Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
Vom Netzwerk:
waren. »Haben Sie ... dieses Gerät je zuvor gesehen?«
    Wethers schüttelte den Kopf.
    »Ich schon«, sagte Skye.
    Sie wollte mir gerade erzählen, wo, als Paakth-Doy mit ihrer Erste-Hilfe-Ausrüstung zurückkehrte. Doy musste sich unter Wethers Armen hindurchducken, als sie ihm im Türrahmen zum Schlafzimmer begegnete, schaffte es aber, ohne sich zu entschuldigen, und huschte sogleich mit ihrem Nanomaschinenstift an meine Seite.
    Während Paakth-Doy meine Wunden versorgte, sagte Skye: »Das ist ebenfalls eine obskure antike Waffe, dieses Mal eine Ghyei-Erfindung. Deren Aristokratie bezeichnete sie als Feuerschlange, und einst, in einer mittelalterlichen Zeit voller Intrigen und Verrat, wurde sie dazu benutzt, sie in den Häusern von Verwandten, die in der Erbfolge weiter oben standen, freizusetzen.«
    Von diesen Ghyei hatte ich noch nie gehört; sie gehörten nicht zu den bedeutenderen oder aus anderen Gründen bekannten Mächten des Universums. »Du weißt zu viel über solchen Dreck, Liebes.«
    Skyes Lippen zuckten vage. »Du kannst es meiner morbiden Fantasie zuschreiben.«
    »Die ist mir bisher nie aufgefallen.«
    »Meine beiden Teile waren nicht immer dieselbe Person, weißt du.«
    Aha. »Meinst du, das ist ein echtes Artefakt oder eher eine Nachbildung?«
    »Bedenkt man den Durchmesser einer gewöhnlichen Ghyei-Kehle, in der zwei oder drei Menschen bequem Platz finden würden, können wir mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass ihnen eine Feuerschlange dieser Größe höchstens als Zahnseide von Nutzen wäre.«
    Paakth-Doy, die sich voll und ganz auf die Heilung meiner Handflächen konzentrierte, kicherte unwillkürlich bei diesen Worten. Wir alle stierten sie an. Sie wurde rot, zuckte entschuldigend mit den Schultern und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Meine Handflächen wurden taub, kitzelten dann, wurden kalt und dann angenehm warm. »Was hat das Ding hier zu suchen?«
    Skye schien nicht zu begreifen, wie ich eine so dermaßen saublöde Frage stellen konnte. »Ich nehme an, das Gleiche wie die Klaue Gottes. Leute umbringen.«
    »Ich glaube«, mischte sich Wethers ein, »der Counselor hätte gern eine etwas genauere Antwort.«
    »Ich weiß Ihren Einwand zu schätzen«, sagte Skye zu ihm. »Aber ob diese Waffe für Sie oder den Counselor oder für irgendeine andere, leicht erreichbare Zielperson gedacht war, bleibt offen. Nach der Geschwindigkeit zu urteilen, mit der sich das Ding auf mich gestürzt hat, kaum dass ich eingetreten war, würde ich sagen, es schien geneigt, sich auf jeden in einem bestimmten Umkreis zu stürzen, vorzugsweise auf der Höhe des Halses.«
    Das hatte Logik. »Wie«, so fragte ich sie, »stehen die Chancen, dass es schon hier war, als wir die Suite bezogen haben?«
    Skye dachte darüber nach. »Ich würde sagen, in etwa so wie die Chancen, dass es irgendwann im Lauf der letzten paar Stunden von einer der Personen, die du befragt hast, hier platziert wurde.«
    So schätzte ich die Sache auch ein. Aber das brachte mich nicht viel weiter, da seit dem Nothalt bereits Dina Pearlman, Monday Brown, Wethers, Arturo Mendez, Paakth-Doy und Philip Bettelhine hier gewesen waren. Ebenso gut war es möglich, dass jemand sich heimlich hereingeschlichen und die Feuerschlange deponiert hatte, als die Porrinyards und ich nicht hingesehen hatten.
    »Ich glaube es zwar selbst nicht, Counselor«, meldete sich Wethers zu Wort, »aber in Anbetracht dessen, dass dies Ihre Suite ist, ist es unter Berücksichtigung der Tatsachen auch möglich, dass dieses verdammte Ding Ihnen oder Ihren Mitarbeitern gehört und dass Sie es hier drin aktiviert haben, um von ihrer eigenen Schuld bei dem Mord an dem Khaajiir abzulenken.«
    Paakth-Doy bedachte ihn mit einem ungläubigen Blick.
    Ich schüttelte den Kopf. »Machen Sie sich darüber keine Gedanken, Doy. Aber er hat nicht unrecht. Die Möglichkeit besteht.« Dann wandte ich mich ihm zu und sagte: »Genauso wie die Möglichkeit besteht, dass Sie das Ding aus der Tasche gezogen und dafür gesorgt haben, dass es Sie in meiner Gegenwart angreift. Genauso, wie die Möglichkeit besteht, dass es darauf programmiert wurde, Sie bis an die Grenze zu einem dauerhaften Schaden zu strangulieren, aber nicht mehr, dass es mir einen harten Kampf liefern sollte, aber nicht mehr, und dass Ihr Eifer, Hilfe herbeizurufen, so kurz nachdem Sie mir gegenüber ein solches Maß an Verachtung zum Ausdruck gebracht haben, sich als Farce offenbart, dazu gedacht, Sie vertrauenswürdig

Weitere Kostenlose Bücher