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Die dunkle Armee

Titel: Die dunkle Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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packte ihn bei den Schultern. Die Toten kamen näher.
    »Ich habe es doch gesagt. Ich habe versucht, es Euch zu erklären, aber Ihr wolltet es nicht einsehen. Sie sind für Euch verloren, versteht Ihr das nicht?« Er schüttelte Julius und rief endlich eine Reaktion hervor. »Kommt schon, jetzt gibt es nur noch eine Möglichkeit.«
    Er drehte Julius herum und rannte an der Klippe entlang zum Fluss, auch wenn er nicht genau wusste, was ihn dort erwartete. Dahnishev tief ihm etwas hinterher. Auch der Chirurg und seine Ärzte saßen jetzt in der Falle. Sie konnten weder hinauf noch hinunter. Roberto blieb stehen und drehte sich um.
    »Dann geht es dir wie mir, Dahnishev! Du musst einfach warten, bis sie fort sind. Bete, dass wir uns bald wieder sehen.«
    Roberto versetzte Julius einen Stoß und lief mit ihm weiter.
    »Dass ich ausgerechnet mit Euch zusammen in diese Lage komme«, sagte er. »Ihr solltet Euch lieber nützlich machen und mir helfen, sonst lasse ich Euch zurück.«
    »Wohin gehen wir?«, keuchte Julius, während sie rannten.
    »Zurück nach Estorr. Welche andere Möglichkeit haben wir schon? Und macht Euch keine Sorgen um Eure verlorenen Schäfchen. Ich kann Euch versprechen, dass Ihr sie alle vor den Toren des Hügels wieder sehen werdet. Jetzt lauft. Könnt Ihr schwimmen?«
    »Ich … ja, das kann ich.«
    »Gut, denn ich glaube nicht, dass am Flussufer noch ein Boot liegt, und ich will nicht unbedingt am Burgtor anklopfen und um eines bitten.«
    Roberto rannte um sein Leben, fort von den Toten, fort von der Legion.

 
34

    859. Zyklus Gottes,
    36. Tag des Genasauf
     
    G orian nahm die Hand von Kessians Schulter und ließ sich aufs Bett zurücksinken. Die Gor-Karkulas entspannten sich.
    »Versperre ihnen den Weg und die Straße. Sie werden nicht weit kommen.«
    »Ich glaube, wir haben sie verloren«, erwiderte Kessian.
    »Dabei haben wir allerdings viel gelernt«, erklärte Gorian. »Schau nur, was wir unsere Leute jetzt tun lassen können.«
    »Es erfordert aber viel Energie, sie in so kleine Gruppen aufzuteilen«, sagte Kessian.
    »Das ist wahr. Es könnte jedoch einen Augenblick geben, in dem dies notwendig wird.«
    »Es schwächt diejenigen, die wir absondern.«
    »Wir können sie in die Gruppe zurückführen, und dann sind sie wieder stark.« Gorian rieb sich übers Gesicht und setzte sich auf. Er starrte Kessian an. »Hast du das alles ganz allein gespürt?«
    Kessian nickte.
    »Du lernst schnell.« Gorian legte sich wieder hin. »Ich bin erschöpft und muss jetzt noch mit Atreska und Gestern Verbindung aufnehmen. Kessian, gehe mit den Karkulas und den Edlen Tydiol und Runok hinaus. Wir müssen beobachten, wohin die Feinde fliehen.«
    »Was ist mit dem Mann, den du haben willst?«
    »Der sitzt in der Falle«, erwiderte Gorian. »Geh jetzt. Unsere Leute brauchen ihre Anführer. Ich komme später zu dir. Aber entferne dich nicht zu weit. Ich glaube nicht, dass unsere gefangenen Feinde allzu weit weglaufen werden. Sie dürften uns beobachten, also lass dich nicht blicken.«
    Schweigen senkte sich über den Raum, als ihre Schritte verhallt waren. Gorian hatte das Gefühl, er könnte drei Tage ohne Unterbrechung schlafen, aber seine Arbeit war noch nicht getan. Die Erregung, als er die sechstausend wiedererweckt hatte, und die Berührung mit der Macht, die sie gewannen, hatte ihn berauscht. Dann die Fähigkeit, ihnen vorübergehend unterschiedliche Aufgaben zuzuweisen, und das Jagdfieber, als ein Legionär, den Gorian erst vor Kurzem zu sich genommen hatte, Del Aglios erkannt hatte.
    »Ich werde dich kriegen, Del Aglios.«
    Wenn Gorian ehrlich war, musste er zugeben, dass er sich sogar ziemlich krank und nicht nur ausgelaugt fühlte. Eine Folge der dunklen Energien, die er den Hang hinaufgeschickt hatte. Ein weiteres wunderbares Ergebnis, ein weiteres erfolgreiches Experiment, nachdem er so viele unbeschädigte Tote erweckt hatte. Doch in ihm waren Rückstände geblieben, die er nun niederkämpfen musste. Er lachte über sich selbst und wünschte einen Augenblick, er wäre Ossacer und könnte jede Krankheit im Handumdrehen verbannen. Er würde sich etwas überlegen. Später. Andere Angelegenheiten waren noch dringender.
    Gorian stimmte sich ein und ließ vor seinem geistigen Auge die Energiestrukturen entstehen. Tausende zarter Fäden gingen von seinem Körper in alle Himmelsrichtungen aus. Dichte Bündel langsam pulsierender Energien führten zu Kessian und von ihm aus zu den beiden Gor-Karkulas. Dort

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