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Die dunkle Quelle

Die dunkle Quelle

Titel: Die dunkle Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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sich für die Auskunft,
überquerte abermals den Markt, setzte sich an einen Fenstertisch in der
Schankstube der Seesonne und verfaßte ein Schreiben,
bis Migal, Bestar und Hellas nacheinander ebenfalls dort eintrudelten und sich
zu ihm gesellten. Er zeigte ihnen das Schriftstück, und Migal las es Bestar
leise vor.
    Â 
    An
den Kreis!
    Â 
    Der
Name des Unternehmens, das diese Bohrungen angeordnet hat, lautet ›Batis‹. Sie
sitzen in Aldava, vielleicht könnt Ihr dort etwas über sie herausfinden.
    Heute
ist der 21. Regenmond. Wir brechen jetzt auf, um die Quelle der Verschmutzungen
zu finden. Noch haben wir keinen Anhaltspunkt, wo wir suchen müssen, denn in
Terrek hält sich jedermann bedeckt.
    Â 
    Unterrichtet
bitte auch das Haus.
    Das
Mammut
    gez.:
R. T. B.
    Rodraeg schaute in die
Runde.
    Â»Sieht ein wenig wie
ein Testament aus«, meinte Hellas wenig begeistert.
    Rodraeg fühlte sich
ertappt. Da er tatsächlich keine Ahnung hatte, was ihn erwartete, hatte er
vorgehabt, Kenntnisstand und Verbleib weiterzuleiten, bevor es womöglich zu
spät war. »Wir müssen mit allem rechnen. Unsere Gegner scheinen erstens über
reichlich Geld zu verfügen, zweitens aber auch über die Mittel, eine ganze
Stadt zum Schweigen zu bringen. Da ist es mit Geld alleine nicht getan. Es kann
auch sein, daß wir hier zwar erfolgreich sind und alles lahmlegen, ›Batis‹ aber
nur wenigen Wochen später die Bohrstelle wieder herrichtet und einfach
weitermacht. Um so etwas zu verhindern, muß der Kreis wahrscheinlich in Aldava
tätig werden.«
    Â»Oder ihr werdet als
nächstes nach Aldava beordert, um ›Batis‹ zu zerschlagen«, bemerkte der
Bogenschütze. Nach zwei Wochen gemeinsamer Reise unterschied er immer noch
zwischen ihr und wir .
    Â»Auch das ist denkbar.
Jedenfalls brechen wir jetzt auf. Wir haben genug Zeit verloren – ich glaube,
daß jetzt jeder Tag zählt.«
    Â»Wissen wir denn, wo
die Bohrstelle ist?« fragte Migal.
    Â»Nein. Uns wird nichts
anderes übrigbleiben, als das Ufergebiet des Sees abzusuchen. Falls einer der
einleitenden Bäche tatsächlich verunreinigt ist, müßten wir das ja sehen
können.«
    Â»Das ist doch Irrsinn«,
beschwerte sich Hellas. »Der Lairon-See ist beinahe so riesig wie der
Delphior-See. Um ihn zu umrunden, braucht man gut und gerne zehn Tage, wenn
nicht aufgrund der waghalsigen Felsenuferbeschaffung noch länger. Hast du nicht
gesagt, daß jeder Tag zählt?«
    Â»Richtig. Aber was
willst du hier in Terrek denn noch herausfinden?«
    Â»Wir schnappen uns
einen von den Kerlen, die offensichtlich was verschweigen, und nehmen ihn uns
tüchtig zur Brust.« Dieser Vorschlag konnte nur von Bestar stammen.
    Â»Um dadurch die
Bohrstelle vorzuwarnen? Keine gute Idee.«
    Â»Wenn die hier im Ort
auch ihre Leute haben«, brummte Migal, »dann wissen sie eh schon, daß wir hier
rumschnüffeln.«
    Â»Möglich. Aber sie
kennen uns nicht. Vom Mammut hat noch nie jemand gehört. Sie können nicht wissen,
daß unser Auftrag so weit geht, die Bohrstelle tatsächlich anzugreifen.
Wahrscheinlich halten sie uns für Konkurrenz, die in Terrek herumspioniert und
nach Bodenschätzen sucht. So habe ich uns zumindest in den Gesprächen mit dem
Schulzen und dem Magister dargestellt.«
    Â»Also wandern wir
einfach so auf gut Glück los«, seufzte Hellas.
    Â»Richtig. Wir werden
aber gewiß keine zehn Tage brauchen. Der Kreis hat geschrieben:
›Bodenschatzbohrungen in einer Höhle bei Terrek‹. Wenn die Bohrstelle im
nördlichen Bereich des Sees wäre, hätten sie wohl kaum Terrek angegeben, denn
das liegt genau südlich. Ich gehe davon aus, daß sich die Bohrstelle im Bereich
von zwei Tagen nordwestlich oder nordöstlich von hier befindet. Wenn wir Glück
haben, entdecken wir sie innerhalb von zwei Tagen. Wenn wir Pech haben und
umkehren müssen, weil wir in die falsche Richtung losgelaufen sind, dauert es
höchstens sechs Tage. Das stehen wir doch wohl durch.«
    Â»Warum bauen wir uns
kein Floß und staken die Seeufer auf dem Wasser ab?« fragte Migal, von seiner
eigenen Idee begeistert.
    Â»Weil wir dann zu weit
und zu gut zu sehen sind. Zu auffällig. Es ist besser, wir bewegen uns durchs
Dickicht. Schließlich führen wir etwas Verbotenes im Schilde.«
    Rodraeg beglich ihre
Rechnungen in der Seesonne

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