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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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waren Soldaten: alle gesichtslos in ihren für den freien Fall ausgelegten Manöveranzügen, alle ausgestattet mit Präzisionswaffen mit schwarzen, hungrigen Läufen.
    Doch war es die reine Bewegungslosigkeit der Szenerie, die das Bild so beängstigend erscheinen ließ. Keines der Raumfahrzeuge bewegte sich in Relation zu irgendeinem der anderen. Keiner der Soldaten veränderte seine Position. Das Einzige, womit Maschinen und Menschen sich gegenseitig ihre Funktionstüchtigkeit und ihre Bereitschaft, jederzeit in Aktion zu treten, demonstrierten, war das kurze, helle Aufflackern, das alle paar Sekunden zu sehen war, wenn die jeweiligen Antriebssysteme kurz zündeten, um das zugehörige Objekt daran zu hindern, aus der Formation abzutreiben.
    Seit die erste Stanley, die von Layabout geschickt worden war, ihre Rettungsmission abgebrochen hatte, waren gerade etwas mehr als eine Stunde und zwanzig Minuten vergangen. Die Mächte, die auf Xana über Militäreinsätze geboten, hatten diese Armada in einem Zeitraum auf die Reise geschickt, der den zuständigen Personen auf manchen Konföderiertenwelten nicht einmal gereicht hätte, ihre Stiefel anzuziehen. Dies war ein herausragendes Zeugnis Bettelhine'scher Effizienz und ein nicht ganz so gutes Omen in Hinblick auf unsere Überlebenschancen.
    Ich hätte die Geborgenheit, die damit einherging, mit einem einzelnen Mörder oder auch einer Hand voll Verschwörern hier eingesperrt zu sein, dem zweifelhaften Trost in Form einer ganzen Flotte, die ihre Waffen auf meine Position richtete, vorgezogen. Zugegeben, die Kommandanten, die die Befehle erteilten, waren alle selbst Mitarbeiter der Bettelhines, weshalb es unwahrscheinlich war, dass sie die Idee, drei Angehörige des Inneren Kreises der Familie zu töten, als besonders reizvoll einstuften. Aber nun schuldeten wir jeden weiteren Atemzug der anhaltenden Geduld und Standfestigkeit der Männer und Frauen, die wussten, dass ihr eigenes Leben davon abhängen mochte, unverzüglich auf einen möglichen Angriff zu reagieren. Sollte es zu diesem äußersten Notfall kommen, wären wir nicht die ersten Geiseln, die ihr Leben lassen mussten, weil irgendein schweißüberströmter Rekrut hinter der hübschen anonymen Spiegelfläche seines Helmvisiers einen Angriff erwiderte, der lediglich aus einem Sonnenstrahl, reflektiert von einem Stück Stahl, bestanden hatte.
    Jasons allgegenwärtiges Grinsen wich einer finsteren Fratze. »Uns läuft die Zeit davon, Bruder.«
    Philip schien kaum glauben zu können, dass er einbezogen wurde. »Ich weiß.«
    »Das ist eine Belagerung.«
    »Ich weiß.«
    »Durch unsere eigenen Leute.«
    »Ich weiß.«
    Jason biss sich auf die Lippe. »Die Sache ist die: Bei einer Formation wie dieser würde ich normalerweise erwarten, dass sie einen Boten schicken oder in anderer Form versuchen, Kontakt herzustellen, um uns darüber zu informieren, was sie wollen. Uns die Bedingungen für die Kapitulation diktieren. So was in der Art. Aber sie warten nur. Es ist, als fürchteten sie sich davor, den nächsten Schritt zu tun.«
    »Oder«, wandte Jelaine ein, »sie warten auf den passenden Moment, um anzugreifen.«
    Philip hob eine Hand, zögerte noch einen Moment, als wüsste er nicht, was er mit ihr tun sollte, und legte sie Jason auf die Schulter. Das war wohl der unbeholfenste Ausdruck kindlicher Liebe, der mir je begegnet war, und er muss sich umso unbeholfener angefühlt haben, bis Jason die Geste erwiderte.
    Als Philip wieder das Wort ergriff, bebte seine Stimme nicht allein vor Furcht. »Also gut. Bitte hören Sie mir alle zu. Dies ist ein einmaliges Angebot an die unbekannte Partei, die für unsere derzeitige Situation verantwortlich ist, oder an jede Person, die dieser Partei Vorschub leistet. Wer immer Sie sind, wenn Sie jetzt vortreten und uns dabei helfen, diesen Wahnsinn auf der Stelle zu beenden, dann garantiere ich persönlich Straffreiheit, eine sichere Passage zu einer Welt Ihrer Wahl und genug Geld, um Ihnen ein Leben in überwältigendem Reichtum zu ermöglichen. Dieses Angebot beinhaltet auch einen Freifahrtschein in Bezug auf den Mord an dem Khaajiir und wird sofort eingelöst, wenn alle an Bord dieser Kutsche in Sicherheit sind. Gehen Sie jedoch nicht darauf ein, so versichere ich mit dem gleichen Ernst, dass diejenigen, die Ihnen dieses Angebot unterbreiten, und noch einige mehr Sie für den Rest Ihres Lebens Tag für Tag aufs Neue durch die Hölle jagen werden. Dieses Angebot wird nicht erneuert und

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