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Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Titel: Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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ist.
    Große, zentral organisierte Eisenbahnen wirkten sich unmittelbar auf alle Industrien aus, mit denen sie Geschäfte machten. Der schiere Umfang der Aktivitäten, die nötig sind, eine Schieneninfrastruktur aufzubauen, förderte die Entstehung riesiger Generalunternehmen, die wiederum Hunderte von Subunternehmen anheuerten, die alle am Bauprozess beteiligt waren. Darüber hinaus gründeten Eisenbahnen ihre eigenen Tochterunternehmen. So kaufte die Pennsylvania Railroad – und nicht nur sie – Bergwerke auf, um den steten Nachschub von Kohle für ihre Lokomotiven zu sichern. Das Unternehmen finanzierte sogar die Pennsylvania Steel Works Company, um sicherzustellen, dass der für die Schienen benötigte Stahl zur Verfügung stand. 6
    Die Eisenbahngesellschaften leisteten auch Hebammendienste bei der Telegrafenindustrie. In den ersten Jahrzehnten begnügten sich Eisenbahnen mit eingleisigen Strecken, die jedoch in beide Richtungen befahren wurden. Das führte zu häufigen Unfällen. Die Eisenbahnverwaltungen stürzten sich geradezu auf den Telegrafen als Kommunikationsmittel, um den Verkehr auf den Strecken zu koordinieren. Western Union stellte bald die Konkurrenz in den Schatten, indem sie ihre Leitungen entlang den Gleistrassen zog und an den Bahnhöfen Telegrafenbüros einrichtete. Der Erfolg des Unternehmens war in nicht geringem Maße darauf zurückzuführen, dass es den zentralisierten, hierarchischen Managementstil der Eisenbahnen übernahm.
    Die Art großer, rational durchstrukturierter und zentralisierter Bürokratien, wie die Eisenbahngesellschaften sie einführten, eignete sich ideal für die Koordination zunehmend komplexer Geschäftsbeziehungen, die durch Kohle und Dampfkraft möglich wurden. Die schrumpfenden Entfernungen und die Aufhebung der Zeit, wie sie aus dem Zusammentreffen |140| von kohle- und dampfgetriebener Technologien und Printmedien resultierten, beschleunigte die Geschäftstätigkeit in jedem Abschnitt der Wertschöpfungskette – vom Abbau von Kohle und Erzen über ihren Transport zu den Fabriken bis hin zur raschen Auslieferung der fertigen Güter an Großhändler, Verteiler und Einzelhändler.
    Der dramatischen Zunahme des Tempos im Geschäftsleben entsprach die nicht weniger beeindruckende Abnahme der Kosten für die einzelnen Transaktionen. Sie war größtenteils auf die Kostenersparnisse durch Massenproduktion zurückzuführen. Güter in Masse zu fertigen, in riesigen zentral organisierten Fabriken, reduzierte den Herstellungspreis pro Einheit, was es den Produzenten ermöglichte, die Ersparnisse über die gesamte Lieferkette bis zum Endverbraucher weiterzugeben. Die Massenfertigung billiger Güter förderte den Konsum, was es wiederum den Fabriken erlaubte, immer größere Mengen zu immer günstigeren Preisen zu produzieren.
    Massenproduktionsvorteile wurden zum entscheidenden Merkmal des aufkommenden Industriezeitalters, und riesige Unternehmen wurden die Norm. Wie Pilze schossen neue Geschäfte aus dem Boden, die ihre Organisationsstruktur nach dem Muster der Eisenbahngesellschaften und von Western Union ausrichteten. Nach dem Bürgerkrieg kam der Großhandel auf, dann die großen Kaufhäuser – Marshall Field’s in Chicago, Macy’s in New York oder Wanamaker’s in Philadelphia. Versandhäuser wie Montgomery Ward und Sears, Roebuck and Co. entstanden alle etwa um dieselbe Zeit.
    Die ersten nationalen Lebensmittelketten – Grand Union, Kroger, die Jewel Tea Company und die Great Western Tea Company – nutzten die Vorteile der neuen kontinentalen Schienenverbindungen und begannen ihre Macht über den Nahrungsmarkt zu konsolidieren. Anfang des 20. Jahrhunderts mussten die kleinen Farmen, die die lokalen Märkte bedienten, allmählich den Anfängen der Agrarindustrie weichen, die die Produktion von Nahrungsmitteln nach dem Fabriksystem organisierte.
    Markenprodukte wie Quaker Oats, Campbell (Suppen), Pillsbury (Mehl), Heinz, Carnation (Kondensmilch), American Tobacco, Singer |141| Sewing Machine, Kodak, Procter and Gamble und Diamond Match (Zündhölzer) tauchten auf und wurden rasch zu einer dominanten neuen Kraft, die die kleinen lokalen Familienbetriebe verdrängten. Die neuen Marken sorgten für eine kalkulierbare Preisgestaltung und standardisierte Produktqualität, was auch den Konsum zu einem rationalisierten Prozess machte, der Uniformität auf dem gesamten nationalen Markt garantierte.
    Die Rationalisierung von Herstellung und Distribution bedurfte einer

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