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Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Titel: Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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schaffte es, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Troll stolperte einen Schritt nach hinten, seine Arme ruderten durch die Luft, die Füße suchten auf dem nackten Fels Halt. Der zweite Elf schoss aus kürzester Distanz einen Pfeil, der dem Troll bis zu den Federn in den Bauch drang. Der Troll brüllte auf, wurde von dem Treffer weiter nach hinten geworfen und fiel rücklings den Felsen hinab in die Menge der Trolle.
    Doch schon wendete sich das Blatt gegen die beiden Elfen. Hinter ihnen erschien ein Troll auf dem Felsen, gefolgt von zwei weiteren. Der kleinere Elf schlang sich den Bogen über den Rücken und zog eine kurze Klinge, woraufhin der andere es ihm gleichtat. Einige Augenblicke lang konnten sie die Angreifer mit schnellen Hieben fernhalten, dann sprang einer der Trolle vor, ignorierte den langen Schnitt an seinem Arm, den er dafür erhielt, und packte den kleineren der beiden Elfen. Der Schmerzensschrei des Elfen war laut und klar. Sein Gefährte wollte ihm zu Hilfe eilen, aber eine Trollin verstellte ihm den Weg. Karn schluckte, als er Zega erkannte, die den folgenden Klingenhieb mit einer schnellen Bewegung zur Seite ablenkte und den Elfen mit dem Rücken der anderen Pranke zu Boden streckte. Die Klinge segelte durch die Luft. Benommen kroch der Elf rückwärts vor der Trollin davon, doch sie sprang mit zwei schnellen Schritten über ihn und schlug zu.
    Es dauerte einige Momente, bis die Horde der Trolle erkannte, dass die Jagd vorbei war. Der kleinere Elf wand sich im Griff des Trolls, sein Gefährte lag bewusstlos oder tot auf dem Felsen – auf dem nun ein riesiger Jäger erschien, aus dessen Schulter zwei abgebrochene Pfeilschäfte ragten. Er entriss dem anderen Troll den sich immer noch wehrenden Elfen, hob ihn hoch über den Kopf und warf ihn mit einem wütenden Brüllen in einem weiten Bogen von dem Felsen. Der Elf schrie nicht. Sein langes Haar flog wie ein Schweif hinter ihm her, dann prallte er inmitten der Trolle hart auf den Boden. Einige der Umstehenden grölten laut auf.
    Der Jäger wollte den zweiten Elfen packen und mit ihm ebenso verfahren, aber Zega trat zwischen ihn und ihre Beute. Sie hatte die Arme erhoben und sah kampfbereit aus. Der Jäger brüllte sie an, hob bedrohlich die Fäuste.
    »Israk wird mit ihm sprechen wollen!«
    Karn war überrascht von der Gewissheit, die in seinen gerufenen Worten mitschwang. Seine Stimme übertönte den Lärm, drang bis zum Felsen, ja, selbst trotz dessen Zorns bis zu dem Jäger durch, wie es schien.
    Der wandte sich zu Karn um, fixierte ihn mit einem finsteren Blick. »Sie haben Trolle getötet. Wir sollten sie in Stücke reißen!«
    Karn ging langsam auf den Felsen zu, zögerte mit einer Antwort, um dem allgemeinen Blutdurst Zeit zu geben, ein wenig abzuklingen. Es war still geworden, kaum jemand sagte noch etwas, alle Augen waren gespannt auf ihn gerichtet.
    »Und vielleicht werden wir das«, gestand Karn dem Jäger zu. »Aber erst einmal müssen wir wissen, woher sie kommen und was sie hier gesucht haben.«
    Der Jäger spuckte aus, dann schürzte er die Lippen. Auch ohne seine Antwort wusste Karn, dass er gewonnen hatte. Zega nickte ihm kaum merklich zu. Der Rest der Meute entspannte sich, als die Drohung von Gewalt verpuffte. Einige besahen sich den getöteten Elfen genauer, andere lachten, die paar Verletzten wurden versorgt. Zwei Trolle waren in dem kurzen Kampf getötet worden, und ihre Stämme packten ihre Leichen und trugen sie zurück in die Stadt.
    Karn trat an den Felsen und legte seine Hand auf den kühlen Stein.
    Über ihm erschien Zegas Kopf an der Kante. »He! Fang!«
    Ohne auf seine Antwort zu warten, warf sie den Elfen herab. Karn sprang zurück, hob die Arme. Beinahe hätte er zu langsam reagiert, doch es gelang ihm, den schlaffen Leib aufzufangen.
    Laut lachend kam Zega zu ihm herabgeklettert. »Du hättest dein Gesicht sehen sollen!«
    »Ich werde nicht jeden Tag mit Elfen beworfen«, verteidigte sich Karn und hielt ihr den Elfen hin. »Hier, deine Beute.«
    Ohne viel Aufhebens nahm sie ihm die Last ab und warf sich den Elfen über die Schulter. Aus der Nähe konnte Karn mehr Ähnlichkeiten zwischen ihm und den Elfen erkennen, die sie getötet hatten. Vor allem in den Gesichtszügen, den Gliedmaßen. Lediglich Kleidung und Ausrüstung waren vollkommen unterschiedlich.
    »Das waren genau solche Bastarde wie die bei den Tuun«, stellte Zega fest. »Aber diesmal waren wir die Jäger, nicht die Gejagten.«
    »Sie sind

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