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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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verschmolzen«, sagte sie.
    »Das hätte ich dir auch geglaubt, wenn du es nur gesagt hättest«, keuchte er. »Die Demonstration war überflüssig.«
    »Nicht für mich«, widersprach Renya. »Denn jetzt habe ich dich in meiner Gewalt.«
    Er grinste … bog den Rücken durch und drehte sich. Mit einem Überraschungsschrei wurde Renya nach links geschleudert. Tenaka wirbelte herum, sprang auf sie und hielt ihre Arme unter ihrem Körper fest.
    »Mich hat selten jemand in seiner Gewalt, junge Dame«, sagte er.
    »Und?« fragte sie und hob eine Augenbraue. »Was willst du jetzt tun?«
    Er wurde rot, antwortete aber nicht. Und bewegte sich nicht. Er spürte die Wärme ihres Körpers, roch den Duft ihrer Haut.
    »Ich liebe dich«, sagte sie. »Ehrlich.«
    »Ich habe keine Zeit. Ich kann nicht. Ich habe keine Zukunft.«
    »Ich auch nicht. Was hat ein Bastard schon zu erwarten? Küß mich.«
    »Nein.«
    »Bitte.«
    Er antwortete nicht. Er konnte nicht. Denn ihre Lippen trafen sich.

4
    Steiger stand in der Menge und beobachtete, wie das Mädchen an den Pfahl gebunden wurde. Sie wehrte sich nicht und schrie nicht, nur Verachtung lag in ihrem Blick. Sie war groß und hellhaarig – nicht schön, aber auffallend. Als die Wachen Gestrüpp um ihre Beine häuften, sahen sie das Mädchen nicht an, und Steiger spürte, daß sie sich schämten. Wie er.
    Der Offizier kletterte auf die hölzerne Plattform neben dem Mädchen und blickte über die Menge. Er spürte, wie ihr mürrischer Zorn über ihn hinwegschwemmte und genoß es. Sie waren machtlos.
    Malif zupfte seinen roten Mantel zurecht, nahm den Helm ab und steckte ihn sorgfältig in die Armbeuge. Der warme Sonnenschein war angenehm, und der Tag versprach, schön zu werden, sehr schön.
    Er räusperte sich.
    »Diese Frau ist der Aufwiegelung, der Hexerei, des Handels mit Giften und des Diebstahls angeklagt. In allen Punkten wurde sie rechtskräftig verurteilt. Doch wenn sich jemand findet, der für sie sprechen will, so soll er es jetzt tun!«
    Sein Blick fuhr nach links, wo sich in der Menge etwas rührte. Ein alter Mann wurde von einem jüngeren zurückgehalten. Kein Sportsgeist!
    Malif schwenkte die Arme nach rechts und deutete auf den Bastard in der rotgoldenen Livree des Magisters Silius.
    »Dieser Diener des Gesetzes ist auserwählt worden, die Entscheidung des Gerichts zu verteidigen. Wenn jemand für das Mädchen Valtaya streiten will, laß ihn zuerst einen Blick auf seinen Gegner werfen.«
    Steiger packte Belders Arm. »Sei kein Narr!« zischte er. »Man würde dich töten, und das lasse ich nicht zu.«
    »Es ist besser zu sterben, als das hier mit anzusehen«, erwiderte der alte Soldat. Doch er wehrte sich nicht mehr, und mit einem müden Seufzer wandte er sich ab und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
    Steiger warf einen Blick auf das Mädchen. Ihre grauen Augen blickten in die seinen, und sie lächelte. In diesem Lächeln lag ein Hauch von Spott.
    »Es tut mir leid«, flüsterte er, doch sie blickte ihn nicht mehr an.
    »Darf ich etwas sagen?« fragte sie. Ihre Stimme war klar und kräftig.
    Malif wandte sich ihr zu. »Das Gesetz erlaubt es. Aber falls deine Worte aufwieglerisch sind, lasse ich dich knebeln.«
    »Meine Freunde«, begann sie, »es tut mir leid, euch hier zu sehen. Der Tod bedeutet nichts, aber das Fehlen von Freude ist schlimmer als der Tod. Die meisten von euch kenne ich. Und ich liebe euch alle. Bitte, geht nach Hause und behaltet mich in Erinnerung, wie ihr mich gekannt habt. Denkt an das Lachen und streicht diesen schlimmen Augenblick aus eurem Leben.«
    »Das wird nicht nötig sein, meine Dame!« rief jemand. Die Menge teilte sich, und ein großer, ganz in schwarz gekleideter Mann trat auf den Scheiterhaufen zu.
    Valtaya blickte hinab in die hellblauen Augen des Mannes. Sein Gesicht war von einer Maske aus glänzendem schwarzem Leder bedeckt, und sie fragte sich, ob ein Mann mit so schönen Augen wirklich der Henker sein konnte.
    »Wer bist du?« wollte Malif wissen. Der Mann nahm seinen Lederumhang ab und warf ihn nachlässig in die Menge.
    »Du hast doch nach einem Streiter gefragt, oder?«
    Malif grinste. Der Mann war zwar kräftig gebaut, aber selbst er wirkte neben dem Bastard wie ein Zwerg.
    Was für ein schöner Tag, nein wirklich!
    »Nimm die Maske ab, damit wir dich sehen können!« befahl er.
    »Das ist weder nötig noch Vorschrift«, erwiderte der Mann.
    »Das stimmt allerdings. Also gut. Es wird ein Zweikampf sein, ohne

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