roch den moschusartigen Duft ihrer Haut und bemerkte wieder einmal die Schlankheit ihres Halses und die dunkle Schönheit ihrer Augen.
    »Ich will bei dir bleiben«, wisperte sie.
    Er machte die Augen zu und verschloß sich so der Magie ihrer Schönheit. Doch der Duft blieb.
    »Das ist verrückt«, sagte er und stand auf.
    »Warum?«
    »Weil ich nicht sehr lange leben werde. Verstehst du denn nicht? Ceska zu töten ist kein Spiel. Meine Chancen, mit dem Leben davonzukommen, stehen eins zu tausend.«
    »Es ist ein Spiel«, widersprach sie. »Das Spiel der Menschen. Du brauchst Ceska nicht zu töten – es ist nicht deine Aufgabe, die Bürde der Drenai auf deine Schultern zu nehmen.«
    »Das weiß ich«, sagte er. »Es ist etwas Persönliches. Aber ich werde es bis zum Ende durchstehen – und Ananais auch.«
    »Und ich auch. Ich habe ebensoviel Grund, Ceska zu hassen, wie du und dein Freund. Er hat Aulin zu Tode gehetzt.«
    »Aber du bist eine Frau!« sagte er verzweifelt.
    Sie lachte – ein volles, anziehendes Lachen voller Humor. »Ach, Tenaka, was habe ich darauf gewartet, daß du einmal etwas Törichtes sagst. Du hast immer so recht. Du bist so klug. Eine Frau, in der Tat! Ja, das bin ich. Und mehr als das. Hätte ich den Wunsch gehabt, hätte ich diese vier Soldaten selbst töten können. Ich bin genauso stark wie du, vielleicht noch stärker, und ich bin genauso schnell. Du weißt, was ich bin: ein Bastard! Aulin kannte mich in Drenan, als ich noch ein Krüppel mit krummem Rücken und kaputtem Bein war. Er hatte Mitleid mit mir und brachte mich nach Graven, wo er die Maschinen benutzte, so wie sie gedacht waren. Er hat mich geheilt, indem er mich mit einem von Ceskas Schoßtieren verschmolz. Weißt du, was er genommen hat?«
    »Nein«, flüsterte Tenaka.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung sprang sie vom Baumstamm. Seine Arme fuhren hoch, als sie ihn traf, und er stürzte in den Schnee. Zischend entwich die Luft aus seinen Lungen. Innerhalb von Sekunden hatte sie ihn fest zu Boden gedrückt. Er kämpfte, doch er konnte sich nicht rühren. Sie hielt seine Arme flach in den Schnee gepreßt und drehte sich, bis sie auf ihm lag, so daß ihr Gesicht nur Zentimeter von seinem entfernt war.
    »Er hat mich mit einem Panther

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