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Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Titel: Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Schmerz, eine Erinnerung an Schmerz, eine Ahnung, die einfach nicht vergehen wollte. Seit Tagen war sie in Ruks Geist, im Hintergrund seiner Gedanken, begrüßte ihn nach dem Aufwachen am Morgen und folgte ihm bis in seine Träume. Es machte ihn wütend.
    Die Rückkehr verlief ruhig. Tatsächlich wurden sie kaum beachtet, und als sie die schmalen Straßen entlanggingen, erkannte Ruk auch, warum. Es waren mehr Trolle als bei ihrer Abreise vor wenigen Tagen hier.
    »Was … Wo kommen die her?«, fragte Karn, dem es auch aufgefallen war. »Die Boten können die ersten Stämme doch gerade erst erreicht haben.«
    Breg schlug sich laut klatschend auf den Bauch. »Hoffentlich fressen die uns nicht alles weg.«
    »Ja, deine Wampe ist alles, woran du denkst, was?«
    Breg wirbelte herum, fixierte Karn, aber Ruk knurrte laut und pfiff ihn zurück. Er hatte keine Lust auf Streitereien, kein Interesse an einem Kampf. Er wollte einfach nur zu ihrem Stamm zurückkehren, mit Akken reden und sich hinlegen. Und vorher gut essen.
    Es hatte sich hier und da einiges getan. Schäden waren behoben worden, und die Eleitam liefen nun unter Bewachung durch die Stadt, arbeiteten und taten, was Eleitam eben so taten.
    »Wir sollten zu Israk«, erklärte Ong, der sich alles in allem gut gehalten hatte.
    Jetzt verstand Ruk, wieso der große Troll so angeschlagen gewirkt hatte – die Magie der Elfen war hinterhältig und schmerzhaft, und sie entließ einen nicht so leicht aus ihren feurigen Klauen. Inzwischen merkte man nur noch ein leichtes Zögern in den Bewegungen des Jägers, das vorher sicher nicht da gewesen war. Ruk fragte sich, ob er selbst auch so wirkte, ein wenig mitgenommen und langsamer als zuvor. Er rieb sich über die Stirn, dann nickte er. »Vorher sagen wir Akken Bescheid. Er wird dabei sein wollen.«
    »Und Rada«, warf Zega ein. »Vermutlich wollen sogar alle Anführer hören, was wir zu sagen haben.«
    »Ja, können sie wollen, aber ich berufe jetzt keine Versammlung oder so was ein. Das kann Israk später machen. Wir geben Bescheid, dass wir wieder da sind, und erzählen, was wir in Erfahrung bringen konnten. Ich bin sicher, dass er dann eh alle rufen lassen wird.«
    Ruk wusste, dass er missmutig klang, doch es scherte ihn nicht. Er war missmutig. Der Zusammenprall mit den Elfen hatte seine Spuren hinterlassen, und dann war er nicht einmal dabei gewesen, als es ihnen an den Kragen ging. Stattdessen hatte Karn ihn halb vom Kampfplatz tragen müssen. Eine Schmach, die Breg kurz erwähnt hatte. Aber Ruks aufbrausende Reaktion hatte dem Troll gezeigt, dass es nicht weise gewesen wäre, diesem Pfad weiter zu folgen.
    Sie erreichten das große Gebäude am Platz in einer großen Gruppe, da sich ihnen Akken, Rada und eine Handvoll anderer Trolle aus den beiden Stämmen angeschlossen hatten. Eine ganze Horde von Israks Trollen lungerte vor und in dem Gebäude herum. Einige Gesichter kannte Ruk, andere hatte er noch nie gesehen. Ihre Blicke waren unfreundlich. Obwohl er sich nicht danach fühlte, straffte Ruk die Schulter, hob das Kinn und begegnete jedem mit einer Herausforderung in den Augen, die aber keiner annahm. Dachte ich es mir doch . Er schenkte ihnen ein grimmiges Lächeln.
    Im düsteren Inneren des Hauses saß Israk auf seinem behauenen Felsbrocken. Als er ihrer gewahr wurde, grinste er zufrieden. »Ich wusste, dass ich die richtigen Trolle ausgesandt habe.« Er erhob sich und zeigte auf sie. »Seht her, das sind gute Jäger!«
    Trotz der freundlichen Begrüßung blieben die Mienen seiner Trolle finster. Das Feuer in der Mitte des Raums brannte niedrig und qualmte stark; das Holz war noch zu frisch. Und der Abzug im Dach half nur wenig, sodass der Rauch wie Nebel im Raum hing.
    »Wir hatten ein kleines Problem mit Tuun und Elfen«, erklärte Zega schnell. »Aber Akkens Stamm hat uns geholfen.«
    »Elfen … hmmm …« Israk rieb sich das Kinn. »Aus dem Wald?«
    »Nein, irgendwelche Elfen aus den Steppen«, erklärte Karn. »Mit Magie.«
    »Beschissener Magie«, führte Ruk aus. »Feuermagie.«
    Israk setzte sich wieder. Die Neuigkeit schien ihn zu überraschen. »Die Elfen der Ebenen leben weiter im Süden. Es ist ungewöhnlich, sie so nah an den Bergen anzutreffen. Möglicherweise werden wir uns darum kümmern müssen.«
    »Woher kommen die ganzen Neuen?« Karn deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Ausgang. »Das sind viel mehr Trolle, als ich gedacht hätte.«
    Israk warf ihm einen undeutbaren Blick zu, dann lächelte

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