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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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zu sehen gab. Du warst großartig.«
    »Ich danke dir.«
    »Zu denken, daß dein Gegner so weit gereist ist, nur um derart gedemütigt zu werden.«
    »Nicht gedemütigt, Herr, nur besiegt. Er hatte sich das Recht, gegen mich zu kämpfen, erworben, indem er sich gegen eine Anzahl sehr guter Faustkämpfer durchgesetzt hatte. Und er hatte das Pech, auf dem Sand auszurutschen, gerade als mein Schlag ihn traf.«
    »Natürlich, natürlich. Deine Bescheidenheit ehrt dich, Herr«, stimmte der Mann ihm glattzüngig zu. »Wie ich sehe, hast du die Bronze bewundert. Es ist eine wundervolle Arbeit von einem neuen Bildhauer. Er wird es noch weit bringen.« Er senkte die Stimme. »Für jeden anderen, Herr, wäre der Preis eintausend in Silber. Aber für den mächtigen Klay könnte ich auf achthundert heruntergehen.«
    »Ich habe schon zwei Büsten des Kaisers, er hat sie mir selbst geschenkt. Aber ich danke dir für das Angebot.«
    Klay schlenderte weiter. Auf einmal trat ihm eine junge Frau in den Weg. Sie hielt einen etwa zehnjährigen blonden Jungen an der Hand. »Verzeiht mir, Herr, für meine Dreistigkeit«, sagte sie mit einer tiefen Verbeugung, »aber mein Sohn wollte euch so gern kennenlernen.«
    »Keine Ursache«, sagte Klay und ging vor dem Jungen in die Knie. »Wie heißt du, mein Freund?«
    »Atka, Herr«, antwortete der Kleine. »Ich habe bis jetzt alle deine Kämpfe gesehen. Du bist … du bist wundervoll.«
    »Das ist wahrlich ein Lob. Wirst du dir auch das Finale ansehen?«
    »Oh, ja, Herr. Ich werde dort sein und zusehen, wie du den Drenai fertigmachst. Ich habe ihn auch gesehen. Er hätte beinahe verloren.«
    »Das glaube ich nicht, Atka. Er ist ein harter Bursche, ein Mann aus Fels und Eisen. Ich habe selbst auf ihn gewettet.«
    »Er kann dich nicht besiegen, Herr. Oder?« fragte der Junge. Seine Augen wurden größer, als ihm Zweifel kamen.
    Klay lächelte. »Jeder Mann kann besiegt werden, Atka. Du mußt nur ein paar Tage warten, dann wirst du schon sehen.«
    Klay stand auf und lächelte die errötende junge Frau an. »Ein guter Junge«, sagte der Champion. Er nahm ihre Hand und küßte sie, dann ging er davon. Unterwegs blieb er stehen, um die Gemälde auf der gegenüberliegenden Mauer zu betrachten. Viele zeigten Landschaften wie Wüste und Berge, andere stellten junge Frauen in den verschiedenen Stadien des Ausgezogenseins dar. Ein paar Jagdszenen waren dabei und zwei Bilder von Wildblumen, die Klays Aufmerksamkeit erregten. Am anderen Ende der Galerie war ein langer Verkaufstresen, hinter dem ein älterer Chiatze stand. Klay ging zu dem Mann und betrachtete die Kunstgegenstände, die ordentlich aufgereiht waren. Das meiste waren kleine Statuetten, umgeben von Broschen, Amuletten, Armreifen und Ringen. Klay nahm eine kleine Elfenbeinfigur in die Hand, kaum mehr als zehn Zentimeter groß. Sie stellte eine schöne Frau in fließendem Gewand dar. Im Haar trug sie Blumen, und in der Hand hielt sie eine Schlange, deren Schwanz sich um ihr Handgelenk ringelte.
    »Dies ist sehr schön«, sagte er.
    Der kleine Chiatze nickte und lächelte. »Das ist Shulsen, die Braut von Oshikai Dämonstod. Die Figurine ist fast tausend Jahre alt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich bin Chorin-Tsu, Herr, der Königliche Einbalsamierer – und Student der Geschichte. Ich fand dieses Stück bei einer archäologischen Ausgrabung in der Nähe der Stelle, an der die sagenhafte Schlacht der Fünf Armeen stattfand. Ich bin sicher, daß es mindestens neunhundert Jahre alt ist« Klay hielt sich die Figurine dicht vor die Augen. Das Gesicht der Frau war oval, ihre Augen mandelförmig, sie schien zu lächeln.
    »War sie eine Chiatze, diese Shulsen?« fragte er.
    Chorin-Tsu breitete die Hände aus. »Herr, das kommt auf den Blickwinkel an. Sie war, wie ich schon sagte, die Gemahlin von Oshikai, und er gilt als der Stammvater der Nadir. Er war es, der die rebellischen Stämme aus dem Land der Chiatze führte und sich den Weg in die Länder erkämpfte, die heute von den Gothir beherrscht werden. Nach seinem Tod streiften die Stämme frei umher und führten Krieg gegeneinander, so wie sie es heute noch tun. Wenn er also der erste Nadir war, dann war Shulsen … was? Nadir oder Chiatze?«
    »Beides«, meinte Klay. »Und sie war schön. Was geschah mit ihr?«
    Der Chiatze zuckte die Achseln, und Klay sah Kummer in den dunklen, schrägstehenden Augen. »Das kommt darauf an, welche Version der historischen Ereignisse du glaubst Ich selbst glaube,

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